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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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an ihnen vorüber, wenn man das vollendetste zuerst beschaut hat.

Viel Rühmens macht man auch von einem großen, gemauerten Wasserbecken. Es ist auf drei Seiten von Zellen umgeben, die bereits sehr verfallen sind; die vierte Seite ist frei und von dieser führt eine herrliche, vierzig Fuß breite Steintreppe in das Wasserbecken, das fünfundfünfzig Fuß tief ist. Jeder Pilger würde seine Wallfahrt für ungültig halten, wenn er nicht gleich bei seiner Ankunft da hinein stiege.

Von den Terrassen der Zellen stürzen sich Taucher in die Tiefe des Wasserbeckens und holen das kleinste Geldstück heraus, das man hinein wirft. Manche sollen so behende sein, das Stück zu erhaschen, noch ehe es den Grund berührt. Wir warfen manches Stück Geld hinein, das sie auch jedesmal glücklich ans Tageslicht förderten, ob sie es aber eher erhaschten als es den Grund berührte, möchte ich kaum glauben. Sie blieben jederzeit lange genug unter Wasser, um es nicht nur vom Grunde aufzuheben, sondern auch aufzusuchen. Die Sache war allerdings bewundernswürdig, doch nicht, wie Reisende behaupten, so außerordentlich, um ähnliches nicht auch an andern Orten sehen zu können.

Unser letzter Besuch für diesen Tag galt dem herrlichen Monumente des Vezier Safdar-Dschang, das ebenfalls eine Moschee vorstellt. An diesem Monumente fielen mir ganz vorzüglich die eingelegten Arbeiten von weißem Marmor in rothem Sandstein an den vier Minareten auf, sie waren so mannigfaltig und zart, so rein ausgeführt, daß der geübteste Zeichner sie nicht zarter

an ihnen vorüber, wenn man das vollendetste zuerst beschaut hat.

Viel Rühmens macht man auch von einem großen, gemauerten Wasserbecken. Es ist auf drei Seiten von Zellen umgeben, die bereits sehr verfallen sind; die vierte Seite ist frei und von dieser führt eine herrliche, vierzig Fuß breite Steintreppe in das Wasserbecken, das fünfundfünfzig Fuß tief ist. Jeder Pilger würde seine Wallfahrt für ungültig halten, wenn er nicht gleich bei seiner Ankunft da hinein stiege.

Von den Terrassen der Zellen stürzen sich Taucher in die Tiefe des Wasserbeckens und holen das kleinste Geldstück heraus, das man hinein wirft. Manche sollen so behende sein, das Stück zu erhaschen, noch ehe es den Grund berührt. Wir warfen manches Stück Geld hinein, das sie auch jedesmal glücklich ans Tageslicht förderten, ob sie es aber eher erhaschten als es den Grund berührte, möchte ich kaum glauben. Sie blieben jederzeit lange genug unter Wasser, um es nicht nur vom Grunde aufzuheben, sondern auch aufzusuchen. Die Sache war allerdings bewundernswürdig, doch nicht, wie Reisende behaupten, so außerordentlich, um ähnliches nicht auch an andern Orten sehen zu können.

Unser letzter Besuch für diesen Tag galt dem herrlichen Monumente des Vezier Safdar-Dschang, das ebenfalls eine Moschee vorstellt. An diesem Monumente fielen mir ganz vorzüglich die eingelegten Arbeiten von weißem Marmor in rothem Sandstein an den vier Minareten auf, sie waren so mannigfaltig und zart, so rein ausgeführt, daß der geübteste Zeichner sie nicht zarter

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[220/0227] an ihnen vorüber, wenn man das vollendetste zuerst beschaut hat. Viel Rühmens macht man auch von einem großen, gemauerten Wasserbecken. Es ist auf drei Seiten von Zellen umgeben, die bereits sehr verfallen sind; die vierte Seite ist frei und von dieser führt eine herrliche, vierzig Fuß breite Steintreppe in das Wasserbecken, das fünfundfünfzig Fuß tief ist. Jeder Pilger würde seine Wallfahrt für ungültig halten, wenn er nicht gleich bei seiner Ankunft da hinein stiege. Von den Terrassen der Zellen stürzen sich Taucher in die Tiefe des Wasserbeckens und holen das kleinste Geldstück heraus, das man hinein wirft. Manche sollen so behende sein, das Stück zu erhaschen, noch ehe es den Grund berührt. Wir warfen manches Stück Geld hinein, das sie auch jedesmal glücklich ans Tageslicht förderten, ob sie es aber eher erhaschten als es den Grund berührte, möchte ich kaum glauben. Sie blieben jederzeit lange genug unter Wasser, um es nicht nur vom Grunde aufzuheben, sondern auch aufzusuchen. Die Sache war allerdings bewundernswürdig, doch nicht, wie Reisende behaupten, so außerordentlich, um ähnliches nicht auch an andern Orten sehen zu können. Unser letzter Besuch für diesen Tag galt dem herrlichen Monumente des Vezier Safdar-Dschang, das ebenfalls eine Moschee vorstellt. An diesem Monumente fielen mir ganz vorzüglich die eingelegten Arbeiten von weißem Marmor in rothem Sandstein an den vier Minareten auf, sie waren so mannigfaltig und zart, so rein ausgeführt, daß der geübteste Zeichner sie nicht zarter

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/227>, abgerufen am 21.11.2024.