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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Fels, der von dem eigentlichen Stammfels getrennt ist und einen Streifen des Meeres durchschimmern läßt.

Die Einwohner sind sehr arm. Die einzigen Quellen ihres Erwerbes sind der Fischfang und die Badegäste, deren jährlich Viele kommen, da die hiesigen Seebäder, ihres außerordentlichen Wellenschlages wegen, von großer Wirkung sein sollen. Leider besorgt man, daß dieser Badeort nicht sehr lange mehr existiren dürfte, -- alljährlich soll die Insel kleiner werden, bedeutende Felstrümmer lösen sich beständig ab, und das ganze Eiland kann einstens in die Tiefe des Meeres versinken.

Vom 5. bis 10. Juli hatten wir beständig stürmische und kalte Witterung, hohe See und starkes Rollen des Schiffes. Unter uns armen "Landkrabben" (so nennen die Seeleute die Landbewohner) herrschte allgemein die Seekrankheit. Den Kanal von England, auch Kanal la Manche genannt (360 Meilen von Kurhaven), erreichten wir erst in der Nacht vom 10. auf den 11.

Wir erwarteten mit Sehnsucht die aufgehende Sonne, -- sie sollte uns zwei der mächtigsten Reiche Europas zeigen. Zum Glücke bekamen wir einen schönen heitern Tag, und die beiden Reiche lagen vor unsern Blicken so nahe und herrlich, daß man zu glauben geneigt war, ein Schwestervolk bewohne die beiden Länder.

An Englands Küste sahen wir North-Foreland, das große Castell Sandowe, und die sich am Fuße der mehrere Meilen langen, etwa 150 Fuß hohen Kreidewände ausbreitende Stadt Deal; ferner South-Foreland, und endlich das antike Castell Dover, das ächt ritterlich auf einer Anhöhe thront und die Umgegend

Fels, der von dem eigentlichen Stammfels getrennt ist und einen Streifen des Meeres durchschimmern läßt.

Die Einwohner sind sehr arm. Die einzigen Quellen ihres Erwerbes sind der Fischfang und die Badegäste, deren jährlich Viele kommen, da die hiesigen Seebäder, ihres außerordentlichen Wellenschlages wegen, von großer Wirkung sein sollen. Leider besorgt man, daß dieser Badeort nicht sehr lange mehr existiren dürfte, — alljährlich soll die Insel kleiner werden, bedeutende Felstrümmer lösen sich beständig ab, und das ganze Eiland kann einstens in die Tiefe des Meeres versinken.

Vom 5. bis 10. Juli hatten wir beständig stürmische und kalte Witterung, hohe See und starkes Rollen des Schiffes. Unter uns armen „Landkrabben“ (so nennen die Seeleute die Landbewohner) herrschte allgemein die Seekrankheit. Den Kanal von England, auch Kanal la Manche genannt (360 Meilen von Kurhaven), erreichten wir erst in der Nacht vom 10. auf den 11.

Wir erwarteten mit Sehnsucht die aufgehende Sonne, — sie sollte uns zwei der mächtigsten Reiche Europas zeigen. Zum Glücke bekamen wir einen schönen heitern Tag, und die beiden Reiche lagen vor unsern Blicken so nahe und herrlich, daß man zu glauben geneigt war, ein Schwestervolk bewohne die beiden Länder.

An Englands Küste sahen wir North-Foreland, das große Castell Sandowe, und die sich am Fuße der mehrere Meilen langen, etwa 150 Fuß hohen Kreidewände ausbreitende Stadt Deal; ferner South-Foreland, und endlich das antike Castell Dover, das ächt ritterlich auf einer Anhöhe thront und die Umgegend

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[10/0017] Fels, der von dem eigentlichen Stammfels getrennt ist und einen Streifen des Meeres durchschimmern läßt. Die Einwohner sind sehr arm. Die einzigen Quellen ihres Erwerbes sind der Fischfang und die Badegäste, deren jährlich Viele kommen, da die hiesigen Seebäder, ihres außerordentlichen Wellenschlages wegen, von großer Wirkung sein sollen. Leider besorgt man, daß dieser Badeort nicht sehr lange mehr existiren dürfte, — alljährlich soll die Insel kleiner werden, bedeutende Felstrümmer lösen sich beständig ab, und das ganze Eiland kann einstens in die Tiefe des Meeres versinken. Vom 5. bis 10. Juli hatten wir beständig stürmische und kalte Witterung, hohe See und starkes Rollen des Schiffes. Unter uns armen „Landkrabben“ (so nennen die Seeleute die Landbewohner) herrschte allgemein die Seekrankheit. Den Kanal von England, auch Kanal la Manche genannt (360 Meilen von Kurhaven), erreichten wir erst in der Nacht vom 10. auf den 11. Wir erwarteten mit Sehnsucht die aufgehende Sonne, — sie sollte uns zwei der mächtigsten Reiche Europas zeigen. Zum Glücke bekamen wir einen schönen heitern Tag, und die beiden Reiche lagen vor unsern Blicken so nahe und herrlich, daß man zu glauben geneigt war, ein Schwestervolk bewohne die beiden Länder. An Englands Küste sahen wir North-Foreland, das große Castell Sandowe, und die sich am Fuße der mehrere Meilen langen, etwa 150 Fuß hohen Kreidewände ausbreitende Stadt Deal; ferner South-Foreland, und endlich das antike Castell Dover, das ächt ritterlich auf einer Anhöhe thront und die Umgegend

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/17>, abgerufen am 23.11.2024.