Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688.

Bild:
<< vorherige Seite
Artzney-Mittel.
[Spaltenumbruch]
8. Kläten mit Schmaltz gekocht aufgeleget.
9. Saltz/ Honig und Oel gesotten aufgelegt.
10. Seiffen/ Essig und Bad schwamm übergelegt.
11. Mit Wacholderbeerwasser gewaschen.
12. Butter/ Ganßschmaltz angeschmiert.
13. Die Ader auf der Zungen gelassen.
14. Roßleder zu Pulver gebrändt/ mit Wasser an-
gemacht/ aufgelegt.
15. Klein geschaben Roßhuf mit Oel und Wein
auff allerley Art der Geschwär gelegt.
Blut-Rufen.

1. Ungeleschten Kalch/ mit Seiffen gemenget/ auff
breites Leder gestrichen/ so groß als die Bentzel seyn/
über drey Stund ledig gemachet darzu gesehen/ sie öff-
nen oder selbst ausrinnen lassen/ mit Salben gehei-
let.

Eiter-Rufen.

Nesselwurtzelpulver/ auf einer Schweinenschwar-
ten übergelegt/ wann die Rufen zuvor abgerissen wer-
den.

Unterloffen Blut.

Die fünff Straalader zuschlagen.

Afell.

Jst ein Zufall bey allerley Glieder-Kranckheiten/
sie seyn offen oder nicht/ die von böser Lufft und an-
derm Ubel-verhalten/ bey denselben leichtlich zuschla-
gen/ und grosse Entzündungen verursachen/ also die
Zuständ grösser und ärger machen.

1. Ein Dinten-Zeug in altem Wein gesotten/ die
Zincken abgeschöpfft/ ein Tuch darein geweichet/ mit
warmen gebäheten Brod aufgelegt.

2. Mit Gampfer offt geräuchert.

Offene Schäden.
1. Ungeläutert Rockenmehl und Kühkoth gleich
viel/ in einem guten Feuer glüend werden lassen/ wie-
der erkaltet/ gepulvert eingestreuet.
2. Schweinenbein und Schwarten gepulvert/
eingestreuet.
3. Habernessel/ 4. Ochsenzungen gepulvert einge-
streuet.
5. Jung Eichenlaub/ so noch im Schuß ist/ Erl-
und Hasel-Laub gepulvert/ eingestreuet.
6. Osterlucia gepulvert eingesäet. 7. Toback-A-
schen.
8. Alte Schuhsolen gebrändt eingestreuet.
9. Salmiac in frischem Wasser zerlassen/ ein Tuch
darein genetzet/ übergeschlagen.
10. Ungeleschten Kalch/ Pech zerlassen/ auff Werck
gestrichen.
11. Weinhöfen/ Brandwein/ Saltz/ Essig/ Was-
ser gesotten.
12. Hanffkörner/ Haußwurtzel gestossen durchge-
trieben auf Hanffwerck übergelegt.
13. Hartz/ Jungfrauwachs/ Weyrauch gleichviel.
14. Grünwachs/ Hasenschmaltz/ auf Hanffwerck
alles zum überschlagen.
[Spaltenumbruch]
15. Gänßkoth von der Weyde drey Stund in Es-
sig gelegt/ zum Waschen.
16. Vitriol in Essig gesotten/ sauber abgefeimbt/
zum Waschen.
17. Drey Haar vom Kopff/ drey vom Ruckgrad/
drey vom Schweiff in ein Birnbaum transplantirt.
19. Die Rächader gelassen.
Fisteln.

Seyn alte Schäden/ welche aus den alten Wun-
den entstehen/ welche über viertzig Tag hitzig geblie-
ben/ und nicht recht damit verfahren worden.

Seyn mißlich und langsam/ selten beständig zu
heilen/ weil sie offtermahls wieder aufbrechen/ so lang
nemlich das wenigste hitzige Fleisch darinnen stecken
bleibet/ daß nicht recht erkühlet ist.

1. Solche Kühlung beschicht am besten/ wann man
zu Reinigung des Schadens Essig oder kühlende
Wasser gebrauchet.
2. Weyden-Aschen/ gepülvert Hennenkoth/ Kalch
mit Essig angemachet/ gedörrt und wieder gepulvert/
täglich eingesäet.
3. Honigpflaster ubergelegt.
4. Baumölhöfen/ Alaun/ Maulwurffblut/ mit
Blutwurtzsafft angemacht aufgelegt.
5. Safft von Benedictenwurtzeln/ und das ge-
brändte Wasser.
6. Osterluciawasser/ 7. Nesselwurtzelwasser/ 8.
Springwurtzelwasser/ 9. Radenwasser zum Wa-
schen.
10. Agaleisafft/ 11. Springkörnermilch/ 12. und
des Krauts Safft eingesprützet.
13. Mit Wacholderbeern geräuchert.
Krebs.

Entstehet gleich also aus den Fisteln/ als dieselbe
aus den uhralten Schäden/ wann sie allzu lang unge-
heilet bleiben/ derselben Unterscheid beruhet daß bey
dem Krebs

1. Das Fleisch herum blau und dunckelfärbig wird.
2. Haut und Fleisch wegfrisset.
3. Und solches am meisten zwischen den Lefftzen.

Menschenkoth/ Weinstein/ Saltz/ Heiderich/
Grünspan/ Flöchkraut/ Hanffsaamen eingestreuet/
und sonst wie andere Schäden geheilet.

An einen Pfaal gesprungen/
und gespießt.

1. Honig siedend gemacht/ biß es gantz rein ist/ so
bleibet ein braunes Pulver auf dem Boden/ darzu
mengt man weissen Alaun/ sieds wieder zu Pulver/
gieß Brunnenwasser daran/ in welchem Vitriol zer-
gangen ist/ sprütze das in den Schaden/ täglich zwey
mahl/ streue auch die Pulver darein/ und heil es wie
andere Schäden.

Getreten.

Wie solches zu curiren/ ist oben bey der Cron ge-
dacht.

Fau-
Artzney-Mittel.
[Spaltenumbruch]
8. Klaͤten mit Schmaltz gekocht aufgeleget.
9. Saltz/ Honig und Oel geſotten aufgelegt.
10. Seiffen/ Eſſig und Bad ſchwamm uͤbergelegt.
11. Mit Wacholderbeerwaſſer gewaſchen.
12. Butter/ Ganßſchmaltz angeſchmiert.
13. Die Ader auf der Zungen gelaſſen.
14. Roßleder zu Pulver gebraͤndt/ mit Waſſer an-
gemacht/ aufgelegt.
15. Klein geſchaben Roßhuf mit Oel und Wein
auff allerley Art der Geſchwaͤr gelegt.
Blut-Rufen.

1. Ungeleſchten Kalch/ mit Seiffen gemenget/ auff
breites Leder geſtrichen/ ſo groß als die Bentzel ſeyn/
uͤber drey Stund ledig gemachet darzu geſehen/ ſie oͤff-
nen oder ſelbſt ausrinnen laſſen/ mit Salben gehei-
let.

Eiter-Rufen.

Neſſelwurtzelpulver/ auf einer Schweinenſchwar-
ten uͤbergelegt/ wann die Rufen zuvor abgeriſſen wer-
den.

Unterloffen Blut.

Die fuͤnff Straalader zuſchlagen.

Afell.

Jſt ein Zufall bey allerley Glieder-Kranckheiten/
ſie ſeyn offen oder nicht/ die von boͤſer Lufft und an-
derm Ubel-verhalten/ bey denſelben leichtlich zuſchla-
gen/ und groſſe Entzuͤndungen verurſachen/ alſo die
Zuſtaͤnd groͤſſer und aͤrger machen.

1. Ein Dinten-Zeug in altem Wein geſotten/ die
Zincken abgeſchoͤpfft/ ein Tuch darein geweichet/ mit
warmen gebaͤheten Brod aufgelegt.

2. Mit Gampfer offt geraͤuchert.

Offene Schaͤden.
1. Ungelaͤutert Rockenmehl und Kuͤhkoth gleich
viel/ in einem guten Feuer gluͤend werden laſſen/ wie-
der erkaltet/ gepulvert eingeſtreuet.
2. Schweinenbein und Schwarten gepulvert/
eingeſtreuet.
3. Haberneſſel/ 4. Ochſenzungen gepulvert einge-
ſtreuet.
5. Jung Eichenlaub/ ſo noch im Schuß iſt/ Erl-
und Haſel-Laub gepulvert/ eingeſtreuet.
6. Oſterlucia gepulvert eingeſaͤet. 7. Toback-A-
ſchen.
8. Alte Schuhſolen gebraͤndt eingeſtreuet.
9. Salmiac in friſchem Waſſer zerlaſſen/ ein Tuch
darein genetzet/ uͤbergeſchlagen.
10. Ungeleſchten Kalch/ Pech zerlaſſen/ auff Werck
geſtrichen.
11. Weinhoͤfen/ Brandwein/ Saltz/ Eſſig/ Waſ-
ſer geſotten.
12. Hanffkoͤrner/ Haußwurtzel geſtoſſen durchge-
trieben auf Hanffwerck uͤbergelegt.
13. Hartz/ Jungfrauwachs/ Weyrauch gleichviel.
14. Gruͤnwachs/ Haſenſchmaltz/ auf Hanffwerck
alles zum uͤberſchlagen.
[Spaltenumbruch]
15. Gaͤnßkoth von der Weyde drey Stund in Eſ-
ſig gelegt/ zum Waſchen.
16. Vitriol in Eſſig geſotten/ ſauber abgefeimbt/
zum Waſchen.
17. Drey Haar vom Kopff/ drey vom Ruckgrad/
drey vom Schweiff in ein Birnbaum transplantirt.
19. Die Raͤchader gelaſſen.
Fiſteln.

Seyn alte Schaͤden/ welche aus den alten Wun-
den entſtehen/ welche uͤber viertzig Tag hitzig geblie-
ben/ und nicht recht damit verfahren worden.

Seyn mißlich und langſam/ ſelten beſtaͤndig zu
heilen/ weil ſie offtermahls wieder aufbrechen/ ſo lang
nemlich das wenigſte hitzige Fleiſch darinnen ſtecken
bleibet/ daß nicht recht erkuͤhlet iſt.

1. Solche Kuͤhlung beſchicht am beſten/ wann man
zu Reinigung des Schadens Eſſig oder kuͤhlende
Waſſer gebrauchet.
2. Weyden-Aſchen/ gepuͤlvert Hennenkoth/ Kalch
mit Eſſig angemachet/ gedoͤrrt und wieder gepulvert/
taͤglich eingeſaͤet.
3. Honigpflaſter ubergelegt.
4. Baumoͤlhoͤfen/ Alaun/ Maulwurffblut/ mit
Blutwurtzſafft angemacht aufgelegt.
5. Safft von Benedictenwurtzeln/ und das ge-
braͤndte Waſſer.
6. Oſterluciawaſſer/ 7. Neſſelwurtzelwaſſer/ 8.
Springwurtzelwaſſer/ 9. Radenwaſſer zum Wa-
ſchen.
10. Agaleiſafft/ 11. Springkoͤrnermilch/ 12. und
des Krauts Safft eingeſpruͤtzet.
13. Mit Wacholderbeern geraͤuchert.
Krebs.

Entſtehet gleich alſo aus den Fiſteln/ als dieſelbe
aus den uhralten Schaͤden/ wann ſie allzu lang unge-
heilet bleiben/ derſelben Unterſcheid beruhet daß bey
dem Krebs

1. Das Fleiſch herum blau und dunckelfaͤrbig wird.
2. Haut und Fleiſch wegfriſſet.
3. Und ſolches am meiſten zwiſchen den Lefftzen.

Menſchenkoth/ Weinſtein/ Saltz/ Heiderich/
Gruͤnſpan/ Floͤchkraut/ Hanffſaamen eingeſtreuet/
und ſonſt wie andere Schaͤden geheilet.

An einen Pfaal geſprungen/
und geſpießt.

1. Honig ſiedend gemacht/ biß es gantz rein iſt/ ſo
bleibet ein braunes Pulver auf dem Boden/ darzu
mengt man weiſſen Alaun/ ſieds wieder zu Pulver/
gieß Brunnenwaſſer daran/ in welchem Vitriol zer-
gangen iſt/ ſpruͤtze das in den Schaden/ taͤglich zwey
mahl/ ſtreue auch die Pulver darein/ und heil es wie
andere Schaͤden.

Getreten.

Wie ſolches zu curiren/ iſt oben bey der Cron ge-
dacht.

Fau-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <pb facs="#f0479" n="423"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Artzney-Mittel.</hi> </fw><lb/>
                <cb/>
                <item>8. Kla&#x0364;ten mit Schmaltz gekocht aufgeleget.</item><lb/>
                <item>9. Saltz/ Honig und Oel ge&#x017F;otten aufgelegt.</item><lb/>
                <item>10. Seiffen/ E&#x017F;&#x017F;ig und Bad &#x017F;chwamm u&#x0364;bergelegt.</item><lb/>
                <item>11. Mit Wacholderbeerwa&#x017F;&#x017F;er gewa&#x017F;chen.</item><lb/>
                <item>12. Butter/ Ganß&#x017F;chmaltz ange&#x017F;chmiert.</item><lb/>
                <item>13. Die Ader auf der Zungen gela&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
                <item>14. Roßleder zu Pulver gebra&#x0364;ndt/ mit Wa&#x017F;&#x017F;er an-<lb/>
gemacht/ aufgelegt.</item><lb/>
                <item>15. Klein ge&#x017F;chaben Roßhuf mit Oel und Wein<lb/>
auff allerley Art der Ge&#x017F;chwa&#x0364;r gelegt.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Blut-Rufen.</hi> </head><lb/>
              <p>1. Ungele&#x017F;chten Kalch/ mit Seiffen gemenget/ auff<lb/>
breites Leder ge&#x017F;trichen/ &#x017F;o groß als die Bentzel &#x017F;eyn/<lb/>
u&#x0364;ber drey Stund ledig gemachet darzu ge&#x017F;ehen/ &#x017F;ie o&#x0364;ff-<lb/>
nen oder &#x017F;elb&#x017F;t ausrinnen la&#x017F;&#x017F;en/ mit Salben gehei-<lb/>
let.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Eiter-Rufen.</hi> </head><lb/>
              <p>Ne&#x017F;&#x017F;elwurtzelpulver/ auf einer Schweinen&#x017F;chwar-<lb/>
ten u&#x0364;bergelegt/ wann die Rufen zuvor abgeri&#x017F;&#x017F;en wer-<lb/>
den.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Unterloffen Blut.</hi> </head><lb/>
              <p>Die fu&#x0364;nff Straalader zu&#x017F;chlagen.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Afell.</hi> </head><lb/>
              <p>J&#x017F;t ein Zufall bey allerley Glieder-Kranckheiten/<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;eyn offen oder nicht/ die von bo&#x0364;&#x017F;er Lufft und an-<lb/>
derm Ubel-verhalten/ bey den&#x017F;elben leichtlich zu&#x017F;chla-<lb/>
gen/ und gro&#x017F;&#x017F;e Entzu&#x0364;ndungen verur&#x017F;achen/ al&#x017F;o die<lb/>
Zu&#x017F;ta&#x0364;nd gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er und a&#x0364;rger machen.</p><lb/>
              <p>1. Ein Dinten-Zeug in altem Wein ge&#x017F;otten/ die<lb/>
Zincken abge&#x017F;cho&#x0364;pfft/ ein Tuch darein geweichet/ mit<lb/>
warmen geba&#x0364;heten Brod aufgelegt.</p><lb/>
              <p>2. Mit Gampfer offt gera&#x0364;uchert.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Offene Scha&#x0364;den.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Ungela&#x0364;utert Rockenmehl und Ku&#x0364;hkoth gleich<lb/>
viel/ in einem guten Feuer glu&#x0364;end werden la&#x017F;&#x017F;en/ wie-<lb/>
der erkaltet/ gepulvert einge&#x017F;treuet.</item><lb/>
                <item>2. Schweinenbein und Schwarten gepulvert/<lb/>
einge&#x017F;treuet.</item><lb/>
                <item>3. Haberne&#x017F;&#x017F;el/ 4. Och&#x017F;enzungen gepulvert einge-<lb/>
&#x017F;treuet.</item><lb/>
                <item>5. Jung Eichenlaub/ &#x017F;o noch im Schuß i&#x017F;t/ Erl-<lb/>
und Ha&#x017F;el-Laub gepulvert/ einge&#x017F;treuet.</item><lb/>
                <item>6. O&#x017F;terlucia gepulvert einge&#x017F;a&#x0364;et. 7. Toback-A-<lb/>
&#x017F;chen.</item><lb/>
                <item>8. Alte Schuh&#x017F;olen gebra&#x0364;ndt einge&#x017F;treuet.</item><lb/>
                <item>9. Salmiac in fri&#x017F;chem Wa&#x017F;&#x017F;er zerla&#x017F;&#x017F;en/ ein Tuch<lb/>
darein genetzet/ u&#x0364;berge&#x017F;chlagen.</item><lb/>
                <item>10. Ungele&#x017F;chten Kalch/ Pech zerla&#x017F;&#x017F;en/ auff Werck<lb/>
ge&#x017F;trichen.</item><lb/>
                <item>11. Weinho&#x0364;fen/ Brandwein/ Saltz/ E&#x017F;&#x017F;ig/ Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er ge&#x017F;otten.</item><lb/>
                <item>12. Hanffko&#x0364;rner/ Haußwurtzel ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en durchge-<lb/>
trieben auf Hanffwerck u&#x0364;bergelegt.</item><lb/>
                <item>13. Hartz/ Jungfrauwachs/ Weyrauch gleichviel.</item><lb/>
                <item>14. Gru&#x0364;nwachs/ Ha&#x017F;en&#x017F;chmaltz/ auf Hanffwerck<lb/>
alles zum u&#x0364;ber&#x017F;chlagen.</item><lb/>
                <cb/>
                <item>15. Ga&#x0364;nßkoth von der Weyde drey Stund in E&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ig gelegt/ zum Wa&#x017F;chen.</item><lb/>
                <item>16. Vitriol in E&#x017F;&#x017F;ig ge&#x017F;otten/ &#x017F;auber abgefeimbt/<lb/>
zum Wa&#x017F;chen.</item><lb/>
                <item>17. Drey Haar vom Kopff/ drey vom Ruckgrad/<lb/>
drey vom Schweiff in ein Birnbaum <hi rendition="#aq">transplanti</hi>rt.</item><lb/>
                <item>19. Die Ra&#x0364;chader gela&#x017F;&#x017F;en.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Fi&#x017F;teln.</hi> </head><lb/>
              <p>Seyn alte Scha&#x0364;den/ welche aus den alten Wun-<lb/>
den ent&#x017F;tehen/ welche u&#x0364;ber viertzig Tag hitzig geblie-<lb/>
ben/ und nicht recht damit verfahren worden.</p><lb/>
              <p>Seyn mißlich und lang&#x017F;am/ &#x017F;elten be&#x017F;ta&#x0364;ndig zu<lb/>
heilen/ weil &#x017F;ie offtermahls wieder aufbrechen/ &#x017F;o lang<lb/>
nemlich das wenig&#x017F;te hitzige Flei&#x017F;ch darinnen &#x017F;tecken<lb/>
bleibet/ daß nicht recht erku&#x0364;hlet i&#x017F;t.</p><lb/>
              <list>
                <item>1. Solche Ku&#x0364;hlung be&#x017F;chicht am be&#x017F;ten/ wann man<lb/>
zu Reinigung des Schadens E&#x017F;&#x017F;ig oder ku&#x0364;hlende<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er gebrauchet.</item><lb/>
                <item>2. Weyden-A&#x017F;chen/ gepu&#x0364;lvert Hennenkoth/ Kalch<lb/>
mit E&#x017F;&#x017F;ig angemachet/ gedo&#x0364;rrt und wieder gepulvert/<lb/>
ta&#x0364;glich einge&#x017F;a&#x0364;et.</item><lb/>
                <item>3. Honigpfla&#x017F;ter ubergelegt.</item><lb/>
                <item>4. Baumo&#x0364;lho&#x0364;fen/ Alaun/ Maulwurffblut/ mit<lb/>
Blutwurtz&#x017F;afft angemacht aufgelegt.</item><lb/>
                <item>5. Safft von Benedictenwurtzeln/ und das ge-<lb/>
bra&#x0364;ndte Wa&#x017F;&#x017F;er.</item><lb/>
                <item>6. O&#x017F;terluciawa&#x017F;&#x017F;er/ 7. Ne&#x017F;&#x017F;elwurtzelwa&#x017F;&#x017F;er/ 8.<lb/>
Springwurtzelwa&#x017F;&#x017F;er/ 9. Radenwa&#x017F;&#x017F;er zum Wa-<lb/>
&#x017F;chen.</item><lb/>
                <item>10. Agalei&#x017F;afft/ 11. Springko&#x0364;rnermilch/ 12. und<lb/>
des Krauts Safft einge&#x017F;pru&#x0364;tzet.</item><lb/>
                <item>13. Mit Wacholderbeern gera&#x0364;uchert.</item>
              </list>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Krebs.</hi> </head><lb/>
              <p>Ent&#x017F;tehet gleich al&#x017F;o aus den Fi&#x017F;teln/ als die&#x017F;elbe<lb/>
aus den uhralten Scha&#x0364;den/ wann &#x017F;ie allzu lang unge-<lb/>
heilet bleiben/ der&#x017F;elben Unter&#x017F;cheid beruhet daß bey<lb/>
dem Krebs</p><lb/>
              <list>
                <item>1. Das Flei&#x017F;ch herum blau und dunckelfa&#x0364;rbig wird.</item><lb/>
                <item>2. Haut und Flei&#x017F;ch wegfri&#x017F;&#x017F;et.</item><lb/>
                <item>3. Und &#x017F;olches am mei&#x017F;ten zwi&#x017F;chen den Lefftzen.</item>
              </list><lb/>
              <p>Men&#x017F;chenkoth/ Wein&#x017F;tein/ Saltz/ Heiderich/<lb/>
Gru&#x0364;n&#x017F;pan/ Flo&#x0364;chkraut/ Hanff&#x017F;aamen einge&#x017F;treuet/<lb/>
und &#x017F;on&#x017F;t wie andere Scha&#x0364;den geheilet.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">An einen Pfaal ge&#x017F;prungen/<lb/>
und ge&#x017F;pießt.</hi> </head><lb/>
              <p>1. Honig &#x017F;iedend gemacht/ biß es gantz rein i&#x017F;t/ &#x017F;o<lb/>
bleibet ein braunes Pulver auf dem Boden/ darzu<lb/>
mengt man wei&#x017F;&#x017F;en Alaun/ &#x017F;ieds wieder zu Pulver/<lb/>
gieß Brunnenwa&#x017F;&#x017F;er daran/ in welchem Vitriol zer-<lb/>
gangen i&#x017F;t/ &#x017F;pru&#x0364;tze das in den Schaden/ ta&#x0364;glich zwey<lb/>
mahl/ &#x017F;treue auch die Pulver darein/ und heil es wie<lb/>
andere Scha&#x0364;den.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Getreten.</hi> </head><lb/>
              <p>Wie &#x017F;olches zu curiren/ i&#x017F;t oben bey der Cron ge-<lb/>
dacht.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Fau-</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0479] Artzney-Mittel. 8. Klaͤten mit Schmaltz gekocht aufgeleget. 9. Saltz/ Honig und Oel geſotten aufgelegt. 10. Seiffen/ Eſſig und Bad ſchwamm uͤbergelegt. 11. Mit Wacholderbeerwaſſer gewaſchen. 12. Butter/ Ganßſchmaltz angeſchmiert. 13. Die Ader auf der Zungen gelaſſen. 14. Roßleder zu Pulver gebraͤndt/ mit Waſſer an- gemacht/ aufgelegt. 15. Klein geſchaben Roßhuf mit Oel und Wein auff allerley Art der Geſchwaͤr gelegt. Blut-Rufen. 1. Ungeleſchten Kalch/ mit Seiffen gemenget/ auff breites Leder geſtrichen/ ſo groß als die Bentzel ſeyn/ uͤber drey Stund ledig gemachet darzu geſehen/ ſie oͤff- nen oder ſelbſt ausrinnen laſſen/ mit Salben gehei- let. Eiter-Rufen. Neſſelwurtzelpulver/ auf einer Schweinenſchwar- ten uͤbergelegt/ wann die Rufen zuvor abgeriſſen wer- den. Unterloffen Blut. Die fuͤnff Straalader zuſchlagen. Afell. Jſt ein Zufall bey allerley Glieder-Kranckheiten/ ſie ſeyn offen oder nicht/ die von boͤſer Lufft und an- derm Ubel-verhalten/ bey denſelben leichtlich zuſchla- gen/ und groſſe Entzuͤndungen verurſachen/ alſo die Zuſtaͤnd groͤſſer und aͤrger machen. 1. Ein Dinten-Zeug in altem Wein geſotten/ die Zincken abgeſchoͤpfft/ ein Tuch darein geweichet/ mit warmen gebaͤheten Brod aufgelegt. 2. Mit Gampfer offt geraͤuchert. Offene Schaͤden. 1. Ungelaͤutert Rockenmehl und Kuͤhkoth gleich viel/ in einem guten Feuer gluͤend werden laſſen/ wie- der erkaltet/ gepulvert eingeſtreuet. 2. Schweinenbein und Schwarten gepulvert/ eingeſtreuet. 3. Haberneſſel/ 4. Ochſenzungen gepulvert einge- ſtreuet. 5. Jung Eichenlaub/ ſo noch im Schuß iſt/ Erl- und Haſel-Laub gepulvert/ eingeſtreuet. 6. Oſterlucia gepulvert eingeſaͤet. 7. Toback-A- ſchen. 8. Alte Schuhſolen gebraͤndt eingeſtreuet. 9. Salmiac in friſchem Waſſer zerlaſſen/ ein Tuch darein genetzet/ uͤbergeſchlagen. 10. Ungeleſchten Kalch/ Pech zerlaſſen/ auff Werck geſtrichen. 11. Weinhoͤfen/ Brandwein/ Saltz/ Eſſig/ Waſ- ſer geſotten. 12. Hanffkoͤrner/ Haußwurtzel geſtoſſen durchge- trieben auf Hanffwerck uͤbergelegt. 13. Hartz/ Jungfrauwachs/ Weyrauch gleichviel. 14. Gruͤnwachs/ Haſenſchmaltz/ auf Hanffwerck alles zum uͤberſchlagen. 15. Gaͤnßkoth von der Weyde drey Stund in Eſ- ſig gelegt/ zum Waſchen. 16. Vitriol in Eſſig geſotten/ ſauber abgefeimbt/ zum Waſchen. 17. Drey Haar vom Kopff/ drey vom Ruckgrad/ drey vom Schweiff in ein Birnbaum transplantirt. 19. Die Raͤchader gelaſſen. Fiſteln. Seyn alte Schaͤden/ welche aus den alten Wun- den entſtehen/ welche uͤber viertzig Tag hitzig geblie- ben/ und nicht recht damit verfahren worden. Seyn mißlich und langſam/ ſelten beſtaͤndig zu heilen/ weil ſie offtermahls wieder aufbrechen/ ſo lang nemlich das wenigſte hitzige Fleiſch darinnen ſtecken bleibet/ daß nicht recht erkuͤhlet iſt. 1. Solche Kuͤhlung beſchicht am beſten/ wann man zu Reinigung des Schadens Eſſig oder kuͤhlende Waſſer gebrauchet. 2. Weyden-Aſchen/ gepuͤlvert Hennenkoth/ Kalch mit Eſſig angemachet/ gedoͤrrt und wieder gepulvert/ taͤglich eingeſaͤet. 3. Honigpflaſter ubergelegt. 4. Baumoͤlhoͤfen/ Alaun/ Maulwurffblut/ mit Blutwurtzſafft angemacht aufgelegt. 5. Safft von Benedictenwurtzeln/ und das ge- braͤndte Waſſer. 6. Oſterluciawaſſer/ 7. Neſſelwurtzelwaſſer/ 8. Springwurtzelwaſſer/ 9. Radenwaſſer zum Wa- ſchen. 10. Agaleiſafft/ 11. Springkoͤrnermilch/ 12. und des Krauts Safft eingeſpruͤtzet. 13. Mit Wacholderbeern geraͤuchert. Krebs. Entſtehet gleich alſo aus den Fiſteln/ als dieſelbe aus den uhralten Schaͤden/ wann ſie allzu lang unge- heilet bleiben/ derſelben Unterſcheid beruhet daß bey dem Krebs 1. Das Fleiſch herum blau und dunckelfaͤrbig wird. 2. Haut und Fleiſch wegfriſſet. 3. Und ſolches am meiſten zwiſchen den Lefftzen. Menſchenkoth/ Weinſtein/ Saltz/ Heiderich/ Gruͤnſpan/ Floͤchkraut/ Hanffſaamen eingeſtreuet/ und ſonſt wie andere Schaͤden geheilet. An einen Pfaal geſprungen/ und geſpießt. 1. Honig ſiedend gemacht/ biß es gantz rein iſt/ ſo bleibet ein braunes Pulver auf dem Boden/ darzu mengt man weiſſen Alaun/ ſieds wieder zu Pulver/ gieß Brunnenwaſſer daran/ in welchem Vitriol zer- gangen iſt/ ſpruͤtze das in den Schaden/ taͤglich zwey mahl/ ſtreue auch die Pulver darein/ und heil es wie andere Schaͤden. Getreten. Wie ſolches zu curiren/ iſt oben bey der Cron ge- dacht. Fau-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/479
Zitationshilfe: Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/479>, abgerufen am 22.11.2024.