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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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unter den Mohamedanern findet, und Herr und Diener bringen ihre Zeit, wenn auch nicht immer mit Fasten und Beten, so doch gewiß mit Nichtsthun dahin.

Der Baboo erzählte mir, daß zu diesem Feste sein Saal reich ausgeschmückt und die zehnarmige Göttin Durga darin aufgestellt werde. Sie ist aus Thon oder Holz geformt, mit den grellsten Farben bemalt, mit Gold oder Silberflitter, mit Blumen und Bändern, ja oft gar mit ächtem Schmucke überladen. Im Saale, im Hofe, an der Außenseite des Hauses flimmern zwischen Vasen und Blumenguirlanden Hunderte von Lichtern und Lampen. Viele Thiere werden als Opfer dargebracht, jedoch nicht im Angesichte der Göttin, sondern in irgend einem Winkel des Hauses getödtet. Priester warten der Göttin auf, und Tänzerinnen entfalten vor ihr unter schallender Musik (Tam-tam) ihre Kunst. Priester und Tänzerinnen werden sehr hoch bezahlt. Der letzteren gibt es, wie in Europa Elsler's und Taglioni's, die gleich diesen große Summen verdienen. Zur Zeit meiner Anwesenheit befand sich hier eine persische Tänzerin, die keinen Abend für weniger als 500 Rupien auftrat. -- Schwärme von Besuchern, worunter auch viele Europäer, wandern von Tempel zu Tempel. Die vornehmeren Gäste werden mit Süßigkeiten und Früchten bedient.

Am letzten Tage des Festes wird die Göttin unter Musik im größtem Pompe nach dem Hugly getragen, auf ein Boot gesetzt, in die Mitte des Stromes gefahren und unter Jubel und Geschrei des am Ufer stehenden entzückten Volkes in den Fluß gestürzt. In früheren Zeiten wurde der ächte Schmuck mit der Göttin den Fluthen

unter den Mohamedanern findet, und Herr und Diener bringen ihre Zeit, wenn auch nicht immer mit Fasten und Beten, so doch gewiß mit Nichtsthun dahin.

Der Baboo erzählte mir, daß zu diesem Feste sein Saal reich ausgeschmückt und die zehnarmige Göttin Durga darin aufgestellt werde. Sie ist aus Thon oder Holz geformt, mit den grellsten Farben bemalt, mit Gold oder Silberflitter, mit Blumen und Bändern, ja oft gar mit ächtem Schmucke überladen. Im Saale, im Hofe, an der Außenseite des Hauses flimmern zwischen Vasen und Blumenguirlanden Hunderte von Lichtern und Lampen. Viele Thiere werden als Opfer dargebracht, jedoch nicht im Angesichte der Göttin, sondern in irgend einem Winkel des Hauses getödtet. Priester warten der Göttin auf, und Tänzerinnen entfalten vor ihr unter schallender Musik (Tam-tam) ihre Kunst. Priester und Tänzerinnen werden sehr hoch bezahlt. Der letzteren gibt es, wie in Europa Elsler’s und Taglioni’s, die gleich diesen große Summen verdienen. Zur Zeit meiner Anwesenheit befand sich hier eine persische Tänzerin, die keinen Abend für weniger als 500 Rupien auftrat. — Schwärme von Besuchern, worunter auch viele Europäer, wandern von Tempel zu Tempel. Die vornehmeren Gäste werden mit Süßigkeiten und Früchten bedient.

Am letzten Tage des Festes wird die Göttin unter Musik im größtem Pompe nach dem Hugly getragen, auf ein Boot gesetzt, in die Mitte des Stromes gefahren und unter Jubel und Geschrei des am Ufer stehenden entzückten Volkes in den Fluß gestürzt. In früheren Zeiten wurde der ächte Schmuck mit der Göttin den Fluthen

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[139/0146] unter den Mohamedanern findet, und Herr und Diener bringen ihre Zeit, wenn auch nicht immer mit Fasten und Beten, so doch gewiß mit Nichtsthun dahin. Der Baboo erzählte mir, daß zu diesem Feste sein Saal reich ausgeschmückt und die zehnarmige Göttin Durga darin aufgestellt werde. Sie ist aus Thon oder Holz geformt, mit den grellsten Farben bemalt, mit Gold oder Silberflitter, mit Blumen und Bändern, ja oft gar mit ächtem Schmucke überladen. Im Saale, im Hofe, an der Außenseite des Hauses flimmern zwischen Vasen und Blumenguirlanden Hunderte von Lichtern und Lampen. Viele Thiere werden als Opfer dargebracht, jedoch nicht im Angesichte der Göttin, sondern in irgend einem Winkel des Hauses getödtet. Priester warten der Göttin auf, und Tänzerinnen entfalten vor ihr unter schallender Musik (Tam-tam) ihre Kunst. Priester und Tänzerinnen werden sehr hoch bezahlt. Der letzteren gibt es, wie in Europa Elsler’s und Taglioni’s, die gleich diesen große Summen verdienen. Zur Zeit meiner Anwesenheit befand sich hier eine persische Tänzerin, die keinen Abend für weniger als 500 Rupien auftrat. — Schwärme von Besuchern, worunter auch viele Europäer, wandern von Tempel zu Tempel. Die vornehmeren Gäste werden mit Süßigkeiten und Früchten bedient. Am letzten Tage des Festes wird die Göttin unter Musik im größtem Pompe nach dem Hugly getragen, auf ein Boot gesetzt, in die Mitte des Stromes gefahren und unter Jubel und Geschrei des am Ufer stehenden entzückten Volkes in den Fluß gestürzt. In früheren Zeiten wurde der ächte Schmuck mit der Göttin den Fluthen

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/146>, abgerufen am 24.11.2024.