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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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Bestand haben werde? Ihrer etliche thaten
noch gar, wie wenn sie sich entschuldigen woll-
ten, und sagten: Ihrenthalber wär es ihr
Lebtag gut gewesen, wie es gewesen, und sie
seyen einmal nicht Schuld.

Der Marx unter anderen sagte dem Ge-
vatter Aebj, bey dem er saß; er meyne ein-
mal, so alt er sey, so erlebe er es doch noch,
daß es mit diesen Aekern anderst komme; und
er seinethalben habe einmal nicht darauf ge-
sehen. Aber der Vorgesezte kehrte sich von
ihm weg, und sagte ihm: Es ist kein Hund
so froh über ein Stük Brod als du über diese
Aecker.

So bald der Hans aus dem Pfarrhaus un-
ter die Linde kam, sezte er sich neben den Kal-
berleder nieder; das gefiel diesem schon nicht;
er wollte aufstehen und an ein ander Ort hin-
sizen: aber der Hans dupfte ihn mit seiner
breiten Hand auf die Hosen, daß er im Au-
genblik wieder auf dem Bank saß.

Was ist das unverschämtes? sagte da dieser.

Ha! -- Wir haben etwas mit einander zu
reden; erwiederte der Hans.

Kalberleder. Was ist's? was hast mit
mir?

Hans. Nichts anders als daß du mich und
den Herrn Pfarrer mit dem Nußbaum für
einen Narren gehalten. --


Beſtand haben werde? Ihrer etliche thaten
noch gar, wie wenn ſie ſich entſchuldigen woll-
ten, und ſagten: Ihrenthalber waͤr es ihr
Lebtag gut geweſen, wie es geweſen, und ſie
ſeyen einmal nicht Schuld.

Der Marx unter anderen ſagte dem Ge-
vatter Aebj, bey dem er ſaß; er meyne ein-
mal, ſo alt er ſey, ſo erlebe er es doch noch,
daß es mit dieſen Aekern anderſt komme; und
er ſeinethalben habe einmal nicht darauf ge-
ſehen. Aber der Vorgeſezte kehrte ſich von
ihm weg, und ſagte ihm: Es iſt kein Hund
ſo froh uͤber ein Stuͤk Brod als du uͤber dieſe
Aecker.

So bald der Hans aus dem Pfarrhaus un-
ter die Linde kam, ſezte er ſich neben den Kal-
berleder nieder; das gefiel dieſem ſchon nicht;
er wollte aufſtehen und an ein ander Ort hin-
ſizen: aber der Hans dupfte ihn mit ſeiner
breiten Hand auf die Hoſen, daß er im Au-
genblik wieder auf dem Bank ſaß.

Was iſt das unverſchaͤmtes? ſagte da dieſer.

Ha! — Wir haben etwas mit einander zu
reden; erwiederte der Hans.

Kalberleder. Was iſt’s? was haſt mit
mir?

Hans. Nichts anders als daß du mich und
den Herrn Pfarrer mit dem Nußbaum fuͤr
einen Narren gehalten. —


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[68/0090] Beſtand haben werde? Ihrer etliche thaten noch gar, wie wenn ſie ſich entſchuldigen woll- ten, und ſagten: Ihrenthalber waͤr es ihr Lebtag gut geweſen, wie es geweſen, und ſie ſeyen einmal nicht Schuld. Der Marx unter anderen ſagte dem Ge- vatter Aebj, bey dem er ſaß; er meyne ein- mal, ſo alt er ſey, ſo erlebe er es doch noch, daß es mit dieſen Aekern anderſt komme; und er ſeinethalben habe einmal nicht darauf ge- ſehen. Aber der Vorgeſezte kehrte ſich von ihm weg, und ſagte ihm: Es iſt kein Hund ſo froh uͤber ein Stuͤk Brod als du uͤber dieſe Aecker. So bald der Hans aus dem Pfarrhaus un- ter die Linde kam, ſezte er ſich neben den Kal- berleder nieder; das gefiel dieſem ſchon nicht; er wollte aufſtehen und an ein ander Ort hin- ſizen: aber der Hans dupfte ihn mit ſeiner breiten Hand auf die Hoſen, daß er im Au- genblik wieder auf dem Bank ſaß. Was iſt das unverſchaͤmtes? ſagte da dieſer. Ha! — Wir haben etwas mit einander zu reden; erwiederte der Hans. Kalberleder. Was iſt’s? was haſt mit mir? Hans. Nichts anders als daß du mich und den Herrn Pfarrer mit dem Nußbaum fuͤr einen Narren gehalten. —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/90>, abgerufen am 26.11.2024.