Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.Weit im Zirkel umher, an dem busigen Rand des Golfs, Zünden Lichter und Flämmchen sich an in Unzähligkeit, Und mit Fackeln befahren die Fischer das gold'ne Meer. O balsamische Nächte Neapels! Erläßlich scheint's, Wenn auf kurze Minuten das schwelgende Herz um euch Selbst Sanct Peter vergißt und das göttliche Pantheon, Monte Mario selbst, und o Villa Pamfili, dich, Deiner Brunnen und Lorbeerumschattungen kühlsten Sitz! -- Doch der Morgen erscheint, und der Gipfel des Tags nach ihm: Traust du schon dem Gelispel der Welle dich an? Wohin? Führt ein Wind die Orangengerüche Sorrents heran? Ja, schon schimmert von fern an dem Strande, mit Tasso's Haus, Jene felsige Stadt, die berauschende, voll von Duft. Weit im Zirkel umher, an dem buſigen Rand des Golfs, Zuͤnden Lichter und Flaͤmmchen ſich an in Unzaͤhligkeit, Und mit Fackeln befahren die Fiſcher das gold'ne Meer. O balſamiſche Naͤchte Neapels! Erlaͤßlich ſcheint's, Wenn auf kurze Minuten das ſchwelgende Herz um euch Selbſt Sanct Peter vergißt und das goͤttliche Pantheon, Monte Mario ſelbſt, und o Villa Pamfili, dich, Deiner Brunnen und Lorbeerumſchattungen kuͤhlſten Sitz! — Doch der Morgen erſcheint, und der Gipfel des Tags nach ihm: Trauſt du ſchon dem Geliſpel der Welle dich an? Wohin? Fuͤhrt ein Wind die Orangengeruͤche Sorrents heran? Ja, ſchon ſchimmert von fern an dem Strande, mit Taſſo's Haus, Jene felſige Stadt, die berauſchende, voll von Duft. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0297" n="287"/> <l>Weit im Zirkel umher, an dem buſigen Rand des Golfs,</l><lb/> <l>Zuͤnden Lichter und Flaͤmmchen ſich an in Unzaͤhligkeit,</l><lb/> <l>Und mit Fackeln befahren die Fiſcher das gold'ne Meer.</l><lb/> <l>O balſamiſche Naͤchte Neapels! Erlaͤßlich ſcheint's,</l><lb/> <l>Wenn auf kurze Minuten das ſchwelgende Herz um euch</l><lb/> <l>Selbſt Sanct Peter vergißt und das goͤttliche Pantheon,</l><lb/> <l>Monte Mario ſelbſt, und o Villa Pamfili, dich,</l><lb/> <l>Deiner Brunnen und Lorbeerumſchattungen kuͤhlſten<lb/><hi rendition="#et">Sitz! —</hi></l><lb/> <l>Doch der Morgen erſcheint, und der Gipfel des Tags nach<lb/><hi rendition="#et">ihm:</hi></l><lb/> <l>Trauſt du ſchon dem Geliſpel der Welle dich an? Wohin?</l><lb/> <l>Fuͤhrt ein Wind die Orangengeruͤche Sorrents heran?</l><lb/> <l>Ja, ſchon ſchimmert von fern an dem Strande, mit Taſſo's<lb/><hi rendition="#et">Haus,</hi></l><lb/> <l>Jene felſige Stadt, die berauſchende, voll von Duft.</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0297]
Weit im Zirkel umher, an dem buſigen Rand des Golfs,
Zuͤnden Lichter und Flaͤmmchen ſich an in Unzaͤhligkeit,
Und mit Fackeln befahren die Fiſcher das gold'ne Meer.
O balſamiſche Naͤchte Neapels! Erlaͤßlich ſcheint's,
Wenn auf kurze Minuten das ſchwelgende Herz um euch
Selbſt Sanct Peter vergißt und das goͤttliche Pantheon,
Monte Mario ſelbſt, und o Villa Pamfili, dich,
Deiner Brunnen und Lorbeerumſchattungen kuͤhlſten
Sitz! —
Doch der Morgen erſcheint, und der Gipfel des Tags nach
ihm:
Trauſt du ſchon dem Geliſpel der Welle dich an? Wohin?
Fuͤhrt ein Wind die Orangengeruͤche Sorrents heran?
Ja, ſchon ſchimmert von fern an dem Strande, mit Taſſo's
Haus,
Jene felſige Stadt, die berauſchende, voll von Duft.
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