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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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gleich, es gehe so gut möglich, und es sey gewiß
Hofnung! -- Und am Morgen durfte Therese wie-
der zu ihm hinein; aber sie kam nur, und verschwand
wieder. -- Der Leibarzt foderte heute noch die glei-
che Stille -- und Bylifsky sah' ihn nur durch eine
Seitenthür, und brachte den Tag mit dem Pfarrer
und dem Lieutenant in Bonnal zu.

Er sah da alles, und alles mit den Augen des
Manns, der im Stand ist, im Saamenkorn des
Oelbaums sich das allmählige Wachsthum der
Pflanzen von ihren Keimen an bis zu derjenigen
Größe vorzustellen, in welcher die Vögel des Him-
mels auf seinen Aesten nisten, und die Menschen
sich unter seinem Schatten lagern.

Er sah lang und genau nach allen Seiten,
war im Anfang still, redte wenig, nach und nach
aber immer mehr; trat in die kleinsten Umstän-
de dieser Leute hinein, und forschte mit Genau-
heit dem Einfluß der neuen Ordnung auf diese
Umstände nach, und kam dahin fast mit dem hal-
ben Dorf zu reden, sah den Baumwoll-Meyer,
das Mareili, Gertrud, den alten Renold, die jun-
ge Renoldin, den Lindenberger, den Michel, und
selbst den Hummel; blieb, so lang die Schule
dauerte, am Morgen und Nachmittag, vom Anfang
bis zum Ende darinn, sah aller Kinder Arbeit, und
warf die genaueste Aufmerksamkeit auf die Verbin-

gleich, es gehe ſo gut moͤglich, und es ſey gewiß
Hofnung! — Und am Morgen durfte Thereſe wie-
der zu ihm hinein; aber ſie kam nur, und verſchwand
wieder. — Der Leibarzt foderte heute noch die glei-
che Stille — und Bylifsky ſah' ihn nur durch eine
Seitenthuͤr, und brachte den Tag mit dem Pfarrer
und dem Lieutenant in Bonnal zu.

Er ſah da alles, und alles mit den Augen des
Manns, der im Stand iſt, im Saamenkorn des
Oelbaums ſich das allmaͤhlige Wachsthum der
Pflanzen von ihren Keimen an bis zu derjenigen
Groͤße vorzuſtellen, in welcher die Voͤgel des Him-
mels auf ſeinen Aeſten niſten, und die Menſchen
ſich unter ſeinem Schatten lagern.

Er ſah lang und genau nach allen Seiten,
war im Anfang ſtill, redte wenig, nach und nach
aber immer mehr; trat in die kleinſten Umſtaͤn-
de dieſer Leute hinein, und forſchte mit Genau-
heit dem Einfluß der neuen Ordnung auf dieſe
Umſtaͤnde nach, und kam dahin faſt mit dem hal-
ben Dorf zu reden, ſah den Baumwoll-Meyer,
das Mareili, Gertrud, den alten Renold, die jun-
ge Renoldin, den Lindenberger, den Michel, und
ſelbſt den Hummel; blieb, ſo lang die Schule
dauerte, am Morgen und Nachmittag, vom Anfang
bis zum Ende darinn, ſah aller Kinder Arbeit, und
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[142/0160] gleich, es gehe ſo gut moͤglich, und es ſey gewiß Hofnung! — Und am Morgen durfte Thereſe wie- der zu ihm hinein; aber ſie kam nur, und verſchwand wieder. — Der Leibarzt foderte heute noch die glei- che Stille — und Bylifsky ſah' ihn nur durch eine Seitenthuͤr, und brachte den Tag mit dem Pfarrer und dem Lieutenant in Bonnal zu. Er ſah da alles, und alles mit den Augen des Manns, der im Stand iſt, im Saamenkorn des Oelbaums ſich das allmaͤhlige Wachsthum der Pflanzen von ihren Keimen an bis zu derjenigen Groͤße vorzuſtellen, in welcher die Voͤgel des Him- mels auf ſeinen Aeſten niſten, und die Menſchen ſich unter ſeinem Schatten lagern. Er ſah lang und genau nach allen Seiten, war im Anfang ſtill, redte wenig, nach und nach aber immer mehr; trat in die kleinſten Umſtaͤn- de dieſer Leute hinein, und forſchte mit Genau- heit dem Einfluß der neuen Ordnung auf dieſe Umſtaͤnde nach, und kam dahin faſt mit dem hal- ben Dorf zu reden, ſah den Baumwoll-Meyer, das Mareili, Gertrud, den alten Renold, die jun- ge Renoldin, den Lindenberger, den Michel, und ſelbſt den Hummel; blieb, ſo lang die Schule dauerte, am Morgen und Nachmittag, vom Anfang bis zum Ende darinn, ſah aller Kinder Arbeit, und warf die genaueſte Aufmerkſamkeit auf die Verbin-

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/160>, abgerufen am 24.11.2024.