Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.Denn daß die Dichtkunst irgend ein edles Volk Aufregend hinreißt, Staunen erweckt es kaum; Doch wer erstaunt nicht, wenn ein deutscher König im Busen erzieht Begeist'rung? Schutzherr der Kunst wird? Seltener, seltner ist's, Als jenes Mann's Kronperle, die leuchtende, Die einst der Ehrgeiz Kleopatra's Warf in den Becher und stolz zermalmte. Dein friedlich Dach, Fußtritte der Könige Noch nicht gewohnt, ehrwürdiger Sänger, der Eugenien schuf uns, Iphigenien, Eleonoren und Dorothea, Weiht König Ludwigs heilige Gegenwart Zum Tempel ein. Dich kränzte Verdienst, o Greis, Und König Ludwig lebt, als müßt' er Werben um die er besizt, die Krone. Denn daß die Dichtkunſt irgend ein edles Volk Aufregend hinreißt, Staunen erweckt es kaum; Doch wer erſtaunt nicht, wenn ein deutſcher Koͤnig im Buſen erzieht Begeiſt'rung? Schutzherr der Kunſt wird? Seltener, ſeltner iſt's, Als jenes Mann's Kronperle, die leuchtende, Die einſt der Ehrgeiz Kleopatra's Warf in den Becher und ſtolz zermalmte. Dein friedlich Dach, Fußtritte der Koͤnige Noch nicht gewohnt, ehrwuͤrdiger Saͤnger, der Eugenien ſchuf uns, Iphigenien, Eleonoren und Dorothea, Weiht Koͤnig Ludwigs heilige Gegenwart Zum Tempel ein. Dich kraͤnzte Verdienſt, o Greis, Und Koͤnig Ludwig lebt, als muͤßt' er Werben um die er beſizt, die Krone. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0281" n="271"/> <lg n="6"> <l>Denn daß die Dichtkunſt irgend ein edles Volk</l><lb/> <l>Aufregend hinreißt, Staunen erweckt es kaum;</l><lb/> <l>Doch wer erſtaunt nicht, wenn ein deutſcher</l><lb/> <l>Koͤnig im Buſen erzieht Begeiſt'rung?</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Schutzherr der Kunſt wird? Seltener, ſeltner iſt's,</l><lb/> <l>Als jenes Mann's Kronperle, die leuchtende,</l><lb/> <l>Die einſt der Ehrgeiz Kleopatra's</l><lb/> <l>Warf in den Becher und ſtolz zermalmte.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Dein friedlich Dach, Fußtritte der Koͤnige</l><lb/> <l>Noch nicht gewohnt, ehrwuͤrdiger Saͤnger, der</l><lb/> <l>Eugenien ſchuf uns, Iphigenien,</l><lb/> <l>Eleonoren und Dorothea,</l><lb/> </lg> <lg n="9"> <l>Weiht Koͤnig Ludwigs heilige Gegenwart</l><lb/> <l>Zum Tempel ein. Dich kraͤnzte Verdienſt, o Greis,</l><lb/> <l>Und Koͤnig Ludwig lebt, als muͤßt' er</l><lb/> <l>Werben um die er beſizt, die Krone.</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [271/0281]
Denn daß die Dichtkunſt irgend ein edles Volk
Aufregend hinreißt, Staunen erweckt es kaum;
Doch wer erſtaunt nicht, wenn ein deutſcher
Koͤnig im Buſen erzieht Begeiſt'rung?
Schutzherr der Kunſt wird? Seltener, ſeltner iſt's,
Als jenes Mann's Kronperle, die leuchtende,
Die einſt der Ehrgeiz Kleopatra's
Warf in den Becher und ſtolz zermalmte.
Dein friedlich Dach, Fußtritte der Koͤnige
Noch nicht gewohnt, ehrwuͤrdiger Saͤnger, der
Eugenien ſchuf uns, Iphigenien,
Eleonoren und Dorothea,
Weiht Koͤnig Ludwigs heilige Gegenwart
Zum Tempel ein. Dich kraͤnzte Verdienſt, o Greis,
Und Koͤnig Ludwig lebt, als muͤßt' er
Werben um die er beſizt, die Krone.
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