Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.II. Kein Verständ'ger kann zergliedern, was den Menschen wohlgefällt: Etwas ist in meinen Liedern, was den Menschen wohl¬ gefällt. Sollen eures Wortes Pfeile dringen in des Lebens Herz, Müßt ihr sie mit dem befiedern, was den Menschen wohlgefällt. Selbst der Herr des achten Himmels mochte diese Welt besehn, Mochte sich zu dem erniedern, was den Menschen wohl¬ gefällt. Vor dem Hochaltar des Schönen, neige sich das Gute selbst, Was den Herzen aller Biedern, was den Menschen wohlgefällt! Hat uns auch der Mai verlassen, Jugend ist im Winter Mai, Jugend zeigt in schönen Gliedern, was den Menschen wohlgefällt. II. Kein Verſtaͤnd'ger kann zergliedern, was den Menſchen wohlgefaͤllt: Etwas iſt in meinen Liedern, was den Menſchen wohl¬ gefaͤllt. Sollen eures Wortes Pfeile dringen in des Lebens Herz, Muͤßt ihr ſie mit dem befiedern, was den Menſchen wohlgefaͤllt. Selbſt der Herr des achten Himmels mochte dieſe Welt beſehn, Mochte ſich zu dem erniedern, was den Menſchen wohl¬ gefaͤllt. Vor dem Hochaltar des Schoͤnen, neige ſich das Gute ſelbſt, Was den Herzen aller Biedern, was den Menſchen wohlgefaͤllt! Hat uns auch der Mai verlaſſen, Jugend iſt im Winter Mai, Jugend zeigt in ſchoͤnen Gliedern, was den Menſchen wohlgefaͤllt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0130" n="120"/> </div> <div n="3"> <head><hi rendition="#aq">II</hi>.<lb/></head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">K</hi>ein Verſtaͤnd'ger kann zergliedern, was den Menſchen<lb/><hi rendition="#et">wohlgefaͤllt:</hi></l><lb/> <l>Etwas iſt in meinen Liedern, was den Menſchen wohl¬<lb/><hi rendition="#et">gefaͤllt.</hi></l><lb/> <l>Sollen eures Wortes Pfeile dringen in des Lebens Herz,</l><lb/> <l>Muͤßt ihr ſie mit dem befiedern, was den Menſchen<lb/><hi rendition="#et">wohlgefaͤllt.</hi></l><lb/> <l>Selbſt der Herr des achten Himmels mochte dieſe Welt<lb/><hi rendition="#et">beſehn,</hi></l><lb/> <l>Mochte ſich zu dem erniedern, was den Menſchen wohl¬<lb/><hi rendition="#et">gefaͤllt.</hi></l><lb/> <l>Vor dem Hochaltar des Schoͤnen, neige ſich das Gute<lb/><hi rendition="#et">ſelbſt,</hi></l><lb/> <l>Was den Herzen aller Biedern, was den Menſchen<lb/><hi rendition="#et">wohlgefaͤllt!</hi></l><lb/> <l>Hat uns auch der Mai verlaſſen, Jugend iſt im Winter<lb/><hi rendition="#et">Mai,</hi></l><lb/> <l>Jugend zeigt in ſchoͤnen Gliedern, was den Menſchen<lb/><hi rendition="#et">wohlgefaͤllt.</hi></l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [120/0130]
II.
Kein Verſtaͤnd'ger kann zergliedern, was den Menſchen
wohlgefaͤllt:
Etwas iſt in meinen Liedern, was den Menſchen wohl¬
gefaͤllt.
Sollen eures Wortes Pfeile dringen in des Lebens Herz,
Muͤßt ihr ſie mit dem befiedern, was den Menſchen
wohlgefaͤllt.
Selbſt der Herr des achten Himmels mochte dieſe Welt
beſehn,
Mochte ſich zu dem erniedern, was den Menſchen wohl¬
gefaͤllt.
Vor dem Hochaltar des Schoͤnen, neige ſich das Gute
ſelbſt,
Was den Herzen aller Biedern, was den Menſchen
wohlgefaͤllt!
Hat uns auch der Mai verlaſſen, Jugend iſt im Winter
Mai,
Jugend zeigt in ſchoͤnen Gliedern, was den Menſchen
wohlgefaͤllt.
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