Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
[Formel 1]
§ 243. Der Einfluss des Druckes p auf den Gleichgewichts- Der Einfluss der Temperatur wird ausserdem noch von der § 244. Bevor wir zu einigen numerischen Anwendungen Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
[Formel 1]
§ 243. Der Einfluss des Druckes p auf den Gleichgewichts- Der Einfluss der Temperatur wird ausserdem noch von der § 244. Bevor wir zu einigen numerischen Anwendungen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0222" n="206"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände</hi>.</fw><lb/> <hi rendition="#c"> <formula/> </hi> </p> <p><hi rendition="#b">§ 243.</hi> Der Einfluss des Druckes <hi rendition="#i">p</hi> auf den Gleichgewichts-<lb/> zustand hängt hienach lediglich ab von der Zahl <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + …,<lb/> welche angibt, in welchem Grade die Gesammtzahl der Mole-<lb/> küle, also auch das Volumen der Mischung, durch die betrachtete<lb/> chemische Aenderung vergrössert wird. Bleibt das Volumen<lb/> ungeändert, wie in dem unten behandelten Beispiel der Disso-<lb/> ciation von Jodwasserstoffgas, so ist der Gleichgewichtszustand<lb/> unabhängig vom Druck.</p><lb/> <p>Der Einfluss der Temperatur wird ausserdem noch von der<lb/> Constante <hi rendition="#i">b</hi> bedingt, welche in engem Zusammenhang steht mit<lb/> der durch den chemischen Vorgang bedingten Wärmetönung.<lb/> Denn nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie ist die<lb/> Wärmemenge, welche bei einer unendlich kleinen Zustands-<lb/> änderung dem System von Aussen zuzuführen ist:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">Q</hi> = <hi rendition="#i">δ U</hi> + <hi rendition="#i">p δ V</hi></hi><lb/> und nach (193) und (191), da <hi rendition="#i">ϑ</hi> und <hi rendition="#i">p</hi> ungeändert bleiben:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> Beziehen wir die Wärmetönung, anstatt auf die unendlich kleinen<lb/> Zahlen <hi rendition="#i">δ n</hi>, nach (201) auf die einfachen ganzen Zahlen <hi rendition="#i">v</hi>, so<lb/> ergibt sich für die von Aussen zuzuführende endliche Wärme-<lb/> menge:<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und nach (202) und (203), wenn wieder <hi rendition="#i">c</hi> = 0 gesetzt wird:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">r</hi> = <hi rendition="#i">R b</hi> + <hi rendition="#i">R ϑ</hi> (<hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + …)</hi><lb/> und in Calorieen nach (34):<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">r</hi> = 1,97 · (<hi rendition="#i">b</hi> + (<hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">v</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + …) <hi rendition="#i">ϑ</hi>) cal.</hi><lb/> Das Glied mit <hi rendition="#i">b</hi> entspricht der für die Vergrösserung der inneren<lb/> Energie, das mit <hi rendition="#i">ϑ</hi> der für die äussere Arbeit aufzuwendenden<lb/> Wärme.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 244.</hi> Bevor wir zu einigen numerischen Anwendungen<lb/> übergehen, stellen wir zur besseren Uebersicht die Haupt-<lb/> gleichungen noch einmal zusammen.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0222]
Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
[FORMEL]
§ 243. Der Einfluss des Druckes p auf den Gleichgewichts-
zustand hängt hienach lediglich ab von der Zahl v1 + v2 + …,
welche angibt, in welchem Grade die Gesammtzahl der Mole-
küle, also auch das Volumen der Mischung, durch die betrachtete
chemische Aenderung vergrössert wird. Bleibt das Volumen
ungeändert, wie in dem unten behandelten Beispiel der Disso-
ciation von Jodwasserstoffgas, so ist der Gleichgewichtszustand
unabhängig vom Druck.
Der Einfluss der Temperatur wird ausserdem noch von der
Constante b bedingt, welche in engem Zusammenhang steht mit
der durch den chemischen Vorgang bedingten Wärmetönung.
Denn nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie ist die
Wärmemenge, welche bei einer unendlich kleinen Zustands-
änderung dem System von Aussen zuzuführen ist:
Q = δ U + p δ V
und nach (193) und (191), da ϑ und p ungeändert bleiben:
[FORMEL].
Beziehen wir die Wärmetönung, anstatt auf die unendlich kleinen
Zahlen δ n, nach (201) auf die einfachen ganzen Zahlen v, so
ergibt sich für die von Aussen zuzuführende endliche Wärme-
menge:
[FORMEL] und nach (202) und (203), wenn wieder c = 0 gesetzt wird:
r = R b + R ϑ (v1 + v2 + …)
und in Calorieen nach (34):
r = 1,97 · (b + (v1 + v2 + …) ϑ) cal.
Das Glied mit b entspricht der für die Vergrösserung der inneren
Energie, das mit ϑ der für die äussere Arbeit aufzuwendenden
Wärme.
§ 244. Bevor wir zu einigen numerischen Anwendungen
übergehen, stellen wir zur besseren Uebersicht die Haupt-
gleichungen noch einmal zusammen.
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