Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.IV. -- Breve --, -- Breve Breve --, Breve -- Breve -- -- Breve --, -- Breve Breve --, Breve -- Breve -- -- Breve Breve -- Breve Breve -- Breve -- Breve -- Breve --, -- Breve -- Warm und hell dämmert in Rom die Winternacht: Knabe, komm! Wandle mit mir, und Arm in Arm Schmiege die bräunliche Wang' an deines Busenfreunds blondes Haupt! Zwar du bist dürftigen Stands; doch dein Gespräch, O wie sehr zieh' ich es vor dem Stutzervolk! Weiche, melodische Zauberformeln Lispelt dein Römermund. Keinen Dank flüstere mir, o keinen Dank! Konnt' ich sehn, ohne Gefühl, an deines Augs Wimper die schmerzende Thräne hangen? Ach, und welch Auge dies! Hätt' es je Bacchus erblickt, an Ampelos
Stelle dich hätt' er gewählt, an dich allein Seines ambrosischen Leibs verlornes Gleichgewicht sanft gelehnt! IV. — ⏑ —, — ⏑ ⏑ —, ⏑ — ⏑ — — ⏑ —, — ⏑ ⏑ —, ⏑ — ⏑ — — ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — ⏑ — ⏑ —, — ⏑ — Warm und hell daͤmmert in Rom die Winternacht: Knabe, komm! Wandle mit mir, und Arm in Arm Schmiege die braͤunliche Wang' an deines Buſenfreunds blondes Haupt! Zwar du biſt duͤrftigen Stands; doch dein Geſpraͤch, O wie ſehr zieh' ich es vor dem Stutzervolk! Weiche, melodiſche Zauberformeln Liſpelt dein Roͤmermund. Keinen Dank fluͤſtere mir, o keinen Dank! Konnt' ich ſehn, ohne Gefuͤhl, an deines Augs Wimper die ſchmerzende Thraͤne hangen? Ach, und welch Auge dies! Haͤtt' es je Bacchus erblickt, an Ampelos
Stelle dich haͤtt' er gewaͤhlt, an dich allein Seines ambroſiſchen Leibs verlornes Gleichgewicht ſanft gelehnt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0260" n="250"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>— ⏑ —, — ⏑ ⏑ —, ⏑ — ⏑ —</l><lb/> <l>— ⏑ —, — ⏑ ⏑ —, ⏑ — ⏑ —</l><lb/> <l>— ⏑ ⏑ — ⏑ ⏑ — ⏑ — ⏑</l><lb/> <l>— ⏑ —, — ⏑ —</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">W</hi>arm und hell daͤmmert in Rom die Winternacht:</l><lb/> <l>Knabe, komm! Wandle mit mir, und Arm in Arm</l><lb/> <l>Schmiege die braͤunliche Wang' an deines</l><lb/> <l>Buſenfreunds blondes Haupt!</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Zwar du biſt duͤrftigen Stands; doch dein Geſpraͤch,</l><lb/> <l>O wie ſehr zieh' ich es vor dem Stutzervolk!</l><lb/> <l>Weiche, melodiſche Zauberformeln</l><lb/> <l>Liſpelt dein Roͤmermund.</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Keinen Dank fluͤſtere mir, o keinen Dank!</l><lb/> <l>Konnt' ich ſehn, ohne Gefuͤhl, an deines Augs</l><lb/> <l>Wimper die ſchmerzende Thraͤne hangen?</l><lb/> <l>Ach, und welch Auge dies!</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Haͤtt' es je Bacchus erblickt, an Ampelos</l><lb/> <l>Stelle dich haͤtt' er gewaͤhlt, an dich allein</l><lb/> <l>Seines ambroſiſchen Leibs verlornes</l><lb/> <l>Gleichgewicht ſanft gelehnt!</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [250/0260]
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Warm und hell daͤmmert in Rom die Winternacht:
Knabe, komm! Wandle mit mir, und Arm in Arm
Schmiege die braͤunliche Wang' an deines
Buſenfreunds blondes Haupt!
Zwar du biſt duͤrftigen Stands; doch dein Geſpraͤch,
O wie ſehr zieh' ich es vor dem Stutzervolk!
Weiche, melodiſche Zauberformeln
Liſpelt dein Roͤmermund.
Keinen Dank fluͤſtere mir, o keinen Dank!
Konnt' ich ſehn, ohne Gefuͤhl, an deines Augs
Wimper die ſchmerzende Thraͤne hangen?
Ach, und welch Auge dies!
Haͤtt' es je Bacchus erblickt, an Ampelos
Stelle dich haͤtt' er gewaͤhlt, an dich allein
Seines ambroſiſchen Leibs verlornes
Gleichgewicht ſanft gelehnt!
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Zitationshilfe: | Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/260>, abgerufen am 16.07.2024. |