Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.anzuhören. Der König war in griechisches, die Königin in gewöhnliches französisches Kostüme gekleidet. Das griechische oder vielmehr albanesische Kostüm ist eines der schönsten, das man sehen kann. Die Männer tragen faltenreiche Röcke (Fustanella, 20-25 Ellen weit) von weißem Perkal, die von der Hüfte bis an die Knie reichen, Gamaschen (Zaruchi) von den Knieen bis an die Füße, und Schuhe, letztere meist von rothem Saffian. Ein knapp anliegendes Westchen oder Leibchen von farbigem Seidenstoffe, ohne Aermel, schmiegt sich über ein seidenes Hemd, und darüber wird ein ebenfalls knapp anliegender Spenser von feinem, rothen, blauen oder braunem Tuche gezogen, der nur unten durch einige Knöpfe oder mittelst einer schmalen Binde zusammen hält, und oben auseinander geht. Die Aermel des Spensers sind aufgeschlitzt und werden entweder frei flatternd gelassen, oder durch einige Nesteln um das Handgelenke leicht zusammen gehalten; der Kragen des Hemdes ist ein wenig übergeschlagen. Leibchen und Spenser sind mit Schnüren, Quasten, Spangen und Knöpfen von Gold, Silber oder Seide, je nach der Wohlhabenheit des Trägers, geschmackvoll verziert und ausgenäht. Stoff, Farbe und Ausschmückung der Zaruchi stimmen mit dem Spenser und Leibchen überein. In dem Gürtel steckt gewöhnlich ein Dolch nebst ein Paar Pistolen. Die Kopfbedeckung besteht aus einem rothen Feß mit blauseidenen Quasten. Von dem weiblichen Geschlechte wird, so viel ich hier sah, das griechische Kostüm wenig mehr getragen, und wenn es geschieht, so hat es von seiner Ursprünglichkeit schon vieles verloren. Der Haupttheil des Anzuges besteht aus anzuhören. Der König war in griechisches, die Königin in gewöhnliches französisches Kostüme gekleidet. Das griechische oder vielmehr albanesische Kostüm ist eines der schönsten, das man sehen kann. Die Männer tragen faltenreiche Röcke (Fustanella, 20-25 Ellen weit) von weißem Perkal, die von der Hüfte bis an die Knie reichen, Gamaschen (Zaruchi) von den Knieen bis an die Füße, und Schuhe, letztere meist von rothem Saffian. Ein knapp anliegendes Westchen oder Leibchen von farbigem Seidenstoffe, ohne Aermel, schmiegt sich über ein seidenes Hemd, und darüber wird ein ebenfalls knapp anliegender Spenser von feinem, rothen, blauen oder braunem Tuche gezogen, der nur unten durch einige Knöpfe oder mittelst einer schmalen Binde zusammen hält, und oben auseinander geht. Die Aermel des Spensers sind aufgeschlitzt und werden entweder frei flatternd gelassen, oder durch einige Nesteln um das Handgelenke leicht zusammen gehalten; der Kragen des Hemdes ist ein wenig übergeschlagen. Leibchen und Spenser sind mit Schnüren, Quasten, Spangen und Knöpfen von Gold, Silber oder Seide, je nach der Wohlhabenheit des Trägers, geschmackvoll verziert und ausgenäht. Stoff, Farbe und Ausschmückung der Zaruchi stimmen mit dem Spenser und Leibchen überein. In dem Gürtel steckt gewöhnlich ein Dolch nebst ein Paar Pistolen. Die Kopfbedeckung besteht aus einem rothen Feß mit blauseidenen Quasten. Von dem weiblichen Geschlechte wird, so viel ich hier sah, das griechische Kostüm wenig mehr getragen, und wenn es geschieht, so hat es von seiner Ursprünglichkeit schon vieles verloren. Der Haupttheil des Anzuges besteht aus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0327" n="319"/> anzuhören. Der König war in griechisches, die Königin in gewöhnliches französisches Kostüme gekleidet.</p> <p>Das griechische oder vielmehr albanesische Kostüm ist eines der schönsten, das man sehen kann. Die Männer tragen faltenreiche Röcke (Fustanella, 20-25 Ellen weit) von weißem Perkal, die von der Hüfte bis an die Knie reichen, Gamaschen (Zaruchi) von den Knieen bis an die Füße, und Schuhe, letztere meist von rothem Saffian. Ein knapp anliegendes Westchen oder Leibchen von farbigem Seidenstoffe, ohne Aermel, schmiegt sich über ein seidenes Hemd, und darüber wird ein ebenfalls knapp anliegender Spenser von feinem, rothen, blauen oder braunem Tuche gezogen, der nur unten durch einige Knöpfe oder mittelst einer schmalen Binde zusammen hält, und oben auseinander geht. Die Aermel des Spensers sind aufgeschlitzt und werden entweder frei flatternd gelassen, oder durch einige Nesteln um das Handgelenke leicht zusammen gehalten; der Kragen des Hemdes ist ein wenig übergeschlagen. Leibchen und Spenser sind mit Schnüren, Quasten, Spangen und Knöpfen von Gold, Silber oder Seide, je nach der Wohlhabenheit des Trägers, geschmackvoll verziert und ausgenäht. Stoff, Farbe und Ausschmückung der Zaruchi stimmen mit dem Spenser und Leibchen überein. In dem Gürtel steckt gewöhnlich ein Dolch nebst ein Paar Pistolen. Die Kopfbedeckung besteht aus einem rothen Feß mit blauseidenen Quasten.</p> <p>Von dem weiblichen Geschlechte wird, so viel ich hier sah, das griechische Kostüm wenig mehr getragen, und wenn es geschieht, so hat es von seiner Ursprünglichkeit schon vieles verloren. Der Haupttheil des Anzuges besteht aus </p> </div> </body> </text> </TEI> [319/0327]
anzuhören. Der König war in griechisches, die Königin in gewöhnliches französisches Kostüme gekleidet.
Das griechische oder vielmehr albanesische Kostüm ist eines der schönsten, das man sehen kann. Die Männer tragen faltenreiche Röcke (Fustanella, 20-25 Ellen weit) von weißem Perkal, die von der Hüfte bis an die Knie reichen, Gamaschen (Zaruchi) von den Knieen bis an die Füße, und Schuhe, letztere meist von rothem Saffian. Ein knapp anliegendes Westchen oder Leibchen von farbigem Seidenstoffe, ohne Aermel, schmiegt sich über ein seidenes Hemd, und darüber wird ein ebenfalls knapp anliegender Spenser von feinem, rothen, blauen oder braunem Tuche gezogen, der nur unten durch einige Knöpfe oder mittelst einer schmalen Binde zusammen hält, und oben auseinander geht. Die Aermel des Spensers sind aufgeschlitzt und werden entweder frei flatternd gelassen, oder durch einige Nesteln um das Handgelenke leicht zusammen gehalten; der Kragen des Hemdes ist ein wenig übergeschlagen. Leibchen und Spenser sind mit Schnüren, Quasten, Spangen und Knöpfen von Gold, Silber oder Seide, je nach der Wohlhabenheit des Trägers, geschmackvoll verziert und ausgenäht. Stoff, Farbe und Ausschmückung der Zaruchi stimmen mit dem Spenser und Leibchen überein. In dem Gürtel steckt gewöhnlich ein Dolch nebst ein Paar Pistolen. Die Kopfbedeckung besteht aus einem rothen Feß mit blauseidenen Quasten.
Von dem weiblichen Geschlechte wird, so viel ich hier sah, das griechische Kostüm wenig mehr getragen, und wenn es geschieht, so hat es von seiner Ursprünglichkeit schon vieles verloren. Der Haupttheil des Anzuges besteht aus
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sophie: A digital library of works by german-speaking women: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-28T07:11:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition
(2013-06-28T07:11:29Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-06-28T07:11:29Z)
Weitere Informationen:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |