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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.

Wenn der Betrag der äusseren Arbeit zu vernachlässigen
ist, wie bei constant gehaltenem Volumen, oder bei vielen che-
mischen Vorgängen, so ist A = 0 und die Bedingung des Gleich-
gewichts lautet:
d F = 0,
d. h. unter allen Zuständen, die bei constant gehaltener Tem-
peratur ohne Leistung äusserer Arbeit auseinander hervorgehen
können, ist der stabilste Gleichgewichtszustand durch das abso-
lute Minimum der freien Energie ausgezeichnet.

§ 152. Dritter Fall (§ 147). Wird ausser der Temperatur
th der Druck p, dem das System unterworfen ist, gleichmässig
und constant gehalten, so hat man
(78) A = -- p d V
und die Gleichgewichtsbedingung (76) wird:
[Formel 1] oder nach (75)
(79) d Ph = 0,
d. h. bei constanter Temperatur und constantem Druck nimmt
das System im stabilsten Gleichgewicht denjenigen Zustand an,
welchem das absolute Maximum der Funktion Ph entspricht.

Wir werden nun nacheinander Gleichgewichtszustände ver-
schiedener Systeme auf Grund der hier abgeleiteten Sätze be-
trachten, und dabei nach der Reihe von einfacheren zu com-
plicirteren Fällen aufsteigen.


Vierter Abschnitt.

Anwendungen
auf spezielle Gleichgewichtszustände.
I. Capitel. Homogenes System.

§ 153. Den Zustand des homogenen (§ 67) Systems nehmen
wir, wie früher, als bestimmt an durch seine Masse M, seine
Temperatur th und entweder durch den Druck p oder durch
das spezifische Volumen [Formel 2] . Wir wollen hier zunächst ausser
M th und v als unabhängige Variable wählen. Dann ist der

Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.

Wenn der Betrag der äusseren Arbeit zu vernachlässigen
ist, wie bei constant gehaltenem Volumen, oder bei vielen che-
mischen Vorgängen, so ist A = 0 und die Bedingung des Gleich-
gewichts lautet:
δ F = 0,
d. h. unter allen Zuständen, die bei constant gehaltener Tem-
peratur ohne Leistung äusserer Arbeit auseinander hervorgehen
können, ist der stabilste Gleichgewichtszustand durch das abso-
lute Minimum der freien Energie ausgezeichnet.

§ 152. Dritter Fall (§ 147). Wird ausser der Temperatur
ϑ der Druck p, dem das System unterworfen ist, gleichmässig
und constant gehalten, so hat man
(78) A = — p δ V
und die Gleichgewichtsbedingung (76) wird:
[Formel 1] oder nach (75)
(79) δ Φ = 0,
d. h. bei constanter Temperatur und constantem Druck nimmt
das System im stabilsten Gleichgewicht denjenigen Zustand an,
welchem das absolute Maximum der Funktion Φ entspricht.

Wir werden nun nacheinander Gleichgewichtszustände ver-
schiedener Systeme auf Grund der hier abgeleiteten Sätze be-
trachten, und dabei nach der Reihe von einfacheren zu com-
plicirteren Fällen aufsteigen.


Vierter Abschnitt.

Anwendungen
auf spezielle Gleichgewichtszustände.
I. Capitel. Homogenes System.

§ 153. Den Zustand des homogenen (§ 67) Systems nehmen
wir, wie früher, als bestimmt an durch seine Masse M, seine
Temperatur ϑ und entweder durch den Druck p oder durch
das spezifische Volumen [Formel 2] . Wir wollen hier zunächst ausser
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[110/0126] Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. Wenn der Betrag der äusseren Arbeit zu vernachlässigen ist, wie bei constant gehaltenem Volumen, oder bei vielen che- mischen Vorgängen, so ist A = 0 und die Bedingung des Gleich- gewichts lautet: δ F = 0, d. h. unter allen Zuständen, die bei constant gehaltener Tem- peratur ohne Leistung äusserer Arbeit auseinander hervorgehen können, ist der stabilste Gleichgewichtszustand durch das abso- lute Minimum der freien Energie ausgezeichnet. § 152. Dritter Fall (§ 147). Wird ausser der Temperatur ϑ der Druck p, dem das System unterworfen ist, gleichmässig und constant gehalten, so hat man (78) A = — p δ V und die Gleichgewichtsbedingung (76) wird: [FORMEL] oder nach (75) (79) δ Φ = 0, d. h. bei constanter Temperatur und constantem Druck nimmt das System im stabilsten Gleichgewicht denjenigen Zustand an, welchem das absolute Maximum der Funktion Φ entspricht. Wir werden nun nacheinander Gleichgewichtszustände ver- schiedener Systeme auf Grund der hier abgeleiteten Sätze be- trachten, und dabei nach der Reihe von einfacheren zu com- plicirteren Fällen aufsteigen. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. I. Capitel. Homogenes System. § 153. Den Zustand des homogenen (§ 67) Systems nehmen wir, wie früher, als bestimmt an durch seine Masse M, seine Temperatur ϑ und entweder durch den Druck p oder durch das spezifische Volumen [FORMEL]. Wir wollen hier zunächst ausser M ϑ und v als unabhängige Variable wählen. Dann ist der

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/126>, abgerufen am 23.11.2024.