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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Oft schon hatte ich von dieser Frau sprechen gehört,
und groß war meine Freude, sie nun persönlich kennen zu
lernen. Die liebenswürdige Greisin theilte mir freund-
lich viele ihrer Erfahrungen mit, und gab mir manche
Rathschläge und Verhaltungsregeln, die mir in der Folge
sehr nützlich waren.

Am 12. Mai kam ich in Hamburg an, und schon am
13. hätte ich Gelegenheit gehabt, mich einzuschiffen und zwar
auf einer herrlichen, schnellsegelnden Brigg, die noch dazu
meinen Namen "Ida" trug. Mit schwerem Herzen sah
ich das schöne Schiff absegeln ich mußte zurückbleiben,
da ich meinem Reisegefährten versprochen hatte, ihn hier
zu erwarten. Woche um Woche verging, und nur das
Zusammensein mit meinen Verwandten verkürzte mir die
lange Zeit des Erwartens. Endlich, Mitte Juni, kam
er an, und bald darauf war auch ein Schiff gefunden,
eine dänische Brigg "Caroline," Kapitän Bock, die nach
Rio de Janeiro unter Segel ging.

Mir stand nun eine lange Seereise bevor, eine See-
reise, die unter zwei Monaten nicht zu machen war, die
aber auch drei und vier Monate dauern konnte. Zum
Glück hatte ich schon auf meinen frühern Reisen ziemlich
bedeutende Fahrten auf Segelschiffen gemacht, und war
dadurch mit deren Einrichtung bekannt geworden, die
von jener auf Dampfschiffen gänzlich verschieden ist.

Auf einem Dampfschiffe ist alles luxuriös und be-
quem, die Fahrt selbst geht bei jedem Winde rasch vor-
wärts, und der Reisende findet frische und gute Nahrung,
geräumige Kajüten und gute Gesellschaft.

Anders ist es auf Segelschiffen; diese sind, mit

Oft schon hatte ich von dieser Frau sprechen gehört,
und groß war meine Freude, sie nun persönlich kennen zu
lernen. Die liebenswürdige Greisin theilte mir freund-
lich viele ihrer Erfahrungen mit, und gab mir manche
Rathschläge und Verhaltungsregeln, die mir in der Folge
sehr nützlich waren.

Am 12. Mai kam ich in Hamburg an, und schon am
13. hätte ich Gelegenheit gehabt, mich einzuschiffen und zwar
auf einer herrlichen, schnellsegelnden Brigg, die noch dazu
meinen Namen „Ida“ trug. Mit schwerem Herzen sah
ich das schöne Schiff absegeln ich mußte zurückbleiben,
da ich meinem Reisegefährten versprochen hatte, ihn hier
zu erwarten. Woche um Woche verging, und nur das
Zusammensein mit meinen Verwandten verkürzte mir die
lange Zeit des Erwartens. Endlich, Mitte Juni, kam
er an, und bald darauf war auch ein Schiff gefunden,
eine dänische Brigg „Caroline,“ Kapitän Bock, die nach
Rio de Janeiro unter Segel ging.

Mir stand nun eine lange Seereise bevor, eine See-
reise, die unter zwei Monaten nicht zu machen war, die
aber auch drei und vier Monate dauern konnte. Zum
Glück hatte ich schon auf meinen frühern Reisen ziemlich
bedeutende Fahrten auf Segelschiffen gemacht, und war
dadurch mit deren Einrichtung bekannt geworden, die
von jener auf Dampfschiffen gänzlich verschieden ist.

Auf einem Dampfschiffe ist alles luxuriös und be-
quem, die Fahrt selbst geht bei jedem Winde rasch vor-
wärts, und der Reisende findet frische und gute Nahrung,
geräumige Kajüten und gute Gesellschaft.

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[2/0009] Oft schon hatte ich von dieser Frau sprechen gehört, und groß war meine Freude, sie nun persönlich kennen zu lernen. Die liebenswürdige Greisin theilte mir freund- lich viele ihrer Erfahrungen mit, und gab mir manche Rathschläge und Verhaltungsregeln, die mir in der Folge sehr nützlich waren. Am 12. Mai kam ich in Hamburg an, und schon am 13. hätte ich Gelegenheit gehabt, mich einzuschiffen und zwar auf einer herrlichen, schnellsegelnden Brigg, die noch dazu meinen Namen „Ida“ trug. Mit schwerem Herzen sah ich das schöne Schiff absegeln ich mußte zurückbleiben, da ich meinem Reisegefährten versprochen hatte, ihn hier zu erwarten. Woche um Woche verging, und nur das Zusammensein mit meinen Verwandten verkürzte mir die lange Zeit des Erwartens. Endlich, Mitte Juni, kam er an, und bald darauf war auch ein Schiff gefunden, eine dänische Brigg „Caroline,“ Kapitän Bock, die nach Rio de Janeiro unter Segel ging. Mir stand nun eine lange Seereise bevor, eine See- reise, die unter zwei Monaten nicht zu machen war, die aber auch drei und vier Monate dauern konnte. Zum Glück hatte ich schon auf meinen frühern Reisen ziemlich bedeutende Fahrten auf Segelschiffen gemacht, und war dadurch mit deren Einrichtung bekannt geworden, die von jener auf Dampfschiffen gänzlich verschieden ist. Auf einem Dampfschiffe ist alles luxuriös und be- quem, die Fahrt selbst geht bei jedem Winde rasch vor- wärts, und der Reisende findet frische und gute Nahrung, geräumige Kajüten und gute Gesellschaft. Anders ist es auf Segelschiffen; diese sind, mit

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/9>, abgerufen am 23.11.2024.