antworten konnte -- sage mir doch, ist der Mann todt, der gebissen worden? --
Klaus. Nein, er ist nicht todt, aber er hätte es können werden -- und mit dem Junker ist es gar nicht gut.
General. Komme doch eine Viertelstunde zu mir hinein, du must mir erzählen, wie es mit dem Hund zugegangen? sagte er zum Klaus. -- Dieser aber mußte hinauf, denn der Junker hatte entsetzlichen Durst, und das Wasser zum Thee ko- chete eben. Der General wollte mit hinauf, ihn zu sehen was er mache, der Klaus aber sagte ihm, sie wurden izt nur ob euch erschrecken! --
Der General erwiederte, so will ich dann da bleiben, aber sage ihnen, daß ich habe wollen kom- men, und ich lasse ihm gute Besserung wünschen -- und dann, sezte er hinzu, wann du nichts mehr oben zu thun hast, so komme doch dann noch zu mir, und bring mir auch Theewasser -- ich muß mit dir reden. --
Es freuete Arner und Therese, daß er habe hinauf kommen wollen; sie sagten beyde, wäre er doch allein da, es wäre uns allen so wohl bey ein ander, und machten recht geschwind mit dem, was der Klaus bey ihnen zu thun hatte, damit er bald mit dem Thee zu ihm herab kam, und er nicht lang auf ihn warten müsse.
antworten konnte — ſage mir doch, iſt der Mann todt, der gebiſſen worden? —
Klaus. Nein, er iſt nicht todt, aber er haͤtte es koͤnnen werden — und mit dem Junker iſt es gar nicht gut.
General. Komme doch eine Viertelſtunde zu mir hinein, du muſt mir erzaͤhlen, wie es mit dem Hund zugegangen? ſagte er zum Klaus. — Dieſer aber mußte hinauf, denn der Junker hatte entſetzlichen Durſt, und das Waſſer zum Thee ko- chete eben. Der General wollte mit hinauf, ihn zu ſehen was er mache, der Klaus aber ſagte ihm, ſie wurden izt nur ob euch erſchrecken! —
Der General erwiederte, ſo will ich dann da bleiben, aber ſage ihnen, daß ich habe wollen kom- men, und ich laſſe ihm gute Beſſerung wuͤnſchen — und dann, ſezte er hinzu, wann du nichts mehr oben zu thun haſt, ſo komme doch dann noch zu mir, und bring mir auch Theewaſſer — ich muß mit dir reden. —
Es freuete Arner und Thereſe, daß er habe hinauf kommen wollen; ſie ſagten beyde, waͤre er doch allein da, es waͤre uns allen ſo wohl bey ein ander, und machten recht geſchwind mit dem, was der Klaus bey ihnen zu thun hatte, damit er bald mit dem Thee zu ihm herab kam, und er nicht lang auf ihn warten muͤſſe.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0063"n="45"/>
antworten konnte —ſage mir doch, iſt der Mann<lb/>
todt, der gebiſſen worden? —</p><lb/><p><hirendition="#g">Klaus</hi>. Nein, er iſt nicht todt, aber er haͤtte<lb/>
es koͤnnen werden — und mit dem Junker iſt es gar<lb/>
nicht gut.</p><lb/><p><hirendition="#g">General</hi>. Komme doch eine Viertelſtunde<lb/>
zu mir hinein, du muſt mir erzaͤhlen, wie es mit<lb/>
dem Hund zugegangen? ſagte er zum Klaus. —<lb/>
Dieſer aber mußte hinauf, denn der Junker hatte<lb/>
entſetzlichen Durſt, und das Waſſer zum Thee ko-<lb/>
chete eben. Der General wollte mit hinauf, ihn zu<lb/>ſehen was er mache, der Klaus aber ſagte ihm, ſie<lb/>
wurden izt nur ob euch erſchrecken! —</p><lb/><p>Der General erwiederte, ſo will ich dann da<lb/>
bleiben, aber ſage ihnen, daß ich habe wollen kom-<lb/>
men, und ich laſſe ihm gute Beſſerung wuͤnſchen<lb/>— und dann, ſezte er hinzu, wann du nichts mehr<lb/>
oben zu thun haſt, ſo komme doch dann noch zu<lb/>
mir, und bring mir auch Theewaſſer — ich muß<lb/>
mit dir reden. —</p><lb/><p>Es freuete Arner und Thereſe, daß er habe<lb/>
hinauf kommen wollen; ſie ſagten beyde, waͤre er<lb/>
doch allein da, es waͤre uns allen ſo wohl bey ein<lb/>
ander, und machten recht geſchwind mit dem, was<lb/>
der Klaus bey ihnen zu thun hatte, damit er bald<lb/>
mit dem Thee zu ihm herab kam, und er nicht<lb/>
lang auf ihn warten muͤſſe.</p><lb/></div></body></text></TEI>
[45/0063]
antworten konnte — ſage mir doch, iſt der Mann
todt, der gebiſſen worden? —
Klaus. Nein, er iſt nicht todt, aber er haͤtte
es koͤnnen werden — und mit dem Junker iſt es gar
nicht gut.
General. Komme doch eine Viertelſtunde
zu mir hinein, du muſt mir erzaͤhlen, wie es mit
dem Hund zugegangen? ſagte er zum Klaus. —
Dieſer aber mußte hinauf, denn der Junker hatte
entſetzlichen Durſt, und das Waſſer zum Thee ko-
chete eben. Der General wollte mit hinauf, ihn zu
ſehen was er mache, der Klaus aber ſagte ihm, ſie
wurden izt nur ob euch erſchrecken! —
Der General erwiederte, ſo will ich dann da
bleiben, aber ſage ihnen, daß ich habe wollen kom-
men, und ich laſſe ihm gute Beſſerung wuͤnſchen
— und dann, ſezte er hinzu, wann du nichts mehr
oben zu thun haſt, ſo komme doch dann noch zu
mir, und bring mir auch Theewaſſer — ich muß
mit dir reden. —
Es freuete Arner und Thereſe, daß er habe
hinauf kommen wollen; ſie ſagten beyde, waͤre er
doch allein da, es waͤre uns allen ſo wohl bey ein
ander, und machten recht geſchwind mit dem, was
der Klaus bey ihnen zu thun hatte, damit er bald
mit dem Thee zu ihm herab kam, und er nicht
lang auf ihn warten muͤſſe.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/63>, abgerufen am 30.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.