Platen, August von: Gedichte. Stuttgart, 1828.Christnacht. 1819. Der Engel der Verkündigung. Seraphim'sche Heere, Schwingt das Goldgefieder Gott dem Herrn zur Ehre, Schwebt vom Himmelsthrone Durch's Gewölk hernieder, Süße Wiegenlieder Singt dem Menschensohne! Ein Hirte. Was seh' ich? Umgaukelt mich Schwindel und Traum? Ein leuchtender Saum Durchwebt den azurenen, ewigen Raum, Es schreitet die Sterne des Himmels entlang, Mit leisem Gesang, Der seligen Schaaren musikischer Gang. Chor der Hirten. Die Engel schweben singend
Und spielend durch die Lüfte, Und spenden süße Düfte, Die Liljenstäbe schwingend. Chriſtnacht. 1819. Der Engel der Verkuͤndigung. Seraphim'ſche Heere, Schwingt das Goldgefieder Gott dem Herrn zur Ehre, Schwebt vom Himmelsthrone Durch's Gewoͤlk hernieder, Suͤße Wiegenlieder Singt dem Menſchenſohne! Ein Hirte. Was ſeh' ich? Umgaukelt mich Schwindel und Traum? Ein leuchtender Saum Durchwebt den azurenen, ewigen Raum, Es ſchreitet die Sterne des Himmels entlang, Mit leiſem Geſang, Der ſeligen Schaaren muſikiſcher Gang. Chor der Hirten. Die Engel ſchweben ſingend
Und ſpielend durch die Luͤfte, Und ſpenden ſuͤße Duͤfte, Die Liljenſtaͤbe ſchwingend. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0068" n="58"/> </div> <div n="3"> <head> <hi rendition="#g">Chriſtnacht.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">1819</hi>.</p><lb/> <p rendition="#c"><hi rendition="#g">Der Engel der Verkuͤndigung</hi>.</p><lb/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">S</hi>eraphim'ſche Heere,</l><lb/> <l>Schwingt das Goldgefieder</l><lb/> <l>Gott dem Herrn zur Ehre,</l><lb/> <l>Schwebt vom Himmelsthrone</l><lb/> <l>Durch's Gewoͤlk hernieder,</l><lb/> <l>Suͤße Wiegenlieder</l><lb/> <l>Singt dem Menſchenſohne!</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Ein Hirte.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Was ſeh' ich? Umgaukelt mich Schwindel und Traum?</l><lb/> <l>Ein leuchtender Saum</l><lb/> <l>Durchwebt den azurenen, ewigen Raum,</l><lb/> <l>Es ſchreitet die Sterne des Himmels entlang,</l><lb/> <l>Mit leiſem Geſang,</l><lb/> <l>Der ſeligen Schaaren muſikiſcher Gang.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c"> <hi rendition="#g">Chor der Hirten.</hi> </p><lb/> <lg type="poem"> <l>Die Engel ſchweben ſingend</l><lb/> <l>Und ſpielend durch die Luͤfte,</l><lb/> <l>Und ſpenden ſuͤße Duͤfte,</l><lb/> <l>Die Liljenſtaͤbe ſchwingend.</l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [58/0068]
Chriſtnacht.
1819.
Der Engel der Verkuͤndigung.
Seraphim'ſche Heere,
Schwingt das Goldgefieder
Gott dem Herrn zur Ehre,
Schwebt vom Himmelsthrone
Durch's Gewoͤlk hernieder,
Suͤße Wiegenlieder
Singt dem Menſchenſohne!
Ein Hirte.
Was ſeh' ich? Umgaukelt mich Schwindel und Traum?
Ein leuchtender Saum
Durchwebt den azurenen, ewigen Raum,
Es ſchreitet die Sterne des Himmels entlang,
Mit leiſem Geſang,
Der ſeligen Schaaren muſikiſcher Gang.
Chor der Hirten.
Die Engel ſchweben ſingend
Und ſpielend durch die Luͤfte,
Und ſpenden ſuͤße Duͤfte,
Die Liljenſtaͤbe ſchwingend.
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