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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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gar zu kräftig -- man könnte sie plump nennen. Die Gesichtszüge der Männer sind hübscher als jene der Frauen. Sie haben sehr schöne Zähne und dunkle schöne Augen, aber meist einen großen Mund, dicke Lippen und häßliche Nasen. Man drückt den neugebornen Kindern den Nasenknorpel ein wenig ein, wodurch die Nase flach und breit wird. Diese Mode scheint beim weiblichen Geschlechte besonders beliebt zu sein, denn bei ihnen sieht man die häßlichsten Nasen. Das Haar ist kohlschwarz und dicht, aber grob; Weiber und Mädchen tragen es gewöhnlich in einen oder zwei Zöpfe geflochten. Die Hautfarbe ist kupferbraun. Tätowirt sind alle, meist von den Hüften bis über die halben Schenkel; selten erstreckt sich diese Zierde auf Hände, Füße, oder andere Theile des Körpers. Die Zeichnungen erscheinen arabeskenartig, sehr regelmäßig, kunstvoll zusammengesetzt und geschmackvoll ausgeführt.

Daß die Menschen hier so kräftig und schön gebaut sind, ist um so wunderbarer, wenn man weiß, wie ausgelassen und sittenlos sie leben. Mädchen von sieben bis acht Jahren haben ihre kleinen Liebhaber von zwölf bis dreizehn Jahren, worüber sich die Eltern sehr freuen. Je größer die Zahl der Liebhaber, desto mehr Ehre für das Mädchen. So lange ein Mädchen nicht verheirathet ist, lebt sie so ungebunden als nur immer ein Wüstling zu leben vermag -- selbst als Weiber sollen sie nicht die getreuesten Gattinnen sein.

Ich hatte mehrmals Gelegenheit ihren Tänzen beizuwohnen. Es sind dies die unanständigsten, die ich je gesehen. Und dennoch würde mich jeder Maler um solch eine Scene beneiden. Man denke sich einen Hain von

gar zu kräftig — man könnte sie plump nennen. Die Gesichtszüge der Männer sind hübscher als jene der Frauen. Sie haben sehr schöne Zähne und dunkle schöne Augen, aber meist einen großen Mund, dicke Lippen und häßliche Nasen. Man drückt den neugebornen Kindern den Nasenknorpel ein wenig ein, wodurch die Nase flach und breit wird. Diese Mode scheint beim weiblichen Geschlechte besonders beliebt zu sein, denn bei ihnen sieht man die häßlichsten Nasen. Das Haar ist kohlschwarz und dicht, aber grob; Weiber und Mädchen tragen es gewöhnlich in einen oder zwei Zöpfe geflochten. Die Hautfarbe ist kupferbraun. Tätowirt sind alle, meist von den Hüften bis über die halben Schenkel; selten erstreckt sich diese Zierde auf Hände, Füße, oder andere Theile des Körpers. Die Zeichnungen erscheinen arabeskenartig, sehr regelmäßig, kunstvoll zusammengesetzt und geschmackvoll ausgeführt.

Daß die Menschen hier so kräftig und schön gebaut sind, ist um so wunderbarer, wenn man weiß, wie ausgelassen und sittenlos sie leben. Mädchen von sieben bis acht Jahren haben ihre kleinen Liebhaber von zwölf bis dreizehn Jahren, worüber sich die Eltern sehr freuen. Je größer die Zahl der Liebhaber, desto mehr Ehre für das Mädchen. So lange ein Mädchen nicht verheirathet ist, lebt sie so ungebunden als nur immer ein Wüstling zu leben vermag — selbst als Weiber sollen sie nicht die getreuesten Gattinnen sein.

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[156/0163] gar zu kräftig — man könnte sie plump nennen. Die Gesichtszüge der Männer sind hübscher als jene der Frauen. Sie haben sehr schöne Zähne und dunkle schöne Augen, aber meist einen großen Mund, dicke Lippen und häßliche Nasen. Man drückt den neugebornen Kindern den Nasenknorpel ein wenig ein, wodurch die Nase flach und breit wird. Diese Mode scheint beim weiblichen Geschlechte besonders beliebt zu sein, denn bei ihnen sieht man die häßlichsten Nasen. Das Haar ist kohlschwarz und dicht, aber grob; Weiber und Mädchen tragen es gewöhnlich in einen oder zwei Zöpfe geflochten. Die Hautfarbe ist kupferbraun. Tätowirt sind alle, meist von den Hüften bis über die halben Schenkel; selten erstreckt sich diese Zierde auf Hände, Füße, oder andere Theile des Körpers. Die Zeichnungen erscheinen arabeskenartig, sehr regelmäßig, kunstvoll zusammengesetzt und geschmackvoll ausgeführt. Daß die Menschen hier so kräftig und schön gebaut sind, ist um so wunderbarer, wenn man weiß, wie ausgelassen und sittenlos sie leben. Mädchen von sieben bis acht Jahren haben ihre kleinen Liebhaber von zwölf bis dreizehn Jahren, worüber sich die Eltern sehr freuen. Je größer die Zahl der Liebhaber, desto mehr Ehre für das Mädchen. So lange ein Mädchen nicht verheirathet ist, lebt sie so ungebunden als nur immer ein Wüstling zu leben vermag — selbst als Weiber sollen sie nicht die getreuesten Gattinnen sein. Ich hatte mehrmals Gelegenheit ihren Tänzen beizuwohnen. Es sind dies die unanständigsten, die ich je gesehen. Und dennoch würde mich jeder Maler um solch eine Scene beneiden. Man denke sich einen Hain von

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/163>, abgerufen am 23.11.2024.