Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

Bild:
<< vorherige Seite
XXVII.
Immer hält die Verliebten wach
Manches Entzücken und manches Ach;
Ohne zu schwindeln ergehn sie sich
Mitten im Schlafe von Dach zu Dach.
Wandelt geschwinde des Wunsches Weg,
Doch in der Nähe des Ziels gemach!
Wenn ihr den Gipfel erklommen wähnt,
Oeffnen sich gräßliche Schlünde jach.
Freunde, mir ist die Vernunft zu schwer,
Aber die Liebe, das ist mein Fach!

v. Platen's Gedichte. 10
XXVII.
Immer haͤlt die Verliebten wach
Manches Entzuͤcken und manches Ach;
Ohne zu ſchwindeln ergehn ſie ſich
Mitten im Schlafe von Dach zu Dach.
Wandelt geſchwinde des Wunſches Weg,
Doch in der Naͤhe des Ziels gemach!
Wenn ihr den Gipfel erklommen waͤhnt,
Oeffnen ſich graͤßliche Schluͤnde jach.
Freunde, mir iſt die Vernunft zu ſchwer,
Aber die Liebe, das iſt mein Fach!

v. Platen's Gedichte. 10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0155" n="145"/>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XXVII.</hi><lb/>
            </head>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">I</hi>mmer ha&#x0364;lt die Verliebten wach</l><lb/>
              <l>Manches Entzu&#x0364;cken und manches Ach;</l><lb/>
              <l>Ohne zu &#x017F;chwindeln ergehn &#x017F;ie &#x017F;ich</l><lb/>
              <l>Mitten im Schlafe von Dach zu Dach.</l><lb/>
              <l>Wandelt ge&#x017F;chwinde des Wun&#x017F;ches Weg,</l><lb/>
              <l>Doch in der Na&#x0364;he des Ziels gemach!</l><lb/>
              <l>Wenn ihr den Gipfel erklommen wa&#x0364;hnt,</l><lb/>
              <l>Oeffnen &#x017F;ich gra&#x0364;ßliche Schlu&#x0364;nde jach.</l><lb/>
              <l>Freunde, mir i&#x017F;t die Vernunft zu &#x017F;chwer,</l><lb/>
              <l>Aber die Liebe, das i&#x017F;t mein Fach!</l><lb/>
            </lg>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <fw place="bottom" type="sig">v. Platen's Gedichte. 10<lb/></fw>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[145/0155] XXVII. Immer haͤlt die Verliebten wach Manches Entzuͤcken und manches Ach; Ohne zu ſchwindeln ergehn ſie ſich Mitten im Schlafe von Dach zu Dach. Wandelt geſchwinde des Wunſches Weg, Doch in der Naͤhe des Ziels gemach! Wenn ihr den Gipfel erklommen waͤhnt, Oeffnen ſich graͤßliche Schluͤnde jach. Freunde, mir iſt die Vernunft zu ſchwer, Aber die Liebe, das iſt mein Fach! v. Platen's Gedichte. 10

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/155
Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/155>, abgerufen am 23.11.2024.