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Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.

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Lob des Knoblochs.
4.
Zu wissen, (so war es gesetzt)
Daß, welcher seinen Witz gewetzt,
Und auf den Knobloch ein Gedicht
Aufsetzet, das gut eingericht,
Dem geb ich dafür zwey Ducaten,
Nebst einem fetten Schweine-Braten,
Den habe ich schon zugeschickt,
Und ist mit Knobloch wohl durchspickt.
5.
Halt! zwey Ducaten, dachte ich,
Sind schon der Müh werth, sicherlich,
Daß man dafür den Knobloch lobt,
Wenn gleich der Neid dawider tobt.
Man giebet heut für ein Gedicht
So leichte zwey Ducaten nicht.
Ein Braten geht noch oben drein,
Gewiß, der schmecket auch ganz fein!
6.
So thu ich denn dagegen kund,
Und schwöre hier mit Herz und Mund:
Woferne niemand mich absticht:
So geb ich dies mein Lob-Gedicht
Vom Knobloch für zwölf ganze Batzen;
Denn zwey Ducaten ists nicht werth,
Nur wird der aus der Schul nicht schwatzen,
Der mir so weniges verehrt.
7.
Nun geht das Lob vom Knobloch an:
Der Knobloch stärket Frau und Mann;
Der Knobloch ist dem Magen gut;
Der Knobloch machet frischen Muth;
Der Knobloch taugt bey jedem Essen;
Den Knobloch soll man nicht vergessen;
Der Knobloch stinkt, und nutzt doch sehr,
Der Knobloch ist in großer Ehr.
8. Er-
M 3
Lob des Knoblochs.
4.
Zu wiſſen, (ſo war es geſetzt)
Daß, welcher ſeinen Witz gewetzt,
Und auf den Knobloch ein Gedicht
Aufſetzet, das gut eingericht,
Dem geb ich dafuͤr zwey Ducaten,
Nebſt einem fetten Schweine-Braten,
Den habe ich ſchon zugeſchickt,
Und iſt mit Knobloch wohl durchſpickt.
5.
Halt! zwey Ducaten, dachte ich,
Sind ſchon der Muͤh werth, ſicherlich,
Daß man dafuͤr den Knobloch lobt,
Wenn gleich der Neid dawider tobt.
Man giebet heut fuͤr ein Gedicht
So leichte zwey Ducaten nicht.
Ein Braten geht noch oben drein,
Gewiß, der ſchmecket auch ganz fein!
6.
So thu ich denn dagegen kund,
Und ſchwoͤre hier mit Herz und Mund:
Woferne niemand mich abſticht:
So geb ich dies mein Lob-Gedicht
Vom Knobloch fuͤr zwoͤlf ganze Batzen;
Denn zwey Ducaten iſts nicht werth,
Nur wird der aus der Schul nicht ſchwatzen,
Der mir ſo weniges verehrt.
7.
Nun geht das Lob vom Knobloch an:
Der Knobloch ſtaͤrket Frau und Mann;
Der Knobloch iſt dem Magen gut;
Der Knobloch machet friſchen Muth;
Der Knobloch taugt bey jedem Eſſen;
Den Knobloch ſoll man nicht vergeſſen;
Der Knobloch ſtinkt, und nutzt doch ſehr,
Der Knobloch iſt in großer Ehr.
8. Er-
M 3
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[181/0189] Lob des Knoblochs. 4. Zu wiſſen, (ſo war es geſetzt) Daß, welcher ſeinen Witz gewetzt, Und auf den Knobloch ein Gedicht Aufſetzet, das gut eingericht, Dem geb ich dafuͤr zwey Ducaten, Nebſt einem fetten Schweine-Braten, Den habe ich ſchon zugeſchickt, Und iſt mit Knobloch wohl durchſpickt. 5. Halt! zwey Ducaten, dachte ich, Sind ſchon der Muͤh werth, ſicherlich, Daß man dafuͤr den Knobloch lobt, Wenn gleich der Neid dawider tobt. Man giebet heut fuͤr ein Gedicht So leichte zwey Ducaten nicht. Ein Braten geht noch oben drein, Gewiß, der ſchmecket auch ganz fein! 6. So thu ich denn dagegen kund, Und ſchwoͤre hier mit Herz und Mund: Woferne niemand mich abſticht: So geb ich dies mein Lob-Gedicht Vom Knobloch fuͤr zwoͤlf ganze Batzen; Denn zwey Ducaten iſts nicht werth, Nur wird der aus der Schul nicht ſchwatzen, Der mir ſo weniges verehrt. 7. Nun geht das Lob vom Knobloch an: Der Knobloch ſtaͤrket Frau und Mann; Der Knobloch iſt dem Magen gut; Der Knobloch machet friſchen Muth; Der Knobloch taugt bey jedem Eſſen; Den Knobloch ſoll man nicht vergeſſen; Der Knobloch ſtinkt, und nutzt doch ſehr, Der Knobloch iſt in großer Ehr. 8. Er- M 3

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Zitationshilfe: Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/philippi_reimschmiedekunst_1743/189>, abgerufen am 23.11.2024.