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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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das Hin- und Wiedergehen zu jeder Mahlzeit sehr beschwerlich fallen müsse. Es überließ mir die Zimmer seiner verstorbenen Gemahlin und wies mir zugleich eine weibliche Dienerin an.

Nach dem Tiffen (Gabelfrühstück) sollte ich erst die Stadt besehen und hierauf bei Hofe vorgestellt werden.

Die Zwischenzeit benützte ich, Herrn und Frau Näher einen Besuch zu machen. Frau Näher, ebenfalls eine Deutsche, war bis zu Thränen gerührt, als sie mich sah, -- seit fünfzehn Jahren hatte sie mit keiner Deutschen gesprochen.

Die Stadt Indor zählt an 25,000 Einwohner. Sie ist nicht befestigt; die Häuser sind wie jene in Udjein gebaut.

Der königliche Palast steht mitten in der Stadt und bildet ein Viereck. Die Mitte der Vorderfronte erhebt sich pyramidenförmig sechs Stockwerke hoch. Eine überaus hohe, sehr schöne Eingangspforte, an deren beide Seiten sich runde, etwas vorspringende Thürme schließen, führt in den Vorhof. Die Außenseiten des Palastes sind ganz mit Fresken überdeckt, meist Elephanten und Pferde vorstellend, die sich von ferne gut ausnehmen. Das Innere ist in mehrere Höfe getheilt. In dem ersten Hofe befindet sich in dem Erdgeschosse eines großen Gebäudes ein Saal, von zwei Reihen hölzernen Säulen eingefaßt. Hier wird der Durwar (Ministerrath) abgehalten. Im ersten Stockwerke desselben Gebäudes dient ein herrlicher offener saal einigen heiligen Stieren als Wohnplatz.

Dieser Thierhalle gegenüber ist der Empfangssaal. Finstere Aufgänge, in welchen man am hellen Tage

das Hin- und Wiedergehen zu jeder Mahlzeit sehr beschwerlich fallen müsse. Es überließ mir die Zimmer seiner verstorbenen Gemahlin und wies mir zugleich eine weibliche Dienerin an.

Nach dem Tiffen (Gabelfrühstück) sollte ich erst die Stadt besehen und hierauf bei Hofe vorgestellt werden.

Die Zwischenzeit benützte ich, Herrn und Frau Näher einen Besuch zu machen. Frau Näher, ebenfalls eine Deutsche, war bis zu Thränen gerührt, als sie mich sah, — seit fünfzehn Jahren hatte sie mit keiner Deutschen gesprochen.

Die Stadt Indor zählt an 25,000 Einwohner. Sie ist nicht befestigt; die Häuser sind wie jene in Udjein gebaut.

Der königliche Palast steht mitten in der Stadt und bildet ein Viereck. Die Mitte der Vorderfronte erhebt sich pyramidenförmig sechs Stockwerke hoch. Eine überaus hohe, sehr schöne Eingangspforte, an deren beide Seiten sich runde, etwas vorspringende Thürme schließen, führt in den Vorhof. Die Außenseiten des Palastes sind ganz mit Fresken überdeckt, meist Elephanten und Pferde vorstellend, die sich von ferne gut ausnehmen. Das Innere ist in mehrere Höfe getheilt. In dem ersten Hofe befindet sich in dem Erdgeschosse eines großen Gebäudes ein Saal, von zwei Reihen hölzernen Säulen eingefaßt. Hier wird der Durwar (Ministerrath) abgehalten. Im ersten Stockwerke desselben Gebäudes dient ein herrlicher offener saal einigen heiligen Stieren als Wohnplatz.

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[44/0052] das Hin- und Wiedergehen zu jeder Mahlzeit sehr beschwerlich fallen müsse. Es überließ mir die Zimmer seiner verstorbenen Gemahlin und wies mir zugleich eine weibliche Dienerin an. Nach dem Tiffen (Gabelfrühstück) sollte ich erst die Stadt besehen und hierauf bei Hofe vorgestellt werden. Die Zwischenzeit benützte ich, Herrn und Frau Näher einen Besuch zu machen. Frau Näher, ebenfalls eine Deutsche, war bis zu Thränen gerührt, als sie mich sah, — seit fünfzehn Jahren hatte sie mit keiner Deutschen gesprochen. Die Stadt Indor zählt an 25,000 Einwohner. Sie ist nicht befestigt; die Häuser sind wie jene in Udjein gebaut. Der königliche Palast steht mitten in der Stadt und bildet ein Viereck. Die Mitte der Vorderfronte erhebt sich pyramidenförmig sechs Stockwerke hoch. Eine überaus hohe, sehr schöne Eingangspforte, an deren beide Seiten sich runde, etwas vorspringende Thürme schließen, führt in den Vorhof. Die Außenseiten des Palastes sind ganz mit Fresken überdeckt, meist Elephanten und Pferde vorstellend, die sich von ferne gut ausnehmen. Das Innere ist in mehrere Höfe getheilt. In dem ersten Hofe befindet sich in dem Erdgeschosse eines großen Gebäudes ein Saal, von zwei Reihen hölzernen Säulen eingefaßt. Hier wird der Durwar (Ministerrath) abgehalten. Im ersten Stockwerke desselben Gebäudes dient ein herrlicher offener saal einigen heiligen Stieren als Wohnplatz. Dieser Thierhalle gegenüber ist der Empfangssaal. Finstere Aufgänge, in welchen man am hellen Tage

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/52>, abgerufen am 21.11.2024.