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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Zuckerrohr, dessen Saft in der großen Hitze eine wahre Erquickung beut, und dann ging es an die Ersteigung der 3400 Fuß hohen Serra. Der Weg da hinauf war schrecklich, -- steil, voll Löcher, Gräben und Kothlacken, in welche unsere armen Thiere oft bis über die Knie versanken. Wir mußten an Abgründen und Schluchten vorüber, in deren Teife Waldbäche fürchterlich toseten, welch letztere wir aber nie zu sehen bekamen, da sie überall von üppigen Gesträuchen überwachsen waren. Auch durch Urwaldungen ging unser Weg; doch waren sie bei weiten nicht so schön und dicht, wie ich deren auf meiner Reise zu den Puris durchzogen hatte. Palmen fehlten beinahe ganz, und die wenigen, die wir sahen, erinnerten vermöge des dünnen Stammes und der magern Blätterkrone, an die kältere Region.

Die Aussicht von der Serra war überraschend: das ganze Thal mit seinen Wäldern und Auen lag weithin bis zu den Buchten des Meeres vor uns ausgebreitet, die einzelnen kleinen Hütten entschwanden unseren Augen und nur ein Theil der Stadt und einige Masten von Schiffen tauchten in weiter Ferne auf.

Bald entzog uns eine Wendung des Weges dies reizende Bild, wir verließen die Serra und betraten ein waldiges Hügelland, das theilweise mit ausgedehnten Grasplätzen wechselte, die mit niedrigem Gestrippe und zahllosen, zwei Fuß hohen Maulwurfshaufen bedeckt waren.

Auf der Hälfte des Weges von Santos nach St. Paulo liegt der Ort Rio Grande, dessen Häuser nach brasilianischer Art so weit von einander liegen, daß man sie gar nicht für zusammengehörend hält. Hier wohnt der

Zuckerrohr, dessen Saft in der großen Hitze eine wahre Erquickung beut, und dann ging es an die Ersteigung der 3400 Fuß hohen Serra. Der Weg da hinauf war schrecklich, — steil, voll Löcher, Gräben und Kothlacken, in welche unsere armen Thiere oft bis über die Knie versanken. Wir mußten an Abgründen und Schluchten vorüber, in deren Teife Waldbäche fürchterlich toseten, welch letztere wir aber nie zu sehen bekamen, da sie überall von üppigen Gesträuchen überwachsen waren. Auch durch Urwaldungen ging unser Weg; doch waren sie bei weiten nicht so schön und dicht, wie ich deren auf meiner Reise zu den Puris durchzogen hatte. Palmen fehlten beinahe ganz, und die wenigen, die wir sahen, erinnerten vermöge des dünnen Stammes und der magern Blätterkrone, an die kältere Region.

Die Aussicht von der Serra war überraschend: das ganze Thal mit seinen Wäldern und Auen lag weithin bis zu den Buchten des Meeres vor uns ausgebreitet, die einzelnen kleinen Hütten entschwanden unseren Augen und nur ein Theil der Stadt und einige Masten von Schiffen tauchten in weiter Ferne auf.

Bald entzog uns eine Wendung des Weges dies reizende Bild, wir verließen die Serra und betraten ein waldiges Hügelland, das theilweise mit ausgedehnten Grasplätzen wechselte, die mit niedrigem Gestrippe und zahllosen, zwei Fuß hohen Maulwurfshaufen bedeckt waren.

Auf der Hälfte des Weges von Santos nach St. Paulo liegt der Ort Rio Grande, dessen Häuser nach brasilianischer Art so weit von einander liegen, daß man sie gar nicht für zusammengehörend hält. Hier wohnt der

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[115/0122] Zuckerrohr, dessen Saft in der großen Hitze eine wahre Erquickung beut, und dann ging es an die Ersteigung der 3400 Fuß hohen Serra. Der Weg da hinauf war schrecklich, — steil, voll Löcher, Gräben und Kothlacken, in welche unsere armen Thiere oft bis über die Knie versanken. Wir mußten an Abgründen und Schluchten vorüber, in deren Teife Waldbäche fürchterlich toseten, welch letztere wir aber nie zu sehen bekamen, da sie überall von üppigen Gesträuchen überwachsen waren. Auch durch Urwaldungen ging unser Weg; doch waren sie bei weiten nicht so schön und dicht, wie ich deren auf meiner Reise zu den Puris durchzogen hatte. Palmen fehlten beinahe ganz, und die wenigen, die wir sahen, erinnerten vermöge des dünnen Stammes und der magern Blätterkrone, an die kältere Region. Die Aussicht von der Serra war überraschend: das ganze Thal mit seinen Wäldern und Auen lag weithin bis zu den Buchten des Meeres vor uns ausgebreitet, die einzelnen kleinen Hütten entschwanden unseren Augen und nur ein Theil der Stadt und einige Masten von Schiffen tauchten in weiter Ferne auf. Bald entzog uns eine Wendung des Weges dies reizende Bild, wir verließen die Serra und betraten ein waldiges Hügelland, das theilweise mit ausgedehnten Grasplätzen wechselte, die mit niedrigem Gestrippe und zahllosen, zwei Fuß hohen Maulwurfshaufen bedeckt waren. Auf der Hälfte des Weges von Santos nach St. Paulo liegt der Ort Rio Grande, dessen Häuser nach brasilianischer Art so weit von einander liegen, daß man sie gar nicht für zusammengehörend hält. Hier wohnt der

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/122>, abgerufen am 23.11.2024.