sindel herabgewürdigt wird, als wenn es ihm an der nothwendigen Feuerung mangelt, und die armen Leuthe an manchem Ort, wenn sie eine Suppe kochen, oder eine warme Stube haben wollen, das Holz dazu wie Schelmen und Dieben im Wald frevlen müssen.
Am Ende sagte er, er wolle in seiner Herr- schaft dem Holzmangel, und dem Unverstand der daran Ursach mit der nächsten Neujahrs- Gemeind ein Ende machen, und an derselben in allen Dörfern ohne weiters die Bergweyden allen Bauren, die Güter im Thal haben, und Klee pflanzen können, verbieten, und überall alles Land das in sechs Jahren weder geakert noch geheuet wird, nicht mehr zu Weyden reu- ten lassen, sonder die Bauren, die ihren Vor- theil nicht rechnen wollen, zwingen, daß sie das Holz, das von sich selbst in diesen Weyden treibet, aufwachsen lassen müssen. Und ich bin sicher, sagte er da, daß auf diese Art viel hun- dert Jucharten Land in meiner Herrschaft diesen Leuthen in 20-30 Jahren eine 30- 40 mal stärkere Nuzung bringen, als die, in deren sie gegenwärtig stehet.
Der Pfarrer aber kam noch einmal auf sei- ne Gesundheit, und obgleich der Junker ihm wieder antwortete, es seye vielleicht nichts als schwarzes Blut, das ihm solche Vorstellungen mache, so war der gute Mann doch den gan-
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ſindel herabgewuͤrdigt wird, als wenn es ihm an der nothwendigen Feuerung mangelt, und die armen Leuthe an manchem Ort, wenn ſie eine Suppe kochen, oder eine warme Stube haben wollen, das Holz dazu wie Schelmen und Dieben im Wald frevlen muͤſſen.
Am Ende ſagte er, er wolle in ſeiner Herr- ſchaft dem Holzmangel, und dem Unverſtand der daran Urſach mit der naͤchſten Neujahrs- Gemeind ein Ende machen, und an derſelben in allen Doͤrfern ohne weiters die Bergweyden allen Bauren, die Guͤter im Thal haben, und Klee pflanzen koͤnnen, verbieten, und uͤberall alles Land das in ſechs Jahren weder geakert noch geheuet wird, nicht mehr zu Weyden reu- ten laſſen, ſonder die Bauren, die ihren Vor- theil nicht rechnen wollen, zwingen, daß ſie das Holz, das von ſich ſelbſt in dieſen Weyden treibet, aufwachſen laſſen muͤſſen. Und ich bin ſicher, ſagte er da, daß auf dieſe Art viel hun- dert Jucharten Land in meiner Herrſchaft dieſen Leuthen in 20-30 Jahren eine 30- 40 mal ſtaͤrkere Nuzung bringen, als die, in deren ſie gegenwaͤrtig ſtehet.
Der Pfarrer aber kam noch einmal auf ſei- ne Geſundheit, und obgleich der Junker ihm wieder antwortete, es ſeye vielleicht nichts als ſchwarzes Blut, das ihm ſolche Vorſtellungen mache, ſo war der gute Mann doch den gan-
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ſindel herabgewuͤrdigt wird, als wenn es ihm
an der nothwendigen Feuerung mangelt, und
die armen Leuthe an manchem Ort, wenn ſie
eine Suppe kochen, oder eine warme Stube
haben wollen, das Holz dazu wie Schelmen
und Dieben im Wald frevlen muͤſſen.
Am Ende ſagte er, er wolle in ſeiner Herr-
ſchaft dem Holzmangel, und dem Unverſtand
der daran Urſach mit der naͤchſten Neujahrs-
Gemeind ein Ende machen, und an derſelben
in allen Doͤrfern ohne weiters die Bergweyden
allen Bauren, die Guͤter im Thal haben, und
Klee pflanzen koͤnnen, verbieten, und uͤberall
alles Land das in ſechs Jahren weder geakert
noch geheuet wird, nicht mehr zu Weyden reu-
ten laſſen, ſonder die Bauren, die ihren Vor-
theil nicht rechnen wollen, zwingen, daß ſie
das Holz, das von ſich ſelbſt in dieſen Weyden
treibet, aufwachſen laſſen muͤſſen. Und ich bin
ſicher, ſagte er da, daß auf dieſe Art viel hun-
dert Jucharten Land in meiner Herrſchaft
dieſen Leuthen in 20-30 Jahren eine 30-
40 mal ſtaͤrkere Nuzung bringen, als die, in
deren ſie gegenwaͤrtig ſtehet.
Der Pfarrer aber kam noch einmal auf ſei-
ne Geſundheit, und obgleich der Junker ihm
wieder antwortete, es ſeye vielleicht nichts als
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/283>, abgerufen am 24.11.2024.
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