Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

Bild:
<< vorherige Seite

andere kleine Gebäude liegen. Von der Stadt sieht man mehrere Häuserreihen und Plätze, das große Spital, die Klöster St. Luzia und Moro do Castella, das Convent St. Bento, die schöne Kirche St. Candelaria und einige Theile der wahrhaft großartigen Wasserleitung. Knapp an der See liegt der öffentliche Stadtgarten (Passeo publico), der durch seine hübschen Palmen, wie durch eine elegante, gemauerte Gallerie mit zwei Pavillons sehr in die Augen fällt. -- Links stehen auf Anhöhen einzelne Kirchen und Klöster, als St. Gloria, St. Theresia u. s. w. An diese reihen sich die Praya Flamingo und Botafogo, ausgedehnte Dörfer mit schönen Villen, niedlichen Gebäuden und Gärten, die sich bis in die Nähe des Zuckerhutes verlieren, und so das wundervollste Rundgemälde schließen. -- Zu all diesem geben nun noch die vielen Schiffe, die theils im Hafen vor der Stadt, theils in den verschiedenen Buchten vor Anker liegen, -- die reiche, üppige Vegetation, das viele fremdartige und überseeische ein Bild, dessen Reize umfassend zu schildern meiner Feder leider nicht möglich ist.

Selten ist man so glücklich, sich gleich bei der Einfahrt eines so schönen ausgedehnten Anblickes zu erfreuen, wie er mir zu Theil wurde, -- Nebel, Wolken, oder ein feuchter Dunstkreis verdecken häufig einzelne Partien und stören dadurch den wunderbaren Eindruck des Ganzen.

In solch' einem Falle rathe ich jedem, der einige Zeit in Rio de Janeiro bleibt, an einem vollkommen heiteren Tage mit einem Kahne bis St. Cruz zu fahren, um sich diesen einzig schönen Anblick zu verschaffen.

andere kleine Gebäude liegen. Von der Stadt sieht man mehrere Häuserreihen und Plätze, das große Spital, die Klöster St. Luzia und Moro do Castella, das Convent St. Bento, die schöne Kirche St. Candelaria und einige Theile der wahrhaft großartigen Wasserleitung. Knapp an der See liegt der öffentliche Stadtgarten (Passeo publico), der durch seine hübschen Palmen, wie durch eine elegante, gemauerte Gallerie mit zwei Pavillons sehr in die Augen fällt. — Links stehen auf Anhöhen einzelne Kirchen und Klöster, als St. Gloria, St. Theresia u. s. w. An diese reihen sich die Praya Flamingo und Botafogo, ausgedehnte Dörfer mit schönen Villen, niedlichen Gebäuden und Gärten, die sich bis in die Nähe des Zuckerhutes verlieren, und so das wundervollste Rundgemälde schließen. — Zu all diesem geben nun noch die vielen Schiffe, die theils im Hafen vor der Stadt, theils in den verschiedenen Buchten vor Anker liegen, — die reiche, üppige Vegetation, das viele fremdartige und überseeische ein Bild, dessen Reize umfassend zu schildern meiner Feder leider nicht möglich ist.

Selten ist man so glücklich, sich gleich bei der Einfahrt eines so schönen ausgedehnten Anblickes zu erfreuen, wie er mir zu Theil wurde, — Nebel, Wolken, oder ein feuchter Dunstkreis verdecken häufig einzelne Partien und stören dadurch den wunderbaren Eindruck des Ganzen.

In solch’ einem Falle rathe ich jedem, der einige Zeit in Rio de Janeiro bleibt, an einem vollkommen heiteren Tage mit einem Kahne bis St. Cruz zu fahren, um sich diesen einzig schönen Anblick zu verschaffen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0034" n="27"/>
andere kleine Gebäude liegen. Von der Stadt sieht man mehrere Häuserreihen und Plätze, das große Spital, die Klöster <hi rendition="#g">St. Luzia</hi> und <hi rendition="#g">Moro do Castella</hi>, das Convent <hi rendition="#g">St. Bento</hi>, die schöne Kirche <hi rendition="#g">St. Candelaria</hi> und einige Theile der wahrhaft großartigen Wasserleitung. Knapp an der See liegt der öffentliche <hi rendition="#g">Stadtgarten</hi> (<hi rendition="#aq">Passeo publico</hi>), der durch seine hübschen Palmen, wie durch eine elegante, gemauerte Gallerie mit zwei Pavillons sehr in die Augen fällt. &#x2014; Links stehen auf Anhöhen einzelne Kirchen und Klöster, als <hi rendition="#g">St. Gloria</hi>, <hi rendition="#g">St. Theresia</hi> u. s. w. An diese reihen sich die <hi rendition="#g">Praya Flamingo</hi> und <hi rendition="#g">Botafogo</hi>, ausgedehnte Dörfer mit schönen Villen, niedlichen Gebäuden und Gärten, die sich bis in die Nähe des <hi rendition="#g">Zuckerhutes</hi> verlieren, und so das wundervollste Rundgemälde schließen. &#x2014; Zu all diesem geben nun noch die vielen Schiffe, die theils im Hafen vor der Stadt, theils in den verschiedenen Buchten vor Anker liegen, &#x2014; die reiche, üppige Vegetation, das viele fremdartige und überseeische ein Bild, dessen Reize umfassend zu schildern meiner Feder leider nicht möglich ist.</p>
        <p>   Selten ist man so glücklich, sich gleich bei der Einfahrt eines so schönen ausgedehnten Anblickes zu erfreuen, wie er mir zu Theil wurde, &#x2014; Nebel, Wolken, oder ein feuchter Dunstkreis verdecken häufig einzelne Partien und stören dadurch den wunderbaren Eindruck des Ganzen.</p>
        <p>   In solch&#x2019; einem Falle rathe ich jedem, der einige Zeit in Rio de Janeiro bleibt, an einem vollkommen heiteren Tage mit einem Kahne bis St. Cruz zu fahren, um sich diesen einzig schönen Anblick zu verschaffen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0034] andere kleine Gebäude liegen. Von der Stadt sieht man mehrere Häuserreihen und Plätze, das große Spital, die Klöster St. Luzia und Moro do Castella, das Convent St. Bento, die schöne Kirche St. Candelaria und einige Theile der wahrhaft großartigen Wasserleitung. Knapp an der See liegt der öffentliche Stadtgarten (Passeo publico), der durch seine hübschen Palmen, wie durch eine elegante, gemauerte Gallerie mit zwei Pavillons sehr in die Augen fällt. — Links stehen auf Anhöhen einzelne Kirchen und Klöster, als St. Gloria, St. Theresia u. s. w. An diese reihen sich die Praya Flamingo und Botafogo, ausgedehnte Dörfer mit schönen Villen, niedlichen Gebäuden und Gärten, die sich bis in die Nähe des Zuckerhutes verlieren, und so das wundervollste Rundgemälde schließen. — Zu all diesem geben nun noch die vielen Schiffe, die theils im Hafen vor der Stadt, theils in den verschiedenen Buchten vor Anker liegen, — die reiche, üppige Vegetation, das viele fremdartige und überseeische ein Bild, dessen Reize umfassend zu schildern meiner Feder leider nicht möglich ist. Selten ist man so glücklich, sich gleich bei der Einfahrt eines so schönen ausgedehnten Anblickes zu erfreuen, wie er mir zu Theil wurde, — Nebel, Wolken, oder ein feuchter Dunstkreis verdecken häufig einzelne Partien und stören dadurch den wunderbaren Eindruck des Ganzen. In solch’ einem Falle rathe ich jedem, der einige Zeit in Rio de Janeiro bleibt, an einem vollkommen heiteren Tage mit einem Kahne bis St. Cruz zu fahren, um sich diesen einzig schönen Anblick zu verschaffen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sophie: A digital library of works by german-speaking women: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition (2013-06-28T07:11:29Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.) sind nicht konsequent wie in der Vorlage gekennzeichnet



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/34
Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/34>, abgerufen am 23.11.2024.