Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.XX. Dies Labyrinth von Brücken und von Gassen, Die tausendfach sich ineinander schlingen, Wie wird hindurchzugehn mir je gelingen? Wie werd' ich je dies große Räthsel fassen? Ersteigend erst des Markusthurms Terrassen, Vermag ich vorwärts mit dem Blick zu dringen, Und aus den Wundern, welche mich umringen, Entsteht ein Bild, es theilen sich die Massen. Ich grüße dort den Ocean, den blauen, Und hier die Alpen, die im weiten Bogen Auf die Laguneninseln niederschauen. Und sieh! da kam ein muth'ges Volk gezogen, Palläste sich und Tempel sich zu bauen Auf Eichenpfähle mitten in die Wogen. XX. Dies Labyrinth von Bruͤcken und von Gaſſen, Die tauſendfach ſich ineinander ſchlingen, Wie wird hindurchzugehn mir je gelingen? Wie werd' ich je dies große Raͤthſel faſſen? Erſteigend erſt des Markusthurms Terraſſen, Vermag ich vorwaͤrts mit dem Blick zu dringen, Und aus den Wundern, welche mich umringen, Entſteht ein Bild, es theilen ſich die Maſſen. Ich gruͤße dort den Ocean, den blauen, Und hier die Alpen, die im weiten Bogen Auf die Laguneninſeln niederſchauen. Und ſieh! da kam ein muth'ges Volk gezogen, Pallaͤſte ſich und Tempel ſich zu bauen Auf Eichenpfaͤhle mitten in die Wogen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0198" n="188"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">XX.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>ies Labyrinth von Bruͤcken und von Gaſſen,</l><lb/> <l>Die tauſendfach ſich ineinander ſchlingen,</l><lb/> <l>Wie wird hindurchzugehn mir je gelingen?</l><lb/> <l>Wie werd' ich je dies große Raͤthſel faſſen?</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Erſteigend erſt des Markusthurms Terraſſen,</l><lb/> <l>Vermag ich vorwaͤrts mit dem Blick zu dringen,</l><lb/> <l>Und aus den Wundern, welche mich umringen,</l><lb/> <l>Entſteht ein Bild, es theilen ſich die Maſſen.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Ich gruͤße dort den Ocean, den blauen,</l><lb/> <l>Und hier die Alpen, die im weiten Bogen</l><lb/> <l>Auf die Laguneninſeln niederſchauen.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Und ſieh! da kam ein muth'ges Volk gezogen,</l><lb/> <l>Pallaͤſte ſich und Tempel ſich zu bauen</l><lb/> <l>Auf Eichenpfaͤhle mitten in die Wogen.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [188/0198]
XX.
Dies Labyrinth von Bruͤcken und von Gaſſen,
Die tauſendfach ſich ineinander ſchlingen,
Wie wird hindurchzugehn mir je gelingen?
Wie werd' ich je dies große Raͤthſel faſſen?
Erſteigend erſt des Markusthurms Terraſſen,
Vermag ich vorwaͤrts mit dem Blick zu dringen,
Und aus den Wundern, welche mich umringen,
Entſteht ein Bild, es theilen ſich die Maſſen.
Ich gruͤße dort den Ocean, den blauen,
Und hier die Alpen, die im weiten Bogen
Auf die Laguneninſeln niederſchauen.
Und ſieh! da kam ein muth'ges Volk gezogen,
Pallaͤſte ſich und Tempel ſich zu bauen
Auf Eichenpfaͤhle mitten in die Wogen.
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