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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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zurück zu legen. -- Das nenne ich eine ehrenhafte russische Schnellpost!

Erst am 11. September Morgens ging ein Boot nach Redutkale (80 Werste). Es war nämlich schlechtes Wetter, und der Ribon, sonst ein schöner Strom, ist wegen der vielen hervorragenden Baumstämme und Pflecke bei starkem Winde oder bei Nacht nicht zu befahren. Die Gegend ist immerfort entzückend und üppig. Der Strom gleitet zwischen Waldpartien, zwischen Mais- und Hirsefeldern dahin, und das Auge, über die Hügel und Vorgebirge schweifend, dringt zu den fernen Riesen des Kaukasus. Man sieht ihre wunderbaren Formen, Spitzen, Stöcke, eingesunkenen Hochebenen, gespaltenen Kuppeln u. s. w., bald rechts, bald links, bald vorne, bald rückwärts, ja nach den Krümmungen der ewig wechselnden Wasserstraße. -- Oft machten wir Halt und stiegen an's Land, wo alles den Bäumen zueilte. Trauben lachten uns an, und Feigen gab es in Menge. Aber die Trauben waren sauer wie Essig, und die Feigen klein und hart; ich fand eine einzige reife, und diese warf ich weg, als ich sie gekostet hatte. Die Feigenbäume waren von einer Größe, wie ich sie weder in Italien noch in Sicilien gesehen. Ich glaube, der ganze Saft schießt hier in Holz und Blätter, eben so mag auch die unendliche Höhe der Reben schuld sein, daß die Trauben klein und schlecht sind. Bei einiger Cultur müßte da gewiß viel zu erzwecken sein.

12. September ging unsere Fahrt nicht weit; es erhob sich ein kleiner Wind, und da wir schon nahe der Einfahrt ins schwarze Meer waren, mußten wir vor Anker liegen bleiben.

zurück zu legen. — Das nenne ich eine ehrenhafte russische Schnellpost!

Erst am 11. September Morgens ging ein Boot nach Redutkale (80 Werste). Es war nämlich schlechtes Wetter, und der Ribon, sonst ein schöner Strom, ist wegen der vielen hervorragenden Baumstämme und Pflecke bei starkem Winde oder bei Nacht nicht zu befahren. Die Gegend ist immerfort entzückend und üppig. Der Strom gleitet zwischen Waldpartien, zwischen Mais- und Hirsefeldern dahin, und das Auge, über die Hügel und Vorgebirge schweifend, dringt zu den fernen Riesen des Kaukasus. Man sieht ihre wunderbaren Formen, Spitzen, Stöcke, eingesunkenen Hochebenen, gespaltenen Kuppeln u. s. w., bald rechts, bald links, bald vorne, bald rückwärts, ja nach den Krümmungen der ewig wechselnden Wasserstraße. — Oft machten wir Halt und stiegen an’s Land, wo alles den Bäumen zueilte. Trauben lachten uns an, und Feigen gab es in Menge. Aber die Trauben waren sauer wie Essig, und die Feigen klein und hart; ich fand eine einzige reife, und diese warf ich weg, als ich sie gekostet hatte. Die Feigenbäume waren von einer Größe, wie ich sie weder in Italien noch in Sicilien gesehen. Ich glaube, der ganze Saft schießt hier in Holz und Blätter, eben so mag auch die unendliche Höhe der Reben schuld sein, daß die Trauben klein und schlecht sind. Bei einiger Cultur müßte da gewiß viel zu erzwecken sein.

12. September ging unsere Fahrt nicht weit; es erhob sich ein kleiner Wind, und da wir schon nahe der Einfahrt ins schwarze Meer waren, mußten wir vor Anker liegen bleiben.

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[274/0282] zurück zu legen. — Das nenne ich eine ehrenhafte russische Schnellpost! Erst am 11. September Morgens ging ein Boot nach Redutkale (80 Werste). Es war nämlich schlechtes Wetter, und der Ribon, sonst ein schöner Strom, ist wegen der vielen hervorragenden Baumstämme und Pflecke bei starkem Winde oder bei Nacht nicht zu befahren. Die Gegend ist immerfort entzückend und üppig. Der Strom gleitet zwischen Waldpartien, zwischen Mais- und Hirsefeldern dahin, und das Auge, über die Hügel und Vorgebirge schweifend, dringt zu den fernen Riesen des Kaukasus. Man sieht ihre wunderbaren Formen, Spitzen, Stöcke, eingesunkenen Hochebenen, gespaltenen Kuppeln u. s. w., bald rechts, bald links, bald vorne, bald rückwärts, ja nach den Krümmungen der ewig wechselnden Wasserstraße. — Oft machten wir Halt und stiegen an’s Land, wo alles den Bäumen zueilte. Trauben lachten uns an, und Feigen gab es in Menge. Aber die Trauben waren sauer wie Essig, und die Feigen klein und hart; ich fand eine einzige reife, und diese warf ich weg, als ich sie gekostet hatte. Die Feigenbäume waren von einer Größe, wie ich sie weder in Italien noch in Sicilien gesehen. Ich glaube, der ganze Saft schießt hier in Holz und Blätter, eben so mag auch die unendliche Höhe der Reben schuld sein, daß die Trauben klein und schlecht sind. Bei einiger Cultur müßte da gewiß viel zu erzwecken sein. 12. September ging unsere Fahrt nicht weit; es erhob sich ein kleiner Wind, und da wir schon nahe der Einfahrt ins schwarze Meer waren, mußten wir vor Anker liegen bleiben.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/282>, abgerufen am 22.11.2024.