Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944.

Bild:
<< vorherige Seite

ppe_223.001
Gleichnis betrachtet, [Annotation]

so sieht Pongs ihren wesentlichen Unterschied ppe_223.002
in der Beseelung oder Erfühlung, die mit Überspringen des ppe_223.003
Vergleichens zum unmittelbaren Erschaffen eines Bildes gelangt, das ppe_223.004
als gestaltete Gefühlswelt Wirklichkeit besitzt. [Annotation] In zwei Typen der ppe_223.005
Bildschöpfung, der beseelend-urbildenden und der erfühlend-erbildenden, ppe_223.006
wird nun die Stufenfolge emporgeführt von der Du-Hyperbel ppe_223.007
und Ich-Metapher zur mythischen und kosmischen, magischen und ppe_223.008
mystischen Vollform und Schwellform, die sich schließlich nicht ppe_223.009
mehr als Formelement eines Gedichtes, sondern als das Gedicht selbst ppe_223.010
darstellt. [Annotation] Wir werden nach früheren Darlegungen zu sagen haben, ppe_223.011
daß damit eine Stufenfolge vom Bild zum Symbol, zum Motiv, zum ppe_223.012
Problem und sogar zum Ideenträger erfolgt, die über den engeren ppe_223.013
Begriff des Stils hinausgeht und mehr von der inhaltlichen als von ppe_223.014
der formalen Seite her zu betrachten ist. [Annotation] Eine andere Steigerung ppe_223.015
führt ins Äußere und nähert sich der Manier, indem sie zu den extensiven ppe_223.016
Randformen gelangt, in denen die bildende Potenz nicht mehr ppe_223.017
als Ganzheit einer großen Gestaltsschöpfung zusammengehalten wird, ppe_223.018
sondern als ornamentale Metaphernhäufung die sinnvolle Bildzusammenwirkung ppe_223.019
aufgibt. [Annotation] Dafür finden sich die reichsten Beispiele im ppe_223.020
Barockstil wie im Impressionismus und Expressionismus. [Annotation] Dagegen ppe_223.021
gab es auch Zeitalter und Stilrichtungen, die das Übermaß von Bildern ppe_223.022
verpönten, in der Metapher einen erkünstelten Zierrat erblickten und ppe_223.023
der Ausdruckskraft einfacher, stimmunggebender, sinn- und gefühlsbeschwerter ppe_223.024
Worte die Wirkung überließen. Das geschah nicht nur ppe_223.025
in der nüchternen Aufklärung, sondern mit höchster Wortkunst in ppe_223.026
Goethes mittlerer, eigentlich klassischer Stilperiode, wie in Hölderlins ppe_223.027
Spätentwicklung und nachmals bei Stefan George und Rilke. [Annotation]

ppe_223.028
Die Wahl der Bilder und ihre Herkunft aus bestimmten Vorstellungs- ppe_223.029
und Erlebnisbereichen wird für den Personalstil von Bedeutung ppe_223.030
sein. Indem wir diese Fragestellung, die aus dem Bildgebrauch ins ppe_223.031
Innere der Dichterpersönlichkeit vorzudringen sucht, dem zweiten ppe_223.032
Buch vorbehalten, kehren wir zum grammatischen Charakter der Stilformen ppe_223.033
und ihrer sprachpsychologischen Bedeutung zurück.

ppe_223.034
Nicht alle metaphysischen Wortzusammensetzungen haben poetische ppe_223.035
Kraft. Die Soldatensprache des Weltkrieges hat z. B. eine Unmenge ppe_223.036
origineller Prägungen geschaffen ("Gulaschkanone" für Feldküche, ppe_223.037
"Paradieskutscher" für den Feldgeistlichen, "Karbolmäuschen" für ppe_223.038
die Krankenschwester usw.), deren ironische Fassung sich einer Aufnahme ppe_223.039
in die Dichtersprache widersetzt; volkstümliche Neubildungen ppe_223.040
dieser Art können nur mittelbar aus der Umgangssprache übernommen ppe_223.041
werden zur Belebung eines naturalistischen Dialogs. Ähnlich ist

ppe_223.001
Gleichnis betrachtet, [Annotation]

so sieht Pongs ihren wesentlichen Unterschied ppe_223.002
in der Beseelung oder Erfühlung, die mit Überspringen des ppe_223.003
Vergleichens zum unmittelbaren Erschaffen eines Bildes gelangt, das ppe_223.004
als gestaltete Gefühlswelt Wirklichkeit besitzt. [Annotation] In zwei Typen der ppe_223.005
Bildschöpfung, der beseelend-urbildenden und der erfühlend-erbildenden, ppe_223.006
wird nun die Stufenfolge emporgeführt von der Du-Hyperbel ppe_223.007
und Ich-Metapher zur mythischen und kosmischen, magischen und ppe_223.008
mystischen Vollform und Schwellform, die sich schließlich nicht ppe_223.009
mehr als Formelement eines Gedichtes, sondern als das Gedicht selbst ppe_223.010
darstellt. [Annotation] Wir werden nach früheren Darlegungen zu sagen haben, ppe_223.011
daß damit eine Stufenfolge vom Bild zum Symbol, zum Motiv, zum ppe_223.012
Problem und sogar zum Ideenträger erfolgt, die über den engeren ppe_223.013
Begriff des Stils hinausgeht und mehr von der inhaltlichen als von ppe_223.014
der formalen Seite her zu betrachten ist. [Annotation] Eine andere Steigerung ppe_223.015
führt ins Äußere und nähert sich der Manier, indem sie zu den extensiven ppe_223.016
Randformen gelangt, in denen die bildende Potenz nicht mehr ppe_223.017
als Ganzheit einer großen Gestaltsschöpfung zusammengehalten wird, ppe_223.018
sondern als ornamentale Metaphernhäufung die sinnvolle Bildzusammenwirkung ppe_223.019
aufgibt. [Annotation] Dafür finden sich die reichsten Beispiele im ppe_223.020
Barockstil wie im Impressionismus und Expressionismus. [Annotation] Dagegen ppe_223.021
gab es auch Zeitalter und Stilrichtungen, die das Übermaß von Bildern ppe_223.022
verpönten, in der Metapher einen erkünstelten Zierrat erblickten und ppe_223.023
der Ausdruckskraft einfacher, stimmunggebender, sinn- und gefühlsbeschwerter ppe_223.024
Worte die Wirkung überließen. Das geschah nicht nur ppe_223.025
in der nüchternen Aufklärung, sondern mit höchster Wortkunst in ppe_223.026
Goethes mittlerer, eigentlich klassischer Stilperiode, wie in Hölderlins ppe_223.027
Spätentwicklung und nachmals bei Stefan George und Rilke. [Annotation]

ppe_223.028
Die Wahl der Bilder und ihre Herkunft aus bestimmten Vorstellungs- ppe_223.029
und Erlebnisbereichen wird für den Personalstil von Bedeutung ppe_223.030
sein. Indem wir diese Fragestellung, die aus dem Bildgebrauch ins ppe_223.031
Innere der Dichterpersönlichkeit vorzudringen sucht, dem zweiten ppe_223.032
Buch vorbehalten, kehren wir zum grammatischen Charakter der Stilformen ppe_223.033
und ihrer sprachpsychologischen Bedeutung zurück.

ppe_223.034
Nicht alle metaphysischen Wortzusammensetzungen haben poetische ppe_223.035
Kraft. Die Soldatensprache des Weltkrieges hat z. B. eine Unmenge ppe_223.036
origineller Prägungen geschaffen („Gulaschkanone“ für Feldküche, ppe_223.037
„Paradieskutscher“ für den Feldgeistlichen, „Karbolmäuschen“ für ppe_223.038
die Krankenschwester usw.), deren ironische Fassung sich einer Aufnahme ppe_223.039
in die Dichtersprache widersetzt; volkstümliche Neubildungen ppe_223.040
dieser Art können nur mittelbar aus der Umgangssprache übernommen ppe_223.041
werden zur Belebung eines naturalistischen Dialogs. Ähnlich ist

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0247" n="223"/><lb n="ppe_223.001"/>
Gleichnis betrachtet,     <anchor xml:id="ppe018"/>     <note targetEnd="#ppe018" type="metapher" ana="#m1-0-2-2 #m1-1-1 #m1-2-4 #m1-5-1-4 #m1-6-1-1 #m1-7-1-1" target="#ppe017">         Quellenannahme         <bibl><title>Quintilian: Institutio Oratoria"</title><space dim="horizontal"/><ref>http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus:text:2007.01.0060</ref></bibl>     </note>     <anchor xml:id="ppe019"/> so sieht Pongs ihren wesentlichen Unterschied <lb n="ppe_223.002"/>
in der Beseelung oder Erfühlung, die mit Überspringen des <lb n="ppe_223.003"/>
Vergleichens zum unmittelbaren Erschaffen eines Bildes gelangt, das <lb n="ppe_223.004"/>
als gestaltete Gefühlswelt Wirklichkeit besitzt.     <anchor xml:id="ppe020"/> <note targetEnd="#ppe020" type="metapher" ana="#m1-0-2-0 #m1-2-3 #m1-3-1-0 #m1-4-1-0 #m1-6-2-1 #m1-7-1-3" target="#ppe019">     Person: Pongs - Werk: s.o.</note>     <anchor xml:id="ppe021"/> In zwei Typen der <lb n="ppe_223.005"/>
Bildschöpfung, der beseelend-urbildenden und der erfühlend-erbildenden, <lb n="ppe_223.006"/>
wird nun die Stufenfolge emporgeführt von der Du-Hyperbel <lb n="ppe_223.007"/>
und Ich-Metapher zur mythischen und kosmischen, magischen und <lb n="ppe_223.008"/>
mystischen Vollform und Schwellform, die sich schließlich nicht <lb n="ppe_223.009"/>
mehr als Formelement eines Gedichtes, sondern als das Gedicht selbst <lb n="ppe_223.010"/>
darstellt.     <anchor xml:id="ppe022"/> <note targetEnd="#ppe022" type="metapher" ana="#m1-0-2-0 #m1-2-3 #m1-3-1-0 #m1-4-1-0 #m1-7-1-3" target="#ppe021">     Pongs Ausführung zur Übertragung </note>     <anchor xml:id="ppe023"/> Wir werden nach früheren Darlegungen zu sagen haben, <lb n="ppe_223.011"/>
daß damit eine Stufenfolge vom Bild zum Symbol, zum Motiv, zum <lb n="ppe_223.012"/>
Problem und sogar zum Ideenträger erfolgt, die über den engeren <lb n="ppe_223.013"/>
Begriff des Stils hinausgeht und mehr von der inhaltlichen als von <lb n="ppe_223.014"/>
der formalen Seite her zu betrachten ist.     <anchor xml:id="ppe024"/>     <note targetEnd="#ppe024" type="metapher" ana="#m1-0-1-1 #m1-2-3 #m1-3-1-0 #m1-4-1-0 #m1-7-1-3" target="#ppe023"/>     <anchor xml:id="ppe025"/> Eine andere Steigerung <lb n="ppe_223.015"/>
führt ins Äußere und nähert sich der Manier, indem sie zu den extensiven <lb n="ppe_223.016"/>
Randformen gelangt, in denen die bildende Potenz nicht mehr <lb n="ppe_223.017"/>
als Ganzheit einer großen Gestaltsschöpfung zusammengehalten wird, <lb n="ppe_223.018"/>
sondern als ornamentale Metaphernhäufung die sinnvolle Bildzusammenwirkung <lb n="ppe_223.019"/>
aufgibt.     <anchor xml:id="ppe026"/> <note targetEnd="#ppe026" type="metapher" ana="#m1-0-2-0 #m1-2-3 #m1-3-1-0 #m1-4-1-0" target="#ppe025">     Pongs - ohne Expl."  </note>     <anchor xml:id="ppe027"/> Dafür finden sich die reichsten Beispiele im <lb n="ppe_223.020"/>
Barockstil wie im Impressionismus und Expressionismus.     <anchor xml:id="ppe028"/> <note targetEnd="#ppe028" type="metapher" ana="#m1-0-1-2 #m1-1-1 #m1-2-5 #m1-3-2-0" target="#ppe027">Nennungen als Personen annotiert - zitiert nach Pongs - Wertung nicht annotierbar </note>     <anchor xml:id="ppe029"/> Dagegen <lb n="ppe_223.021"/>
gab es auch Zeitalter und Stilrichtungen, die das Übermaß von Bildern <lb n="ppe_223.022"/>
verpönten, in der Metapher einen erkünstelten Zierrat erblickten und <lb n="ppe_223.023"/>
der Ausdruckskraft einfacher, stimmunggebender, sinn- und gefühlsbeschwerter <lb n="ppe_223.024"/>
Worte die Wirkung überließen. Das geschah nicht nur <lb n="ppe_223.025"/>
in der nüchternen Aufklärung, sondern mit höchster Wortkunst in <lb n="ppe_223.026"/>
Goethes mittlerer, eigentlich klassischer Stilperiode, wie in Hölderlins <lb n="ppe_223.027"/>
Spätentwicklung und nachmals bei Stefan George und Rilke.     <anchor xml:id="ppe030"/>     <note targetEnd="#ppe030" type="metapher" ana="#m1-0-1-2 #m1-1-1 #m1-2-5 #m1-3-2-0" target="#ppe029">         Veerweisung auf Aufklärung, Goethe, Hölderlin, George, Rilke - zitiert nach Pongs - Wertung nich annotierbar     </note> </p>
              <p><lb n="ppe_223.028"/>
Die Wahl der Bilder und ihre Herkunft aus bestimmten Vorstellungs- <lb n="ppe_223.029"/>
und Erlebnisbereichen wird für den Personalstil von Bedeutung <lb n="ppe_223.030"/>
sein. Indem wir diese Fragestellung, die aus dem Bildgebrauch ins <lb n="ppe_223.031"/>
Innere der Dichterpersönlichkeit vorzudringen sucht, dem zweiten <lb n="ppe_223.032"/>
Buch vorbehalten, kehren wir zum grammatischen Charakter der Stilformen <lb n="ppe_223.033"/>
und ihrer sprachpsychologischen Bedeutung zurück.</p>
              <p><lb n="ppe_223.034"/>
Nicht alle metaphysischen Wortzusammensetzungen haben poetische <lb n="ppe_223.035"/>
Kraft. Die Soldatensprache des Weltkrieges hat z. B. eine Unmenge <lb n="ppe_223.036"/>
origineller Prägungen geschaffen (&#x201E;Gulaschkanone&#x201C; für Feldküche, <lb n="ppe_223.037"/>
&#x201E;Paradieskutscher&#x201C; für den Feldgeistlichen, &#x201E;Karbolmäuschen&#x201C; für <lb n="ppe_223.038"/>
die Krankenschwester usw.), deren ironische Fassung sich einer Aufnahme <lb n="ppe_223.039"/>
in die Dichtersprache widersetzt; volkstümliche Neubildungen <lb n="ppe_223.040"/>
dieser Art können nur mittelbar aus der Umgangssprache übernommen <lb n="ppe_223.041"/>
werden zur Belebung eines naturalistischen Dialogs. Ähnlich ist
</p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0247] ppe_223.001 Gleichnis betrachtet, Quellenannahme Quintilian: Institutio Oratoria" http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus:text:2007.01.0060 so sieht Pongs ihren wesentlichen Unterschied ppe_223.002 in der Beseelung oder Erfühlung, die mit Überspringen des ppe_223.003 Vergleichens zum unmittelbaren Erschaffen eines Bildes gelangt, das ppe_223.004 als gestaltete Gefühlswelt Wirklichkeit besitzt. Person: Pongs - Werk: s.o. In zwei Typen der ppe_223.005 Bildschöpfung, der beseelend-urbildenden und der erfühlend-erbildenden, ppe_223.006 wird nun die Stufenfolge emporgeführt von der Du-Hyperbel ppe_223.007 und Ich-Metapher zur mythischen und kosmischen, magischen und ppe_223.008 mystischen Vollform und Schwellform, die sich schließlich nicht ppe_223.009 mehr als Formelement eines Gedichtes, sondern als das Gedicht selbst ppe_223.010 darstellt. Pongs Ausführung zur Übertragung Wir werden nach früheren Darlegungen zu sagen haben, ppe_223.011 daß damit eine Stufenfolge vom Bild zum Symbol, zum Motiv, zum ppe_223.012 Problem und sogar zum Ideenträger erfolgt, die über den engeren ppe_223.013 Begriff des Stils hinausgeht und mehr von der inhaltlichen als von ppe_223.014 der formalen Seite her zu betrachten ist. Eine andere Steigerung ppe_223.015 führt ins Äußere und nähert sich der Manier, indem sie zu den extensiven ppe_223.016 Randformen gelangt, in denen die bildende Potenz nicht mehr ppe_223.017 als Ganzheit einer großen Gestaltsschöpfung zusammengehalten wird, ppe_223.018 sondern als ornamentale Metaphernhäufung die sinnvolle Bildzusammenwirkung ppe_223.019 aufgibt. Pongs - ohne Expl." Dafür finden sich die reichsten Beispiele im ppe_223.020 Barockstil wie im Impressionismus und Expressionismus. Nennungen als Personen annotiert - zitiert nach Pongs - Wertung nicht annotierbar Dagegen ppe_223.021 gab es auch Zeitalter und Stilrichtungen, die das Übermaß von Bildern ppe_223.022 verpönten, in der Metapher einen erkünstelten Zierrat erblickten und ppe_223.023 der Ausdruckskraft einfacher, stimmunggebender, sinn- und gefühlsbeschwerter ppe_223.024 Worte die Wirkung überließen. Das geschah nicht nur ppe_223.025 in der nüchternen Aufklärung, sondern mit höchster Wortkunst in ppe_223.026 Goethes mittlerer, eigentlich klassischer Stilperiode, wie in Hölderlins ppe_223.027 Spätentwicklung und nachmals bei Stefan George und Rilke. Veerweisung auf Aufklärung, Goethe, Hölderlin, George, Rilke - zitiert nach Pongs - Wertung nich annotierbar ppe_223.028 Die Wahl der Bilder und ihre Herkunft aus bestimmten Vorstellungs- ppe_223.029 und Erlebnisbereichen wird für den Personalstil von Bedeutung ppe_223.030 sein. Indem wir diese Fragestellung, die aus dem Bildgebrauch ins ppe_223.031 Innere der Dichterpersönlichkeit vorzudringen sucht, dem zweiten ppe_223.032 Buch vorbehalten, kehren wir zum grammatischen Charakter der Stilformen ppe_223.033 und ihrer sprachpsychologischen Bedeutung zurück. ppe_223.034 Nicht alle metaphysischen Wortzusammensetzungen haben poetische ppe_223.035 Kraft. Die Soldatensprache des Weltkrieges hat z. B. eine Unmenge ppe_223.036 origineller Prägungen geschaffen („Gulaschkanone“ für Feldküche, ppe_223.037 „Paradieskutscher“ für den Feldgeistlichen, „Karbolmäuschen“ für ppe_223.038 die Krankenschwester usw.), deren ironische Fassung sich einer Aufnahme ppe_223.039 in die Dichtersprache widersetzt; volkstümliche Neubildungen ppe_223.040 dieser Art können nur mittelbar aus der Umgangssprache übernommen ppe_223.041 werden zur Belebung eines naturalistischen Dialogs. Ähnlich ist

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/247
Zitationshilfe: Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/247>, abgerufen am 22.11.2024.