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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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XII.
Oft mit banger Seele spiel' ich den Zerstreuten, dir
zu Liebe,

Oft auch nehm' ich mich zusammen vor den Leuten, dir
zu Liebe;

Oft in deiner Freunde Zirkel hab' ich angehört geduldig
Worte, welche nichts verfangen, nichts bedeuten, dir
zu Liebe;

Und damit des Lenzes Reize sich erhöhn in meinen
Augen,

Denk' ich, daß sich Flur und Garten nur erneuten dir
zu Liebe;

Auf verschiednen Wegen haben sich der Trunkenheit er¬
geben

Für sich selbst die Stumpfgesinnten, die Gescheuten dir
zu Liebe;

Laß in deinem Schatten endlich schlummern uns, o
schlanke Pappel,

Da wir nur zu lang' an Schatten uns erfreuten, dir
zu Liebe.


XII.
Oft mit banger Seele ſpiel' ich den Zerſtreuten, dir
zu Liebe,

Oft auch nehm' ich mich zuſammen vor den Leuten, dir
zu Liebe;

Oft in deiner Freunde Zirkel hab' ich angehoͤrt geduldig
Worte, welche nichts verfangen, nichts bedeuten, dir
zu Liebe;

Und damit des Lenzes Reize ſich erhoͤhn in meinen
Augen,

Denk' ich, daß ſich Flur und Garten nur erneuten dir
zu Liebe;

Auf verſchiednen Wegen haben ſich der Trunkenheit er¬
geben

Fuͤr ſich ſelbſt die Stumpfgeſinnten, die Geſcheuten dir
zu Liebe;

Laß in deinem Schatten endlich ſchlummern uns, o
ſchlanke Pappel,

Da wir nur zu lang' an Schatten uns erfreuten, dir
zu Liebe.


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[130/0140] XII. Oft mit banger Seele ſpiel' ich den Zerſtreuten, dir zu Liebe, Oft auch nehm' ich mich zuſammen vor den Leuten, dir zu Liebe; Oft in deiner Freunde Zirkel hab' ich angehoͤrt geduldig Worte, welche nichts verfangen, nichts bedeuten, dir zu Liebe; Und damit des Lenzes Reize ſich erhoͤhn in meinen Augen, Denk' ich, daß ſich Flur und Garten nur erneuten dir zu Liebe; Auf verſchiednen Wegen haben ſich der Trunkenheit er¬ geben Fuͤr ſich ſelbſt die Stumpfgeſinnten, die Geſcheuten dir zu Liebe; Laß in deinem Schatten endlich ſchlummern uns, o ſchlanke Pappel, Da wir nur zu lang' an Schatten uns erfreuten, dir zu Liebe.

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/140>, abgerufen am 25.11.2024.