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Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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habe, deren Trümmer mir droben in der Schlucht aufgefallen waren.

Das ist eine alte Geschichte! erwiderte er. Es war lang ein starkes Gerede darüber, jetzt ist es aber vergessen, und man soll es nicht aufrühren, denn jeder Tag hat ohnehin seine Plag'. In jener Hütte hat der Wegmacher Klaus mehrere Monate gewohnt; jetzt geht es ihm freilich besser. Seht Ihr das Haus dort?

Er deutete mit dem Finger auf einen Bauernhof, der einige Büchsenschüsse vor uns auf der Höhe von Steinberg lag. Es war ganz im Stil ähnlicher Gebäude dieser Gegend: ein steinerner Unterbau, auf den der erste Stock von Holz aufgelegt war. Dazwischen nahm ein Söller mit einem zierlichen Gitter die Vorderwand ein. Ich erinnerte mich sehr wohl, daß ich gelegentlich ein Frescobild über der Thür betrachtet hatte. Es stellte einen Tannenbaum vor, auf und um den wie in der Arche Noah fast alle Thiere des Waldes versammelt waren, etwas seitab stand ein Bär auf den Hinterpranken, dem ein Jäger die Büchse auf die Brust drückte.

Nun, was ist mit dem Haus? fragte ich weiter.

Das gehört ihm mit den Feldern bis zum Zaune. Er vermag etwa fünfzehn Stück Kühe zu halten, gewiß viel in unserer Gegend. Uebrigens kann ich Euch die Sache nicht genau erzählen, denn ich hab' erst vor einigen Jahren hereingeheirathet. Die Lena bei der Scholastika -- weil Ihr dort übernachtet --

habe, deren Trümmer mir droben in der Schlucht aufgefallen waren.

Das ist eine alte Geschichte! erwiderte er. Es war lang ein starkes Gerede darüber, jetzt ist es aber vergessen, und man soll es nicht aufrühren, denn jeder Tag hat ohnehin seine Plag'. In jener Hütte hat der Wegmacher Klaus mehrere Monate gewohnt; jetzt geht es ihm freilich besser. Seht Ihr das Haus dort?

Er deutete mit dem Finger auf einen Bauernhof, der einige Büchsenschüsse vor uns auf der Höhe von Steinberg lag. Es war ganz im Stil ähnlicher Gebäude dieser Gegend: ein steinerner Unterbau, auf den der erste Stock von Holz aufgelegt war. Dazwischen nahm ein Söller mit einem zierlichen Gitter die Vorderwand ein. Ich erinnerte mich sehr wohl, daß ich gelegentlich ein Frescobild über der Thür betrachtet hatte. Es stellte einen Tannenbaum vor, auf und um den wie in der Arche Noah fast alle Thiere des Waldes versammelt waren, etwas seitab stand ein Bär auf den Hinterpranken, dem ein Jäger die Büchse auf die Brust drückte.

Nun, was ist mit dem Haus? fragte ich weiter.

Das gehört ihm mit den Feldern bis zum Zaune. Er vermag etwa fünfzehn Stück Kühe zu halten, gewiß viel in unserer Gegend. Uebrigens kann ich Euch die Sache nicht genau erzählen, denn ich hab' erst vor einigen Jahren hereingeheirathet. Die Lena bei der Scholastika — weil Ihr dort übernachtet —

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T13:06:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-23T13:06:45Z)

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Zitationshilfe: Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pichler_fluechtling_1910/13>, abgerufen am 21.11.2024.