Meyerin. Ja freylich, ich sags und thue es denn miteinander.
§. 44. Die Ueberwundene meistert jezt ihren Mann.
Weiter konnte die Vögtin die Meyerin nicht bringen, doch gab sie auf dieses Ge- spräch hier die Hoffnung für den Vetter nicht vollends auf, und wartete mit Ungedult wann ihr Mann einmal von der Linde zurükkomme.
Ihr denket vielleicht schon, wie sie ihn em- pfieng.
Du bist nicht mehr ein Mensch, du bist ein völliges Vieh wie du die Zeit über Streiche machst, war das erste Wort, das sie zu ihm sagte, als er zur Thür hineinkam.
Er wollte sich entschuldigen, und sagte der Junker, -- der Junker. --
Du Narr! sagte sie, der Junker -- der Junker, -- hast du ihm nicht sagen können, du seyest nicht fürs kupplen Untervogt! und hät- test du ihn nur an mich gewiesen, weil du so ein Narr bist, und nie weissest, was du thun solltest, ich wollte ihm gewiß die Nase anderst gedrehet, und den Kopf dahin gekehrt haben, wo ich sie gern gehabt hätte.
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Meyerin. Ja freylich, ich ſags und thue es denn miteinander.
§. 44. Die Ueberwundene meiſtert jezt ihren Mann.
Weiter konnte die Voͤgtin die Meyerin nicht bringen, doch gab ſie auf dieſes Ge- ſpraͤch hier die Hoffnung fuͤr den Vetter nicht vollends auf, und wartete mit Ungedult wann ihr Mann einmal von der Linde zuruͤkkomme.
Ihr denket vielleicht ſchon, wie ſie ihn em- pfieng.
Du biſt nicht mehr ein Menſch, du biſt ein voͤlliges Vieh wie du die Zeit uͤber Streiche machſt, war das erſte Wort, das ſie zu ihm ſagte, als er zur Thuͤr hineinkam.
Er wollte ſich entſchuldigen, und ſagte der Junker, — der Junker. —
Du Narr! ſagte ſie, der Junker — der Junker, — haſt du ihm nicht ſagen koͤnnen, du ſeyeſt nicht fuͤrs kupplen Untervogt! und haͤt- teſt du ihn nur an mich gewieſen, weil du ſo ein Narr biſt, und nie weiſſeſt, was du thun ſollteſt, ich wollte ihm gewiß die Naſe anderſt gedrehet, und den Kopf dahin gekehrt haben, wo ich ſie gern gehabt haͤtte.
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Meyerin. Ja freylich, ich ſags und thue
es denn miteinander.
§. 44.
Die Ueberwundene meiſtert jezt ihren
Mann.
Weiter konnte die Voͤgtin die Meyerin nicht
bringen, doch gab ſie auf dieſes Ge-
ſpraͤch hier die Hoffnung fuͤr den Vetter nicht
vollends auf, und wartete mit Ungedult wann
ihr Mann einmal von der Linde zuruͤkkomme.
Ihr denket vielleicht ſchon, wie ſie ihn em-
pfieng.
Du biſt nicht mehr ein Menſch, du biſt ein
voͤlliges Vieh wie du die Zeit uͤber Streiche
machſt, war das erſte Wort, das ſie zu ihm
ſagte, als er zur Thuͤr hineinkam.
Er wollte ſich entſchuldigen, und ſagte der
Junker, — der Junker. —
Du Narr! ſagte ſie, der Junker — der
Junker, — haſt du ihm nicht ſagen koͤnnen,
du ſeyeſt nicht fuͤrs kupplen Untervogt! und haͤt-
teſt du ihn nur an mich gewieſen, weil du ſo
ein Narr biſt, und nie weiſſeſt, was du thun
ſollteſt, ich wollte ihm gewiß die Naſe anderſt
gedrehet, und den Kopf dahin gekehrt haben,
wo ich ſie gern gehabt haͤtte.
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/221>, abgerufen am 26.11.2024.
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