Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XVII. Wie doch sogleich im Werthe der Preis der Dinge fällt, Wenn deine goldne Locke in tausend Ringe fällt! Beglückt, wer einzuathmen der Locken Duft vermag, Beglückter, wer gefangen in ihre Schlinge fällt! Allmächtig ist dein Auge, doch ist es ein Tyrann, Vor dem der Große zittert und der Geringe fällt. Du weilst als Stern am Himmel, indeß als Schnuppe stets Was sonst ich vor das Auge der Seele bringe, fällt. Du wohnst so hoch und ferne, daß eh' er dich erreicht, Dem Falken des Verlangens die matte Schwinge fällt! XVII. Wie doch ſogleich im Werthe der Preis der Dinge faͤllt, Wenn deine goldne Locke in tauſend Ringe faͤllt! Begluͤckt, wer einzuathmen der Locken Duft vermag, Begluͤckter, wer gefangen in ihre Schlinge faͤllt! Allmaͤchtig iſt dein Auge, doch iſt es ein Tyrann, Vor dem der Große zittert und der Geringe faͤllt. Du weilſt als Stern am Himmel, indeß als Schnuppe ſtets Was ſonſt ich vor das Auge der Seele bringe, faͤllt. Du wohnſt ſo hoch und ferne, daß eh' er dich erreicht, Dem Falken des Verlangens die matte Schwinge faͤllt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0145" n="135"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XVII.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">W</hi>ie doch ſogleich im Werthe der Preis der Dinge<lb/><hi rendition="#et">faͤllt,</hi></l><lb/> <l>Wenn deine goldne Locke in tauſend Ringe faͤllt!</l><lb/> <l>Begluͤckt, wer einzuathmen der Locken Duft vermag,</l><lb/> <l>Begluͤckter, wer gefangen in ihre Schlinge faͤllt!</l><lb/> <l>Allmaͤchtig iſt dein Auge, doch iſt es ein Tyrann,</l><lb/> <l>Vor dem der Große zittert und der Geringe faͤllt.</l><lb/> <l>Du weilſt als Stern am Himmel, indeß als Schnuppe<lb/><hi rendition="#et">ſtets</hi></l><lb/> <l>Was ſonſt ich vor das Auge der Seele bringe, faͤllt.</l><lb/> <l>Du wohnſt ſo hoch und ferne, daß eh' er dich erreicht,</l><lb/> <l>Dem Falken des Verlangens die matte Schwinge faͤllt!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [135/0145]
XVII.
Wie doch ſogleich im Werthe der Preis der Dinge
faͤllt,
Wenn deine goldne Locke in tauſend Ringe faͤllt!
Begluͤckt, wer einzuathmen der Locken Duft vermag,
Begluͤckter, wer gefangen in ihre Schlinge faͤllt!
Allmaͤchtig iſt dein Auge, doch iſt es ein Tyrann,
Vor dem der Große zittert und der Geringe faͤllt.
Du weilſt als Stern am Himmel, indeß als Schnuppe
ſtets
Was ſonſt ich vor das Auge der Seele bringe, faͤllt.
Du wohnſt ſo hoch und ferne, daß eh' er dich erreicht,
Dem Falken des Verlangens die matte Schwinge faͤllt!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |