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Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.

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Irrt' ich? Es sey. Aber wie sehr des Verständ'gen
Tadel mich traf, so gewiß (fühl' es, o Tadler!)
War ich strenge mir selbst, so weit es
Stürmische Jugend vermag.
Habt ihr umsonst, Sterne, mich nun an der Vorzeit
Reste geführt, und gestählt Augen und Herz mir?
Lehrt mich größere Schritte, lehrt mich
Einen gewaltigen Gang!
Gehet hinfort leuchtender auf, und ein Flämmchen
Wehe von euch, an des Haars Locke sich schmiegend,
Sanft herab und erwärme lieblich
Jeden Gedanken des Haupts!

Irrt' ich? Es ſey. Aber wie ſehr des Verſtaͤnd'gen
Tadel mich traf, ſo gewiß (fuͤhl' es, o Tadler!)
War ich ſtrenge mir ſelbſt, ſo weit es
Stuͤrmiſche Jugend vermag.
Habt ihr umſonſt, Sterne, mich nun an der Vorzeit
Reſte gefuͤhrt, und geſtaͤhlt Augen und Herz mir?
Lehrt mich groͤßere Schritte, lehrt mich
Einen gewaltigen Gang!
Gehet hinfort leuchtender auf, und ein Flaͤmmchen
Wehe von euch, an des Haars Locke ſich ſchmiegend,
Sanft herab und erwaͤrme lieblich
Jeden Gedanken des Haupts!

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[253/0263] Irrt' ich? Es ſey. Aber wie ſehr des Verſtaͤnd'gen Tadel mich traf, ſo gewiß (fuͤhl' es, o Tadler!) War ich ſtrenge mir ſelbſt, ſo weit es Stuͤrmiſche Jugend vermag. Habt ihr umſonſt, Sterne, mich nun an der Vorzeit Reſte gefuͤhrt, und geſtaͤhlt Augen und Herz mir? Lehrt mich groͤßere Schritte, lehrt mich Einen gewaltigen Gang! Gehet hinfort leuchtender auf, und ein Flaͤmmchen Wehe von euch, an des Haars Locke ſich ſchmiegend, Sanft herab und erwaͤrme lieblich Jeden Gedanken des Haupts!

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Zitationshilfe: Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/platen_gedichte_1828/263>, abgerufen am 22.11.2024.