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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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Kisten und Koffer übersteigen und dabei alle Sorgfalt anwenden, um den Leuten nicht auf die Köpfe oder Füße zu treten.

Bei solch kritischen Gelegenheiten überschaue ich sogleich das Terrain, um wo möglich ein gutes Plätzchen zu erobern. Ich fand, was ich suchte, und war von allen Reisenden die glücklichste, sogar glücklicher als Herr Roß, der keine Nacht vor Hitze und Ungeziefer in seinem Cabinchen schlafen konnte. Mein Blick war auf den untern Theil des Speisetisches des Kapitäns gefallen, der auf dem Sterndeck befestigt war; ich nahm diese Region in Beschlag, warf meinen Mantel dahinter und so hatte ich wenigstens eine ziemlich gesicherte Stelle, und durfte nicht besorgen, daß man mir auf Händen oder Füßen, oder wohl gar auf dem Kopfe herumtreten würde.

Ich hatte Bombay etwas unwohl verlassen, am zweiten Tage der Reise äußerte sich ein leichter Anfall eines Gallenfiebers. Fünf Tage hatte ich damit zu kämpfen, mühsam schleppte ich mich vor den Mahlzeiten von meinem Asyl hervor, um den Füßen der Tischgesellschaft Platz zu machen. Ich nahm keine Arznei (ich führe nie welche mit mir), sondern überließ mich der gütigen Vorsehung und meiner guten Natur.

Ein viel gefährlicheres Uebel als das meine zeigte sich am dritten Tage der Fahrt -- in der großen Kajüte herrschten die natürlichen Pocken. Achtzehn Frauen und sieben Kinder waren da eingepreßt. Sie hatten weit weniger Raum als die Neger auf den Sclavenschiffen, die Luft war im höchsten Grad verpestet, und das mit Männern gefüllte Deck durften sie nicht betreten; selbst wir

Kisten und Koffer übersteigen und dabei alle Sorgfalt anwenden, um den Leuten nicht auf die Köpfe oder Füße zu treten.

Bei solch kritischen Gelegenheiten überschaue ich sogleich das Terrain, um wo möglich ein gutes Plätzchen zu erobern. Ich fand, was ich suchte, und war von allen Reisenden die glücklichste, sogar glücklicher als Herr Roß, der keine Nacht vor Hitze und Ungeziefer in seinem Cabinchen schlafen konnte. Mein Blick war auf den untern Theil des Speisetisches des Kapitäns gefallen, der auf dem Sterndeck befestigt war; ich nahm diese Region in Beschlag, warf meinen Mantel dahinter und so hatte ich wenigstens eine ziemlich gesicherte Stelle, und durfte nicht besorgen, daß man mir auf Händen oder Füßen, oder wohl gar auf dem Kopfe herumtreten würde.

Ich hatte Bombay etwas unwohl verlassen, am zweiten Tage der Reise äußerte sich ein leichter Anfall eines Gallenfiebers. Fünf Tage hatte ich damit zu kämpfen, mühsam schleppte ich mich vor den Mahlzeiten von meinem Asyl hervor, um den Füßen der Tischgesellschaft Platz zu machen. Ich nahm keine Arznei (ich führe nie welche mit mir), sondern überließ mich der gütigen Vorsehung und meiner guten Natur.

Ein viel gefährlicheres Uebel als das meine zeigte sich am dritten Tage der Fahrt — in der großen Kajüte herrschten die natürlichen Pocken. Achtzehn Frauen und sieben Kinder waren da eingepreßt. Sie hatten weit weniger Raum als die Neger auf den Sclavenschiffen, die Luft war im höchsten Grad verpestet, und das mit Männern gefüllte Deck durften sie nicht betreten; selbst wir

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[95/0103] Kisten und Koffer übersteigen und dabei alle Sorgfalt anwenden, um den Leuten nicht auf die Köpfe oder Füße zu treten. Bei solch kritischen Gelegenheiten überschaue ich sogleich das Terrain, um wo möglich ein gutes Plätzchen zu erobern. Ich fand, was ich suchte, und war von allen Reisenden die glücklichste, sogar glücklicher als Herr Roß, der keine Nacht vor Hitze und Ungeziefer in seinem Cabinchen schlafen konnte. Mein Blick war auf den untern Theil des Speisetisches des Kapitäns gefallen, der auf dem Sterndeck befestigt war; ich nahm diese Region in Beschlag, warf meinen Mantel dahinter und so hatte ich wenigstens eine ziemlich gesicherte Stelle, und durfte nicht besorgen, daß man mir auf Händen oder Füßen, oder wohl gar auf dem Kopfe herumtreten würde. Ich hatte Bombay etwas unwohl verlassen, am zweiten Tage der Reise äußerte sich ein leichter Anfall eines Gallenfiebers. Fünf Tage hatte ich damit zu kämpfen, mühsam schleppte ich mich vor den Mahlzeiten von meinem Asyl hervor, um den Füßen der Tischgesellschaft Platz zu machen. Ich nahm keine Arznei (ich führe nie welche mit mir), sondern überließ mich der gütigen Vorsehung und meiner guten Natur. Ein viel gefährlicheres Uebel als das meine zeigte sich am dritten Tage der Fahrt — in der großen Kajüte herrschten die natürlichen Pocken. Achtzehn Frauen und sieben Kinder waren da eingepreßt. Sie hatten weit weniger Raum als die Neger auf den Sclavenschiffen, die Luft war im höchsten Grad verpestet, und das mit Männern gefüllte Deck durften sie nicht betreten; selbst wir

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/103>, abgerufen am 24.11.2024.