Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.Constantinopel und Athen. (Schluß der Reise). Constantinopel. Veränderungen. Zwei Feuersbrünste. Reise nach Griechenland. Die Quarantane in Aegina. Ein Tag in Athen. Calamachi. Der Isthmus. Patras. Corfu. Von der Reise von Odessa nach Constantinopel ist wenig zu sagen, man bleibt beinahe immer in hoher See und landet nirgends. Die Entfernung beträgt 360 Seemeilen. Das Schiff gehörte der russischen Regierung, hieß "Odessa," hatte 260 Pferdekraft, war schön und überaus rein und nett gehalten. Um mir den Abschied von meinen lieben Freunden, den Russen, nicht zu schwer zu machen, war einer von ihnen noch so gütig, mich am Schlusse der Reise nicht eben allzu artig zu behandeln. Ich hatte mich in der letzten Nacht, die sehr mild und warm war, aus der dumpfigen Kajüte hinauf auf's Deck geflüchtet und unweit des Steuerkastens gelagert, wo ich, in meinen Mantel gehüllt, alsbald zu schlafen begann. Da kam einer der Matrosen daher, Constantinopel und Athen. (Schluß der Reise). Constantinopel. Veränderungen. Zwei Feuersbrünste. Reise nach Griechenland. Die Quarantane in Aegina. Ein Tag in Athen. Calamachi. Der Isthmus. Patras. Corfu. Von der Reise von Odessa nach Constantinopel ist wenig zu sagen, man bleibt beinahe immer in hoher See und landet nirgends. Die Entfernung beträgt 360 Seemeilen. Das Schiff gehörte der russischen Regierung, hieß „Odessa,“ hatte 260 Pferdekraft, war schön und überaus rein und nett gehalten. Um mir den Abschied von meinen lieben Freunden, den Russen, nicht zu schwer zu machen, war einer von ihnen noch so gütig, mich am Schlusse der Reise nicht eben allzu artig zu behandeln. Ich hatte mich in der letzten Nacht, die sehr mild und warm war, aus der dumpfigen Kajüte hinauf auf’s Deck geflüchtet und unweit des Steuerkastens gelagert, wo ich, in meinen Mantel gehüllt, alsbald zu schlafen begann. Da kam einer der Matrosen daher, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0311" n="[303]"/> <head>Constantinopel und Athen.<lb/> (Schluß der Reise).</head><lb/> <argument> <p><hi rendition="#aq">Constantinopel</hi>. Veränderungen. Zwei Feuersbrünste. Reise nach Griechenland. Die </p> <p>Quarantane in <hi rendition="#aq">Aegina</hi>. Ein Tag in <hi rendition="#aq">Athen</hi>. <hi rendition="#aq">Calamachi</hi>. Der <hi rendition="#aq">Isthmus</hi>. <hi rendition="#aq">Patras. Corfu.</hi></p> </argument> <p>Von der Reise von <hi rendition="#aq">Odessa</hi> nach <hi rendition="#aq">Constantinopel</hi> ist wenig zu sagen, man bleibt beinahe immer in hoher See und landet nirgends. Die Entfernung beträgt 360 Seemeilen. Das Schiff gehörte der russischen Regierung, hieß „<hi rendition="#aq">Odessa</hi>,“ hatte 260 Pferdekraft, war schön und überaus rein und nett gehalten.</p> <p>Um mir den Abschied von meinen lieben Freunden, den Russen, nicht zu schwer zu machen, war einer von ihnen noch so gütig, mich am Schlusse der Reise nicht eben allzu artig zu behandeln. Ich hatte mich in der letzten Nacht, die sehr mild und warm war, aus der dumpfigen Kajüte hinauf auf’s Deck geflüchtet und unweit des Steuerkastens gelagert, wo ich, in meinen Mantel gehüllt, alsbald zu schlafen begann. Da kam einer der Matrosen daher, </p> </div> </body> </text> </TEI> [[303]/0311]
Constantinopel und Athen.
(Schluß der Reise).
Constantinopel. Veränderungen. Zwei Feuersbrünste. Reise nach Griechenland. Die
Quarantane in Aegina. Ein Tag in Athen. Calamachi. Der Isthmus. Patras. Corfu.
Von der Reise von Odessa nach Constantinopel ist wenig zu sagen, man bleibt beinahe immer in hoher See und landet nirgends. Die Entfernung beträgt 360 Seemeilen. Das Schiff gehörte der russischen Regierung, hieß „Odessa,“ hatte 260 Pferdekraft, war schön und überaus rein und nett gehalten.
Um mir den Abschied von meinen lieben Freunden, den Russen, nicht zu schwer zu machen, war einer von ihnen noch so gütig, mich am Schlusse der Reise nicht eben allzu artig zu behandeln. Ich hatte mich in der letzten Nacht, die sehr mild und warm war, aus der dumpfigen Kajüte hinauf auf’s Deck geflüchtet und unweit des Steuerkastens gelagert, wo ich, in meinen Mantel gehüllt, alsbald zu schlafen begann. Da kam einer der Matrosen daher,
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. [303]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/311>, abgerufen am 17.07.2024. |