Pflüger, Eduard Friedrich Wilhelm: Die sensorischen Functionen des Rückenmarks der Wirbelthiere. Berlin, 1853.protestirend und das Recht fordernd, welches ihr unverant¬ Füglich können wir die Controversen über den sogenannten Haller vertritt im vorigen Jahrhundert die Meinung der¬ "Vidimus convulsionis, seu motus musculorum validissimi, "Collecta haec omnia", so fährt er weiter unten fort, Wie Haller aber das Gehirn als das Centralorgan für die "Non locus hie est, de anima dicere, sed ea cum corpore "In homine, cum medulla spinali utcumque compressa et Ganz anders hat Robert Whytt diese Verhältnisse aufge¬ protestirend und das Recht fordernd, welches ihr unverant¬ Füglich können wir die Controversen über den sogenannten Haller vertritt im vorigen Jahrhundert die Meinung der¬ „Vidimus convulsionis, seu motus musculorum validissimi, „Collecta haec omnia“, so fährt er weiter unten fort, Wie Haller aber das Gehirn als das Centralorgan für die „Non locus hie est, de anima dicere, sed ea cum corpore „In homine, cum medulla spinali utcumque compressa et Ganz anders hat Robert Whytt diese Verhältnisse aufge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0024" n="2"/> protestirend und das Recht fordernd, welches ihr unverant¬<lb/> wortlicher Weise genommen worden ist.</p><lb/> <p>Füglich können wir die Controversen über den sogenannten<lb/> Sitz des Bewusstseins bis auf <hi rendition="#g">Haller</hi> übergehen, weil ihre<lb/> Paradoxa, fast nie auf Thatsachen gestützt, keine Belehrung zu<lb/> geben im Stande sind.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Haller</hi> vertritt im vorigen Jahrhundert die Meinung der¬<lb/> jenigen, welche das Gehirn als Centrum aller Nervenaction<lb/> betrachten. Er sagt:</p><lb/> <p>„Vidimus convulsionis, seu motus musculorum validissimi,<lb/> causam a cerebro per truncos in nervos singulares corporis<lb/> descendere. Non tamen absque exemplo est, graviores nervo¬<lb/> rum irritationes aut remotos aut omnino universos, nervos in<lb/> similium malorum consensum traxisse, dum vehemens sit irri¬<lb/> tatio; deque ea re et ex vivorum animalium et ex aegrotorum<lb/> hominum casibus constat“. — (Alberti <hi rendition="#g">Halleri</hi>, Elementa Phy¬<lb/> siologiae Corporis Humani. Tom. IV. p. 334. Lausannae 1766.)</p><lb/> <p>„Collecta haec omnia“, so fährt er weiter unten fort,<lb/> „evincunt graviorem in nervis irritationem cerebrum primum in<lb/> consensum ciere, deinde in universis musculis convulsionem<lb/> excitare“ (a. a. O. p. 337).</p><lb/> <p>Wie <hi rendition="#g">Haller</hi> aber das Gehirn als das Centralorgan für die<lb/> Communication der Fasern, resp. für die Nervensympathien be¬<lb/> zeichnet, so versetzt er auch in dasselbe allein das Sensorium,<lb/> indem er folgendermassen argumentirt:</p><lb/> <p>„Non locus hie est, de anima dicere, sed ea cum corpore<lb/> nihil commune habet nisi sensum motumque. Nunc et sensus<lb/> et motus in cerebri medulla scaturiginem suam habent. Erit<lb/> ergo ea animae sedes.</p><lb/> <p>„In homine, cum medulla spinali utcumque compressa et<lb/> vitiata, etiam in collo, tamdiu integra mens sit, quamdiu super¬<lb/> vivitur, diximus non posse in ea medulla animae sedem esse“.<lb/> (<hi rendition="#g">Haller</hi> a. a. O. p. 393.)</p><lb/> <p>Ganz anders hat Robert <hi rendition="#g">Whytt</hi> diese Verhältnisse aufge¬<lb/> fasst. So sagt er p. 285 seiner Works.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [2/0024]
protestirend und das Recht fordernd, welches ihr unverant¬
wortlicher Weise genommen worden ist.
Füglich können wir die Controversen über den sogenannten
Sitz des Bewusstseins bis auf Haller übergehen, weil ihre
Paradoxa, fast nie auf Thatsachen gestützt, keine Belehrung zu
geben im Stande sind.
Haller vertritt im vorigen Jahrhundert die Meinung der¬
jenigen, welche das Gehirn als Centrum aller Nervenaction
betrachten. Er sagt:
„Vidimus convulsionis, seu motus musculorum validissimi,
causam a cerebro per truncos in nervos singulares corporis
descendere. Non tamen absque exemplo est, graviores nervo¬
rum irritationes aut remotos aut omnino universos, nervos in
similium malorum consensum traxisse, dum vehemens sit irri¬
tatio; deque ea re et ex vivorum animalium et ex aegrotorum
hominum casibus constat“. — (Alberti Halleri, Elementa Phy¬
siologiae Corporis Humani. Tom. IV. p. 334. Lausannae 1766.)
„Collecta haec omnia“, so fährt er weiter unten fort,
„evincunt graviorem in nervis irritationem cerebrum primum in
consensum ciere, deinde in universis musculis convulsionem
excitare“ (a. a. O. p. 337).
Wie Haller aber das Gehirn als das Centralorgan für die
Communication der Fasern, resp. für die Nervensympathien be¬
zeichnet, so versetzt er auch in dasselbe allein das Sensorium,
indem er folgendermassen argumentirt:
„Non locus hie est, de anima dicere, sed ea cum corpore
nihil commune habet nisi sensum motumque. Nunc et sensus
et motus in cerebri medulla scaturiginem suam habent. Erit
ergo ea animae sedes.
„In homine, cum medulla spinali utcumque compressa et
vitiata, etiam in collo, tamdiu integra mens sit, quamdiu super¬
vivitur, diximus non posse in ea medulla animae sedem esse“.
(Haller a. a. O. p. 393.)
Ganz anders hat Robert Whytt diese Verhältnisse aufge¬
fasst. So sagt er p. 285 seiner Works.
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