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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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und durch keine besondere Anstalten allein betrieben;
sondern sie blos als Folgen seiner Aufmerksamkeit
auf den Vorschritt seiner Dorfleute in ihrer Pri-
vatweisheit, Privatordnung, Privatwohlstand an-
gesehen, abgewartet, und benuzt.

Und diese Bemerkung schien sie auf eine einfache
und sichere Art zu dem Grundsatz zu führen, daß
die größern Gesichtspunkte der Staatsweisheit bey
einem Volk auf eben diese Art müssen erzielet wer-
den, und daß ihre Erreichung ebenfalls darauf ruhe,
daß die Regierung in ihren größern Kreisen ihre
Aufmerksamkeit und ihren Einfluß eben so dahin
lenke, daß ein jedes Glied der Gesellschaft für sich
selbst, und für das Seinige, in eine gute Ordnung
gebracht und darinn erhalten werde; und denn auch
das übrige, nemlich die größern Staatsendzwecke,
als die Verbesserung der Finanz und Justiz, als na-
türliche Folgen des allgemeinen Vorschritts der Men-
schen, in seinen versicherten, und fest auf häusliche
Weisheit und Ordnung gegründeten Privatwohl-
stand ansehe, abwarte, und benutze.

Sie betrachteten in diesem Gesichtspunkt einen
ganzen Abend den Einfluß der Reformations-Epoche
auf Europa, und erstaunten ab der Bemerkung, wie
wenig es zur allgemeinen Erheiterung der Regierun-
gen, über die ächten Grundsätze, die Menschheit
weiter zu bringen, beygetragen, daß alle Länder,
in denen durch die Reformation die Aufmerksamkeit

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und durch keine beſondere Anſtalten allein betrieben;
ſondern ſie blos als Folgen ſeiner Aufmerkſamkeit
auf den Vorſchritt ſeiner Dorfleute in ihrer Pri-
vatweisheit, Privatordnung, Privatwohlſtand an-
geſehen, abgewartet, und benuzt.

Und dieſe Bemerkung ſchien ſie auf eine einfache
und ſichere Art zu dem Grundſatz zu fuͤhren, daß
die groͤßern Geſichtspunkte der Staatsweisheit bey
einem Volk auf eben dieſe Art muͤſſen erzielet wer-
den, und daß ihre Erreichung ebenfalls darauf ruhe,
daß die Regierung in ihren groͤßern Kreiſen ihre
Aufmerkſamkeit und ihren Einfluß eben ſo dahin
lenke, daß ein jedes Glied der Geſellſchaft fuͤr ſich
ſelbſt, und fuͤr das Seinige, in eine gute Ordnung
gebracht und darinn erhalten werde; und denn auch
das uͤbrige, nemlich die groͤßern Staatsendzwecke,
als die Verbeſſerung der Finanz und Juſtiz, als na-
tuͤrliche Folgen des allgemeinen Vorſchritts der Men-
ſchen, in ſeinen verſicherten, und feſt auf haͤusliche
Weisheit und Ordnung gegruͤndeten Privatwohl-
ſtand anſehe, abwarte, und benutze.

Sie betrachteten in dieſem Geſichtspunkt einen
ganzen Abend den Einfluß der Reformations-Epoche
auf Europa, und erſtaunten ab der Bemerkung, wie
wenig es zur allgemeinen Erheiterung der Regierun-
gen, uͤber die aͤchten Grundſaͤtze, die Menſchheit
weiter zu bringen, beygetragen, daß alle Laͤnder,
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[403/0421] und durch keine beſondere Anſtalten allein betrieben; ſondern ſie blos als Folgen ſeiner Aufmerkſamkeit auf den Vorſchritt ſeiner Dorfleute in ihrer Pri- vatweisheit, Privatordnung, Privatwohlſtand an- geſehen, abgewartet, und benuzt. Und dieſe Bemerkung ſchien ſie auf eine einfache und ſichere Art zu dem Grundſatz zu fuͤhren, daß die groͤßern Geſichtspunkte der Staatsweisheit bey einem Volk auf eben dieſe Art muͤſſen erzielet wer- den, und daß ihre Erreichung ebenfalls darauf ruhe, daß die Regierung in ihren groͤßern Kreiſen ihre Aufmerkſamkeit und ihren Einfluß eben ſo dahin lenke, daß ein jedes Glied der Geſellſchaft fuͤr ſich ſelbſt, und fuͤr das Seinige, in eine gute Ordnung gebracht und darinn erhalten werde; und denn auch das uͤbrige, nemlich die groͤßern Staatsendzwecke, als die Verbeſſerung der Finanz und Juſtiz, als na- tuͤrliche Folgen des allgemeinen Vorſchritts der Men- ſchen, in ſeinen verſicherten, und feſt auf haͤusliche Weisheit und Ordnung gegruͤndeten Privatwohl- ſtand anſehe, abwarte, und benutze. Sie betrachteten in dieſem Geſichtspunkt einen ganzen Abend den Einfluß der Reformations-Epoche auf Europa, und erſtaunten ab der Bemerkung, wie wenig es zur allgemeinen Erheiterung der Regierun- gen, uͤber die aͤchten Grundſaͤtze, die Menſchheit weiter zu bringen, beygetragen, daß alle Laͤnder, in denen durch die Reformation die Aufmerkſamkeit C e 2

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/421>, abgerufen am 21.11.2024.