Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

Bild:
<< vorherige Seite
Und wäg' ich uns, erscheinst du von uns beyden
Der Kluge sicher mir und ich der Thor:
Ich trage nur das Leben und die Leiden,
Dich aber trägt das Leben selbst empor:
Wer nicht dich liebte, müßte dich beneiden,
Allein wer zöge nicht die Liebe vor?
Ich habe, durch dein Wesen unterrichtet,
Den Hafis nachgefühlt und nachgedichtet.

Und waͤg' ich uns, erſcheinſt du von uns beyden
Der Kluge ſicher mir und ich der Thor:
Ich trage nur das Leben und die Leiden,
Dich aber traͤgt das Leben ſelbſt empor:
Wer nicht dich liebte, muͤßte dich beneiden,
Allein wer zoͤge nicht die Liebe vor?
Ich habe, durch dein Weſen unterrichtet,
Den Hafis nachgefuͤhlt und nachgedichtet.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0112" n="102"/>
              <l>Und wa&#x0364;g' ich uns, er&#x017F;chein&#x017F;t du von uns beyden</l><lb/>
              <l>Der Kluge &#x017F;icher mir und ich der Thor:</l><lb/>
              <l>Ich trage nur das Leben und die Leiden,</l><lb/>
              <l>Dich aber tra&#x0364;gt das Leben &#x017F;elb&#x017F;t empor:</l><lb/>
              <l>Wer nicht dich liebte, mu&#x0364;ßte dich beneiden,</l><lb/>
              <l>Allein wer zo&#x0364;ge nicht die Liebe vor?</l><lb/>
              <l>Ich habe, durch dein We&#x017F;en unterrichtet,</l><lb/>
              <l>Den Hafis nachgefu&#x0364;hlt und nachgedichtet.</l><lb/>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0112] Und waͤg' ich uns, erſcheinſt du von uns beyden Der Kluge ſicher mir und ich der Thor: Ich trage nur das Leben und die Leiden, Dich aber traͤgt das Leben ſelbſt empor: Wer nicht dich liebte, muͤßte dich beneiden, Allein wer zoͤge nicht die Liebe vor? Ich habe, durch dein Weſen unterrichtet, Den Hafis nachgefuͤhlt und nachgedichtet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/112
Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/112>, abgerufen am 23.11.2024.