Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.Wächter angestellt, der sie mit Nahrung versieht. Die Hechte sind dafür so artig und vertraulich, daß sie Rüben, Brod u. dgl. aus den Händen fressen. Die Regenzeit bringt vielen dieser Thiere den Tod. Ohne dies glückliche Ereigniß würde der Teich schon lange mehr Fische als Wasser enthalten. Auch sollen seit der Ankunft der Engländer die Wächter nicht mehr so gewissenhaft sein und gar oft für baares Geld Fische aus dem Teiche in die englischen Küchen schmuggeln. Nach einem angenehm verlebten Tage sagte ich meinen freundlichen Wirthen herzliches Lebewohl und setzte meine Reise in einer frisch gemietheten Baili gegen Puna (136 engl. Meilen) fort. 9. März. Toka. Die Fahrwege fingen hier an besser zu werden, auch gab es wieder Bongolo's gegen Bezahlung der üblichen Taxe. 10. März. Emanpoor, ein kleines Oertchen auf der Höhe einer Hügelkette. Hier fand ich den schönsten Bongolo auf der ganzen Reise von Benares bis Bombay. 11. März. Heute ging es den ganzen Tag durch öde Gegenden, über kahle Hügel und Berge, -- die majestätischen, einzelnen Bäume mit den Brunnen und Altären hatten schon bei Auranjabad aufgehört. Gegen Mittag passirten wir die sehr belebte Stadt Ahmednugger, in deren Nähe eine große englische Militär-Station angelegt ist. 12. März. Der Bongolo zu Serur war mir zu nahe, der von Candapoor zu entfernt, ich schlug daher mein Nachtquartier in einem Dörfchen unter einem Vordache auf. Wächter angestellt, der sie mit Nahrung versieht. Die Hechte sind dafür so artig und vertraulich, daß sie Rüben, Brod u. dgl. aus den Händen fressen. Die Regenzeit bringt vielen dieser Thiere den Tod. Ohne dies glückliche Ereigniß würde der Teich schon lange mehr Fische als Wasser enthalten. Auch sollen seit der Ankunft der Engländer die Wächter nicht mehr so gewissenhaft sein und gar oft für baares Geld Fische aus dem Teiche in die englischen Küchen schmuggeln. Nach einem angenehm verlebten Tage sagte ich meinen freundlichen Wirthen herzliches Lebewohl und setzte meine Reise in einer frisch gemietheten Baili gegen Puna (136 engl. Meilen) fort. 9. März. Toka. Die Fahrwege fingen hier an besser zu werden, auch gab es wieder Bongolo’s gegen Bezahlung der üblichen Taxe. 10. März. Emanpoor, ein kleines Oertchen auf der Höhe einer Hügelkette. Hier fand ich den schönsten Bongolo auf der ganzen Reise von Benares bis Bombay. 11. März. Heute ging es den ganzen Tag durch öde Gegenden, über kahle Hügel und Berge, — die majestätischen, einzelnen Bäume mit den Brunnen und Altären hatten schon bei Auranjabad aufgehört. Gegen Mittag passirten wir die sehr belebte Stadt Ahmednugger, in deren Nähe eine große englische Militär-Station angelegt ist. 12. März. Der Bongolo zu Serur war mir zu nahe, der von Candapoor zu entfernt, ich schlug daher mein Nachtquartier in einem Dörfchen unter einem Vordache auf. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0074" n="66"/> Wächter angestellt, der sie mit Nahrung versieht. Die Hechte sind dafür so artig und vertraulich, daß sie Rüben, Brod u. dgl. aus den Händen fressen. Die Regenzeit bringt vielen dieser Thiere den Tod. Ohne dies glückliche Ereigniß würde der Teich schon lange mehr Fische als Wasser enthalten. Auch sollen seit der Ankunft der Engländer die Wächter nicht mehr so gewissenhaft sein und gar oft für baares Geld Fische aus dem Teiche in die englischen Küchen schmuggeln.</p> <p>Nach einem angenehm verlebten Tage sagte ich meinen freundlichen Wirthen herzliches Lebewohl und setzte meine Reise in einer frisch gemietheten Baili gegen <hi rendition="#aq">Puna</hi> (136 engl. Meilen) fort.</p> <p>9. März. <hi rendition="#aq">Toka</hi>. Die Fahrwege fingen hier an besser zu werden, auch gab es wieder Bongolo’s gegen Bezahlung der üblichen Taxe.</p> <p>10. März. <hi rendition="#aq">Emanpoor</hi>, ein kleines Oertchen auf der Höhe einer Hügelkette. Hier fand ich den schönsten Bongolo auf der ganzen Reise von <hi rendition="#aq">Benares</hi> bis <hi rendition="#aq">Bombay</hi>.</p> <p>11. März. Heute ging es den ganzen Tag durch öde Gegenden, über kahle Hügel und Berge, — die majestätischen, einzelnen Bäume mit den Brunnen und Altären hatten schon bei <hi rendition="#aq">Auranjabad</hi> aufgehört.</p> <p>Gegen Mittag passirten wir die sehr belebte Stadt <hi rendition="#aq">Ahmednugger</hi>, in deren Nähe eine große englische Militär-Station angelegt ist.</p> <p>12. März. Der Bongolo zu <hi rendition="#aq">Serur</hi> war mir zu nahe, der von <hi rendition="#aq">Candapoor</hi> zu entfernt, ich schlug daher mein Nachtquartier in einem Dörfchen unter einem Vordache auf.</p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0074]
Wächter angestellt, der sie mit Nahrung versieht. Die Hechte sind dafür so artig und vertraulich, daß sie Rüben, Brod u. dgl. aus den Händen fressen. Die Regenzeit bringt vielen dieser Thiere den Tod. Ohne dies glückliche Ereigniß würde der Teich schon lange mehr Fische als Wasser enthalten. Auch sollen seit der Ankunft der Engländer die Wächter nicht mehr so gewissenhaft sein und gar oft für baares Geld Fische aus dem Teiche in die englischen Küchen schmuggeln.
Nach einem angenehm verlebten Tage sagte ich meinen freundlichen Wirthen herzliches Lebewohl und setzte meine Reise in einer frisch gemietheten Baili gegen Puna (136 engl. Meilen) fort.
9. März. Toka. Die Fahrwege fingen hier an besser zu werden, auch gab es wieder Bongolo’s gegen Bezahlung der üblichen Taxe.
10. März. Emanpoor, ein kleines Oertchen auf der Höhe einer Hügelkette. Hier fand ich den schönsten Bongolo auf der ganzen Reise von Benares bis Bombay.
11. März. Heute ging es den ganzen Tag durch öde Gegenden, über kahle Hügel und Berge, — die majestätischen, einzelnen Bäume mit den Brunnen und Altären hatten schon bei Auranjabad aufgehört.
Gegen Mittag passirten wir die sehr belebte Stadt Ahmednugger, in deren Nähe eine große englische Militär-Station angelegt ist.
12. März. Der Bongolo zu Serur war mir zu nahe, der von Candapoor zu entfernt, ich schlug daher mein Nachtquartier in einem Dörfchen unter einem Vordache auf.
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