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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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sagte denn -- Sie müssen auch solche Aeker
haben, wann sie wollen, und wandte sich dann
an eine Sammlung von Dikbäuchen, die in
der Nähe von ihm bey einander stuhnden, und
ihm, und dem Untervogt ins Maul hineinsa-
hen, was sie redten.

Er sagte ihnen, wenn euch so viel daran
liegt, daß euere Töchtern auch so zehndfreye
Aeker zur Aussteuer bekommen, so will ich das
thun. Ich will einer jeden Bauren Tochter,
deren Eltern ein Waysenkind das nicht über
sieben Jahr alt ist, ins Haus aufnemmen,
und brav und unklagbar erziehen so eine Zehnd-
freyheit zur Aussteuer schenken, wie einem Spin-
nerkind, das seine achzig Gulden verdient hat,
und noch lieber will ich das thun, wenn eine
von euern Tochtern aufweisen kann, daß sie
selber etwas gethan, das so brav und gut ist,
als ein armes Kind erziehen, oder so viel Jah-
re in der Ordnung sparen, als die Spinnerkin-
der dafür sparen müssen. Aber verstehet mich
wohl, es muß etwas seyn, das nicht bloß in
ihren Sak gut ist.

Die Sammlung der Bauren that kein Maul
auf über das was er sagte. Ihrer viele aber
kehrten sich von ihm weg, da er ihnen ins Ge-
sicht sah. -- Eine Weile darauf fiengen sie
unter einander an zu brummen, das seye
nichts --


ſagte denn — Sie muͤſſen auch ſolche Aeker
haben, wann ſie wollen, und wandte ſich dann
an eine Sammlung von Dikbaͤuchen, die in
der Naͤhe von ihm bey einander ſtuhnden, und
ihm, und dem Untervogt ins Maul hineinſa-
hen, was ſie redten.

Er ſagte ihnen, wenn euch ſo viel daran
liegt, daß euere Toͤchtern auch ſo zehndfreye
Aeker zur Ausſteuer bekommen, ſo will ich das
thun. Ich will einer jeden Bauren Tochter,
deren Eltern ein Wayſenkind das nicht uͤber
ſieben Jahr alt iſt, ins Haus aufnemmen,
und brav und unklagbar erziehen ſo eine Zehnd-
freyheit zur Ausſteuer ſchenken, wie einem Spin-
nerkind, das ſeine achzig Gulden verdient hat,
und noch lieber will ich das thun, wenn eine
von euern Tochtern aufweiſen kann, daß ſie
ſelber etwas gethan, das ſo brav und gut iſt,
als ein armes Kind erziehen, oder ſo viel Jah-
re in der Ordnung ſparen, als die Spinnerkin-
der dafuͤr ſparen muͤſſen. Aber verſtehet mich
wohl, es muß etwas ſeyn, das nicht bloß in
ihren Sak gut iſt.

Die Sammlung der Bauren that kein Maul
auf uͤber das was er ſagte. Ihrer viele aber
kehrten ſich von ihm weg, da er ihnen ins Ge-
ſicht ſah. — Eine Weile darauf fiengen ſie
unter einander an zu brummen, das ſeye
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[118/0140] ſagte denn — Sie muͤſſen auch ſolche Aeker haben, wann ſie wollen, und wandte ſich dann an eine Sammlung von Dikbaͤuchen, die in der Naͤhe von ihm bey einander ſtuhnden, und ihm, und dem Untervogt ins Maul hineinſa- hen, was ſie redten. Er ſagte ihnen, wenn euch ſo viel daran liegt, daß euere Toͤchtern auch ſo zehndfreye Aeker zur Ausſteuer bekommen, ſo will ich das thun. Ich will einer jeden Bauren Tochter, deren Eltern ein Wayſenkind das nicht uͤber ſieben Jahr alt iſt, ins Haus aufnemmen, und brav und unklagbar erziehen ſo eine Zehnd- freyheit zur Ausſteuer ſchenken, wie einem Spin- nerkind, das ſeine achzig Gulden verdient hat, und noch lieber will ich das thun, wenn eine von euern Tochtern aufweiſen kann, daß ſie ſelber etwas gethan, das ſo brav und gut iſt, als ein armes Kind erziehen, oder ſo viel Jah- re in der Ordnung ſparen, als die Spinnerkin- der dafuͤr ſparen muͤſſen. Aber verſtehet mich wohl, es muß etwas ſeyn, das nicht bloß in ihren Sak gut iſt. Die Sammlung der Bauren that kein Maul auf uͤber das was er ſagte. Ihrer viele aber kehrten ſich von ihm weg, da er ihnen ins Ge- ſicht ſah. — Eine Weile darauf fiengen ſie unter einander an zu brummen, das ſeye nichts —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/140>, abgerufen am 04.12.2024.