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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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14. Ersättige uns früh mit deiner Gnad,
so wollen wir frohloken, und uns freuen unser
Lebenlang.
15. Erfreue uns wiederum, nachdem du
uns so lang geplaget hast, nachdem wir so viel
Jahre lang Unglük erlitten haben.
16. Laß deinen Knechten dein Werk schei-
nen, und deine Herrlichkeit ihren Kindern.
17. Und die Lieblichkeit des Herrn unsers
Gottes seye ob uns. Fördere das Werk unserer
Hände bey uns: Ja fördere das Werk unsrer
Händen.

Nach diesem sagte er: warum es zu thun
seye!

Dann nahm der Junker den Lieutenant bey
der Hand, und sagte ihm, er soll jezt der Ge-
meind selber sagen, was er an ihren Kindern
thun wolle! --

Der Lieutenant, nachdem er sich gegen den
Junker, den Pfarrer, und dann gegen die
Gemeind gebogen, sezte den Hut auf, lehnte
sich an seinen Stok, und sagte: --

Er seye mit Edelleuten erzogen worden, und
seye selber ein Edelmann, er schäme sich aber
um deswillen nicht Gott und seinem Neben-
menschen in jedem Stand, wozu ihn die Vor-
sehung rufe, zu dienen, und danke seinen lieben
Eltern unter dem Boden für die gute Erziehung
die sie ihm gegeben, und die ihn jezt in Stand

14. Erſaͤttige uns fruͤh mit deiner Gnad,
ſo wollen wir frohloken, und uns freuen unſer
Lebenlang.
15. Erfreue uns wiederum, nachdem du
uns ſo lang geplaget haſt, nachdem wir ſo viel
Jahre lang Ungluͤk erlitten haben.
16. Laß deinen Knechten dein Werk ſchei-
nen, und deine Herrlichkeit ihren Kindern.
17. Und die Lieblichkeit des Herrn unſers
Gottes ſeye ob uns. Foͤrdere das Werk unſerer
Haͤnde bey uns: Ja foͤrdere das Werk unſrer
Haͤnden.

Nach dieſem ſagte er: warum es zu thun
ſeye!

Dann nahm der Junker den Lieutenant bey
der Hand, und ſagte ihm, er ſoll jezt der Ge-
meind ſelber ſagen, was er an ihren Kindern
thun wolle! —

Der Lieutenant, nachdem er ſich gegen den
Junker, den Pfarrer, und dann gegen die
Gemeind gebogen, ſezte den Hut auf, lehnte
ſich an ſeinen Stok, und ſagte: —

Er ſeye mit Edelleuten erzogen worden, und
ſeye ſelber ein Edelmann, er ſchaͤme ſich aber
um deswillen nicht Gott und ſeinem Neben-
menſchen in jedem Stand, wozu ihn die Vor-
ſehung rufe, zu dienen, und danke ſeinen lieben
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die ſie ihm gegeben, und die ihn jezt in Stand

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[283/0305] 14. Erſaͤttige uns fruͤh mit deiner Gnad, ſo wollen wir frohloken, und uns freuen unſer Lebenlang. 15. Erfreue uns wiederum, nachdem du uns ſo lang geplaget haſt, nachdem wir ſo viel Jahre lang Ungluͤk erlitten haben. 16. Laß deinen Knechten dein Werk ſchei- nen, und deine Herrlichkeit ihren Kindern. 17. Und die Lieblichkeit des Herrn unſers Gottes ſeye ob uns. Foͤrdere das Werk unſerer Haͤnde bey uns: Ja foͤrdere das Werk unſrer Haͤnden. Nach dieſem ſagte er: warum es zu thun ſeye! Dann nahm der Junker den Lieutenant bey der Hand, und ſagte ihm, er ſoll jezt der Ge- meind ſelber ſagen, was er an ihren Kindern thun wolle! — Der Lieutenant, nachdem er ſich gegen den Junker, den Pfarrer, und dann gegen die Gemeind gebogen, ſezte den Hut auf, lehnte ſich an ſeinen Stok, und ſagte: — Er ſeye mit Edelleuten erzogen worden, und ſeye ſelber ein Edelmann, er ſchaͤme ſich aber um deswillen nicht Gott und ſeinem Neben- menſchen in jedem Stand, wozu ihn die Vor- ſehung rufe, zu dienen, und danke ſeinen lieben Eltern unter dem Boden fuͤr die gute Erziehung die ſie ihm gegeben, und die ihn jezt in Stand

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/305>, abgerufen am 24.11.2024.