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Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Walburg sah Klaus mit einem innigen, dankbaren Blick an.

Das ist Alles recht, erwiderte dieser, gehört sich auch nicht anders, jetzt aber merk auf. Bist einmal beim Unutz durch die Runse gestiegen? Beim Wildern hab' ich dort ein Plätzchen ausgespürt, -- noch hält das Wetter einige Tage, ich bau' mir eine Hütte und überwintere; fein wird es gerade nicht sein, aber in Gottes Namen! Abert der Schnee, so entrinn' ich über das Pinzgau ins Oesterreich!

Ja, wie willst du es mit der Heirath halten? fragte Nidinger.

Heirathen will ich das Burgele; mit Tirol, so gern ich es hab' und so ungern ich ihm den Rücken kehr', bin ich nicht verlobt. Der Aschbacher Toni hat mir ein prächtiges Zeugniß ausgestellt, wo alle meine Geschichten aufgeschrieben sind, da wird wohl der Kaiser Franz, für den ich so viel gewagt, mir ein Brodl geben. Ein paar Jahrlein wartet das Burgele noch, derweil erspar' ich wieder etwas, und dann führst du mir sie zu, denn selber holen darf ich's nicht, weißt schon!

Wenn's so ist, kann ich nicht einreden, aber mit deiner Einsiedelei im Wald -- das will mir noch nicht recht in den Kopf.

Kennst den Berg nicht so gut wie ich, da klettert kein Baier hinauf. Noch heut' giebst mir Säge, Stemmeisen, Nägel und Richtbeil mit, Burgele steckt

Walburg sah Klaus mit einem innigen, dankbaren Blick an.

Das ist Alles recht, erwiderte dieser, gehört sich auch nicht anders, jetzt aber merk auf. Bist einmal beim Unutz durch die Runse gestiegen? Beim Wildern hab' ich dort ein Plätzchen ausgespürt, — noch hält das Wetter einige Tage, ich bau' mir eine Hütte und überwintere; fein wird es gerade nicht sein, aber in Gottes Namen! Abert der Schnee, so entrinn' ich über das Pinzgau ins Oesterreich!

Ja, wie willst du es mit der Heirath halten? fragte Nidinger.

Heirathen will ich das Burgele; mit Tirol, so gern ich es hab' und so ungern ich ihm den Rücken kehr', bin ich nicht verlobt. Der Aschbacher Toni hat mir ein prächtiges Zeugniß ausgestellt, wo alle meine Geschichten aufgeschrieben sind, da wird wohl der Kaiser Franz, für den ich so viel gewagt, mir ein Brodl geben. Ein paar Jahrlein wartet das Burgele noch, derweil erspar' ich wieder etwas, und dann führst du mir sie zu, denn selber holen darf ich's nicht, weißt schon!

Wenn's so ist, kann ich nicht einreden, aber mit deiner Einsiedelei im Wald — das will mir noch nicht recht in den Kopf.

Kennst den Berg nicht so gut wie ich, da klettert kein Baier hinauf. Noch heut' giebst mir Säge, Stemmeisen, Nägel und Richtbeil mit, Burgele steckt

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[0052] Walburg sah Klaus mit einem innigen, dankbaren Blick an. Das ist Alles recht, erwiderte dieser, gehört sich auch nicht anders, jetzt aber merk auf. Bist einmal beim Unutz durch die Runse gestiegen? Beim Wildern hab' ich dort ein Plätzchen ausgespürt, — noch hält das Wetter einige Tage, ich bau' mir eine Hütte und überwintere; fein wird es gerade nicht sein, aber in Gottes Namen! Abert der Schnee, so entrinn' ich über das Pinzgau ins Oesterreich! Ja, wie willst du es mit der Heirath halten? fragte Nidinger. Heirathen will ich das Burgele; mit Tirol, so gern ich es hab' und so ungern ich ihm den Rücken kehr', bin ich nicht verlobt. Der Aschbacher Toni hat mir ein prächtiges Zeugniß ausgestellt, wo alle meine Geschichten aufgeschrieben sind, da wird wohl der Kaiser Franz, für den ich so viel gewagt, mir ein Brodl geben. Ein paar Jahrlein wartet das Burgele noch, derweil erspar' ich wieder etwas, und dann führst du mir sie zu, denn selber holen darf ich's nicht, weißt schon! Wenn's so ist, kann ich nicht einreden, aber mit deiner Einsiedelei im Wald — das will mir noch nicht recht in den Kopf. Kennst den Berg nicht so gut wie ich, da klettert kein Baier hinauf. Noch heut' giebst mir Säge, Stemmeisen, Nägel und Richtbeil mit, Burgele steckt

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T13:06:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-23T13:06:45Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pichler_fluechtling_1910/52>, abgerufen am 22.11.2024.