Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.politischen Berathungen und Geschäfte werden hier gepflogen. Das Schloß ist klein, und zeichnet sich weder durch Geschmack noch durch Architektur aus, -- das einzige reizende ist seine Lage. Es erhebt sich auf einem Hügel und beherrscht das Orgelgebirge und eine der Meeresbuchten. Der Schloßgarten ist unbedeutend und zieht sich in Terrassen bis in das Thal hinab. Ein größerer Garten, der als Baum- und Pflanzschule dient, schließt sich an ihn an. Beide sind für Europäer höchst interessant, da man hier eine große Menge von Gewächsen findet, die bei uns gar nicht, oder höchstens in Zwerggestalten in den Treibhäusern vorkommen. -- Herr Riedl, Direktor über beide Gärten, war so gefällig, mich selbst überall herumzuführen und mich besonders auf die Thee- und Bambuspflanzungen aufmerksam zu machen. Ein anderer kaiserlicher Garten ist in Ponte de Caschu (eine Legua von der Stadt). In diesem Garten stehen drei Mangobäume, die sich ihres Alters und ihres Umfanges wegen auszeichnen. Ihre Aeste beschreiben einen Umkreis von mehr als 80 Fuß. Sie tragen keine Früchte mehr. Von nahen Spaziergängen sind noch zu empfehlen: "Der Telegraphen-Berg, der öffentliche Garten (Jardin publico) die Praya do Flamingo und die Klöster St. Gloria und St. Theresia u. s. w. politischen Berathungen und Geschäfte werden hier gepflogen. Das Schloß ist klein, und zeichnet sich weder durch Geschmack noch durch Architektur aus, — das einzige reizende ist seine Lage. Es erhebt sich auf einem Hügel und beherrscht das Orgelgebirge und eine der Meeresbuchten. Der Schloßgarten ist unbedeutend und zieht sich in Terrassen bis in das Thal hinab. Ein größerer Garten, der als Baum- und Pflanzschule dient, schließt sich an ihn an. Beide sind für Europäer höchst interessant, da man hier eine große Menge von Gewächsen findet, die bei uns gar nicht, oder höchstens in Zwerggestalten in den Treibhäusern vorkommen. — Herr Riedl, Direktor über beide Gärten, war so gefällig, mich selbst überall herumzuführen und mich besonders auf die Thee- und Bambuspflanzungen aufmerksam zu machen. Ein anderer kaiserlicher Garten ist in Ponte de Caschu (eine Legua von der Stadt). In diesem Garten stehen drei Mangobäume, die sich ihres Alters und ihres Umfanges wegen auszeichnen. Ihre Aeste beschreiben einen Umkreis von mehr als 80 Fuß. Sie tragen keine Früchte mehr. Von nahen Spaziergängen sind noch zu empfehlen: “Der Telegraphen-Berg, der öffentliche Garten (Jardin publico) die Praya do Flamingo und die Klöster St. Gloria und St. Theresia u. s. w. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0073" n="66"/> politischen Berathungen und Geschäfte werden hier gepflogen.</p> <p> Das Schloß ist klein, und zeichnet sich weder durch Geschmack noch durch Architektur aus, — das einzige reizende ist seine Lage. Es erhebt sich auf einem Hügel und beherrscht das Orgelgebirge und eine der Meeresbuchten. Der Schloßgarten ist unbedeutend und zieht sich in Terrassen bis in das Thal hinab. Ein größerer Garten, der als Baum- und Pflanzschule dient, schließt sich an ihn an. Beide sind für Europäer höchst interessant, da man hier eine große Menge von Gewächsen findet, die bei uns gar nicht, oder höchstens in Zwerggestalten in den Treibhäusern vorkommen. — Herr Riedl, Direktor über beide Gärten, war so gefällig, mich selbst überall herumzuführen und mich besonders auf die Thee- und Bambuspflanzungen aufmerksam zu machen.</p> <p> Ein anderer kaiserlicher Garten ist in Ponte de Caschu (eine Legua von der Stadt). In diesem Garten stehen drei Mangobäume, die sich ihres Alters und ihres Umfanges wegen auszeichnen. Ihre Aeste beschreiben einen Umkreis von mehr als 80 Fuß. Sie tragen keine Früchte mehr.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> Von nahen Spaziergängen sind noch zu empfehlen: “Der Telegraphen-Berg, der öffentliche Garten (Jardin publico) die Praya do Flamingo und die Klöster St. Gloria und St. Theresia u. s. w.</p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0073]
politischen Berathungen und Geschäfte werden hier gepflogen.
Das Schloß ist klein, und zeichnet sich weder durch Geschmack noch durch Architektur aus, — das einzige reizende ist seine Lage. Es erhebt sich auf einem Hügel und beherrscht das Orgelgebirge und eine der Meeresbuchten. Der Schloßgarten ist unbedeutend und zieht sich in Terrassen bis in das Thal hinab. Ein größerer Garten, der als Baum- und Pflanzschule dient, schließt sich an ihn an. Beide sind für Europäer höchst interessant, da man hier eine große Menge von Gewächsen findet, die bei uns gar nicht, oder höchstens in Zwerggestalten in den Treibhäusern vorkommen. — Herr Riedl, Direktor über beide Gärten, war so gefällig, mich selbst überall herumzuführen und mich besonders auf die Thee- und Bambuspflanzungen aufmerksam zu machen.
Ein anderer kaiserlicher Garten ist in Ponte de Caschu (eine Legua von der Stadt). In diesem Garten stehen drei Mangobäume, die sich ihres Alters und ihres Umfanges wegen auszeichnen. Ihre Aeste beschreiben einen Umkreis von mehr als 80 Fuß. Sie tragen keine Früchte mehr.
Von nahen Spaziergängen sind noch zu empfehlen: “Der Telegraphen-Berg, der öffentliche Garten (Jardin publico) die Praya do Flamingo und die Klöster St. Gloria und St. Theresia u. s. w.
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