Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.Kirche besitzt. Sie ist im rein gothischen Style gehalten, und steht außerhalb des Dörfchens auf einem freundlichen Hügel. Die Gegend ist hier wieder reizend, und schöne Berge und Hügel, theils mit hübschen Waldungen bedeckt, theils in mächtigen Felswänden aufsteigend, ziehen sich bis an das Meeresufer. Das Dampfschiff verweilt in Jalta vierundzwanzig Stunden. Ich benützte diese Zeit zu einem Ausfluge nach Alupka, einem der Güter des Fürsten Woronzoff, berühmt durch ein Schloß, das man unter die Sehenswürdigkeiten der Krimm zählt. Der Weg dahin führt über niedere Hügelreihen knapp an der See durch einen reizenden Naturpark, den hin und wieder die hülfreiche Hand des Menschen verschönert hat. Zwischen Bosketten und Waldungen, zwischen Weinbergen und Gärten, auf freien Plätzen, auf Hügeln und Abhängen liegen die geschmackvollsten Schlösser und Landhäuser des russischen Adels. Das Ganze gewährt ein so anziehendes, freundliches Bild, daß man meint, hier könne nur Glück, Eintracht und Frohsinn herrschen. Die erste Villa, welche in's Auge fällt, ist jene des Grafen Leo Potocki. Das Gebäude ist äußerst geschmackvoll, der Garten mit Kunst und Aufwand angelegt, die Lage herrlich mit freier Ansicht des Meeres und der Umgegend. Ein zweites großartiges Gebäude, das aber mehr durch seinen Umfang als die Schönheit des Baues in die Augen fällt, liegt nahe am Meeresstrande. Es gleicht einem gewöhnlichen viereckigen Hause mit mehreren Stockwerken Kirche besitzt. Sie ist im rein gothischen Style gehalten, und steht außerhalb des Dörfchens auf einem freundlichen Hügel. Die Gegend ist hier wieder reizend, und schöne Berge und Hügel, theils mit hübschen Waldungen bedeckt, theils in mächtigen Felswänden aufsteigend, ziehen sich bis an das Meeresufer. Das Dampfschiff verweilt in Jalta vierundzwanzig Stunden. Ich benützte diese Zeit zu einem Ausfluge nach Alupka, einem der Güter des Fürsten Woronzoff, berühmt durch ein Schloß, das man unter die Sehenswürdigkeiten der Krimm zählt. Der Weg dahin führt über niedere Hügelreihen knapp an der See durch einen reizenden Naturpark, den hin und wieder die hülfreiche Hand des Menschen verschönert hat. Zwischen Bosketten und Waldungen, zwischen Weinbergen und Gärten, auf freien Plätzen, auf Hügeln und Abhängen liegen die geschmackvollsten Schlösser und Landhäuser des russischen Adels. Das Ganze gewährt ein so anziehendes, freundliches Bild, daß man meint, hier könne nur Glück, Eintracht und Frohsinn herrschen. Die erste Villa, welche in’s Auge fällt, ist jene des Grafen Leo Potocki. Das Gebäude ist äußerst geschmackvoll, der Garten mit Kunst und Aufwand angelegt, die Lage herrlich mit freier Ansicht des Meeres und der Umgegend. Ein zweites großartiges Gebäude, das aber mehr durch seinen Umfang als die Schönheit des Baues in die Augen fällt, liegt nahe am Meeresstrande. Es gleicht einem gewöhnlichen viereckigen Hause mit mehreren Stockwerken <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0301" n="293"/> Kirche besitzt. Sie ist im rein gothischen Style gehalten, und steht außerhalb des Dörfchens auf einem freundlichen Hügel.</p> <p>Die Gegend ist hier wieder reizend, und schöne Berge und Hügel, theils mit hübschen Waldungen bedeckt, theils in mächtigen Felswänden aufsteigend, ziehen sich bis an das Meeresufer.</p> <p>Das Dampfschiff verweilt in <hi rendition="#aq">Jalta</hi> vierundzwanzig Stunden. Ich benützte diese Zeit zu einem Ausfluge nach <hi rendition="#aq">Alupka</hi>, einem der Güter des Fürsten Woronzoff, berühmt durch ein Schloß, das man unter die Sehenswürdigkeiten der Krimm zählt. Der Weg dahin führt über niedere Hügelreihen knapp an der See durch einen reizenden Naturpark, den hin und wieder die hülfreiche Hand des Menschen verschönert hat. Zwischen Bosketten und Waldungen, zwischen Weinbergen und Gärten, auf freien Plätzen, auf Hügeln und Abhängen liegen die geschmackvollsten Schlösser und Landhäuser des russischen Adels. Das Ganze gewährt ein so anziehendes, freundliches Bild, daß man meint, hier könne nur Glück, Eintracht und Frohsinn herrschen.</p> <p>Die erste Villa, welche in’s Auge fällt, ist jene des Grafen Leo Potocki. Das Gebäude ist äußerst geschmackvoll, der Garten mit Kunst und Aufwand angelegt, die Lage herrlich mit freier Ansicht des Meeres und der Umgegend.</p> <p>Ein zweites großartiges Gebäude, das aber mehr durch seinen Umfang als die Schönheit des Baues in die Augen fällt, liegt nahe am Meeresstrande. Es gleicht einem gewöhnlichen viereckigen Hause mit mehreren Stockwerken </p> </div> </body> </text> </TEI> [293/0301]
Kirche besitzt. Sie ist im rein gothischen Style gehalten, und steht außerhalb des Dörfchens auf einem freundlichen Hügel.
Die Gegend ist hier wieder reizend, und schöne Berge und Hügel, theils mit hübschen Waldungen bedeckt, theils in mächtigen Felswänden aufsteigend, ziehen sich bis an das Meeresufer.
Das Dampfschiff verweilt in Jalta vierundzwanzig Stunden. Ich benützte diese Zeit zu einem Ausfluge nach Alupka, einem der Güter des Fürsten Woronzoff, berühmt durch ein Schloß, das man unter die Sehenswürdigkeiten der Krimm zählt. Der Weg dahin führt über niedere Hügelreihen knapp an der See durch einen reizenden Naturpark, den hin und wieder die hülfreiche Hand des Menschen verschönert hat. Zwischen Bosketten und Waldungen, zwischen Weinbergen und Gärten, auf freien Plätzen, auf Hügeln und Abhängen liegen die geschmackvollsten Schlösser und Landhäuser des russischen Adels. Das Ganze gewährt ein so anziehendes, freundliches Bild, daß man meint, hier könne nur Glück, Eintracht und Frohsinn herrschen.
Die erste Villa, welche in’s Auge fällt, ist jene des Grafen Leo Potocki. Das Gebäude ist äußerst geschmackvoll, der Garten mit Kunst und Aufwand angelegt, die Lage herrlich mit freier Ansicht des Meeres und der Umgegend.
Ein zweites großartiges Gebäude, das aber mehr durch seinen Umfang als die Schönheit des Baues in die Augen fällt, liegt nahe am Meeresstrande. Es gleicht einem gewöhnlichen viereckigen Hause mit mehreren Stockwerken
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/301>, abgerufen am 16.07.2024. |