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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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man diese häßliche Operation mit ihr schon als Kind vorgenommen habe, eine Sitte, die auch in Bagdad bei den Mohamedanerinnen häufig statt findet.

Die Tracht dieser Schönen war wie jene der Frauen in des Pascha's Harem; nur hatte sie statt des kleinen Turbans ein weißes Muslintuch leicht um den Kopf geschlagen, das sie zugleich als Schleier über das Gesicht ziehen konnte.

Unsere Unterhaltung war eben nicht sehr lebhaft, da mir der Dollmetscher in dies Heiligthum nicht folgen durfte. Wir mußten uns daher mit der Zeichensprache und mit dem gegenseitigen Ansehen begnügen.

Nachdem ich zum Prinzen zurückgekehrt war, äußerte ich meine Verwunderung über die seltene Schönheit seiner jungen Gattin, und frug ihn, welches Land die Wiege dieses wahrhaften Engels gewesen sei. Er nannte das nördliche Persien und versicherte mir zugleich, seine übrigen Frauen, deren er vier in Bagdad und vier in Teheran bei seiner Mutter habe, überträfen diese noch bedeutend an Schönheit.

Als ich dem Prinzen Lebewohl sagen und heimkehren wollte, schlug er mir vor, noch ein wenig zu verweilen und persische Musik anzuhören.

Bald erschienen auch zwei Minstrels, von welchen der eine eine Art Mandoline mit fünf Saiten hatte; der andere war ein Sänger. Der Spieler präludirte recht artig, spielte nebst persischen auch europäische Melodien und handhabte sein Instrument sehr fertig. Der Sänger machte Rouladen und Gänge durch Kopf und Fistel ohne Ende. Leider war die Stimme weder ausgebildet noch

man diese häßliche Operation mit ihr schon als Kind vorgenommen habe, eine Sitte, die auch in Bagdad bei den Mohamedanerinnen häufig statt findet.

Die Tracht dieser Schönen war wie jene der Frauen in des Pascha’s Harem; nur hatte sie statt des kleinen Turbans ein weißes Muslintuch leicht um den Kopf geschlagen, das sie zugleich als Schleier über das Gesicht ziehen konnte.

Unsere Unterhaltung war eben nicht sehr lebhaft, da mir der Dollmetscher in dies Heiligthum nicht folgen durfte. Wir mußten uns daher mit der Zeichensprache und mit dem gegenseitigen Ansehen begnügen.

Nachdem ich zum Prinzen zurückgekehrt war, äußerte ich meine Verwunderung über die seltene Schönheit seiner jungen Gattin, und frug ihn, welches Land die Wiege dieses wahrhaften Engels gewesen sei. Er nannte das nördliche Persien und versicherte mir zugleich, seine übrigen Frauen, deren er vier in Bagdad und vier in Teheran bei seiner Mutter habe, überträfen diese noch bedeutend an Schönheit.

Als ich dem Prinzen Lebewohl sagen und heimkehren wollte, schlug er mir vor, noch ein wenig zu verweilen und persische Musik anzuhören.

Bald erschienen auch zwei Minstrels, von welchen der eine eine Art Mandoline mit fünf Saiten hatte; der andere war ein Sänger. Der Spieler präludirte recht artig, spielte nebst persischen auch europäische Melodien und handhabte sein Instrument sehr fertig. Der Sänger machte Rouladen und Gänge durch Kopf und Fistel ohne Ende. Leider war die Stimme weder ausgebildet noch

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[134/0142] man diese häßliche Operation mit ihr schon als Kind vorgenommen habe, eine Sitte, die auch in Bagdad bei den Mohamedanerinnen häufig statt findet. Die Tracht dieser Schönen war wie jene der Frauen in des Pascha’s Harem; nur hatte sie statt des kleinen Turbans ein weißes Muslintuch leicht um den Kopf geschlagen, das sie zugleich als Schleier über das Gesicht ziehen konnte. Unsere Unterhaltung war eben nicht sehr lebhaft, da mir der Dollmetscher in dies Heiligthum nicht folgen durfte. Wir mußten uns daher mit der Zeichensprache und mit dem gegenseitigen Ansehen begnügen. Nachdem ich zum Prinzen zurückgekehrt war, äußerte ich meine Verwunderung über die seltene Schönheit seiner jungen Gattin, und frug ihn, welches Land die Wiege dieses wahrhaften Engels gewesen sei. Er nannte das nördliche Persien und versicherte mir zugleich, seine übrigen Frauen, deren er vier in Bagdad und vier in Teheran bei seiner Mutter habe, überträfen diese noch bedeutend an Schönheit. Als ich dem Prinzen Lebewohl sagen und heimkehren wollte, schlug er mir vor, noch ein wenig zu verweilen und persische Musik anzuhören. Bald erschienen auch zwei Minstrels, von welchen der eine eine Art Mandoline mit fünf Saiten hatte; der andere war ein Sänger. Der Spieler präludirte recht artig, spielte nebst persischen auch europäische Melodien und handhabte sein Instrument sehr fertig. Der Sänger machte Rouladen und Gänge durch Kopf und Fistel ohne Ende. Leider war die Stimme weder ausgebildet noch

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/142>, abgerufen am 24.11.2024.