Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.deren Verbindung mit der Erhaltungs- oder Fortpflanzungs- Aber ist diese Verbindung auch vorhanden z. B. bei Wesshalb wir Gefallen grade an einigen Gesichts- und deren Verbindung mit der Erhaltungs- oder Fortpflanzungs- Aber ist diese Verbindung auch vorhanden z. B. bei Wesshalb wir Gefallen grade an einigen Gesichts- und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0127" n="107"/> deren Verbindung mit der Erhaltungs- oder Fortpflanzungs-<lb/> kraft auf der Hand liegt.</p><lb/> <p>Aber ist diese Verbindung auch vorhanden z. B. bei<lb/> der Schönheit der Gesichts- und Körperformen? Ganz<lb/> offenbar. Ein schönes Mädchen wird eher zum Weibe<lb/> begehrt als ein hässliches Mädchen, hat also eher Gelegen-<lb/> heit Kinder zu zeugen; Entsprechendes gilt für einen im<lb/> Sinne der Frauen schönen Mann. Aber auch in sehr vielen<lb/> anderen Beziehungen und im oekonomischen Wettkampf<lb/> ist ein sogenanntes „angenehmes Aeussere“ ein gewichtiger<lb/> Empfehlungsbrief. Besitzer widerwärtiger Gesichter werden<lb/> mir das sofort bestätigen. Selbst bei der Pflege der Kinder<lb/> spielt deren Aeusseres eine Rolle. Hübsche Kinder werden<lb/> nicht nur oft von den Eltern, sondern auch von den Lehrern<lb/> und anderen Menschen vorgezogen. Aus allen diesen<lb/> Gründen sind angenehme äussere Formen ganz direct eine<lb/> Waffe im Socialkampf.</p><lb/> <p>Wesshalb wir Gefallen grade an einigen Gesichts- und<lb/> Körperformen finden und an anderen nicht, hat für manche<lb/> derselben eine sehr augenfällige Grundlage. Viele Form-<lb/> charaktere sind Correlationen der Fortpflanzungsorgane im<lb/> weitesten Sinne. Ein vollbusiges Weib gefällt den Männern,<lb/> weil der gut entwickelte Busen eine bessere Säugung der<lb/> Kinder garantirt, und weil diejenigen Männer, die flach-<lb/> brüstige Frauen geheirathet haben, in ihren schlechter ge-<lb/> nährten Kinder eher <hi rendition="#g">mitsammt ihrer Geschmacks-<lb/> richtung</hi> ausgejätet wurden. Dieselbe Beziehung der<lb/> schönen Form zur Güte der Fortpflanzungsorgane besteht<lb/> zwischen dem breiteren Becken und einer ungestörten<lb/> Geburt; den durch ein gewisses Fettquantum wohl ge-<lb/> rundeten äusseren Körperformen und der für die Schwanger-<lb/> schaft und die Säugungsperiode bedeutungsvollen Er-<lb/> nährungskraft; der grösseren Sanftheit und Anmuth der<lb/> Bewegungen und der liebevollen Kinderspflege, u. s. w.<lb/> Beim Manne ist’s ähnlich. Wenn die Frauen im Allgemeinen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [107/0127]
deren Verbindung mit der Erhaltungs- oder Fortpflanzungs-
kraft auf der Hand liegt.
Aber ist diese Verbindung auch vorhanden z. B. bei
der Schönheit der Gesichts- und Körperformen? Ganz
offenbar. Ein schönes Mädchen wird eher zum Weibe
begehrt als ein hässliches Mädchen, hat also eher Gelegen-
heit Kinder zu zeugen; Entsprechendes gilt für einen im
Sinne der Frauen schönen Mann. Aber auch in sehr vielen
anderen Beziehungen und im oekonomischen Wettkampf
ist ein sogenanntes „angenehmes Aeussere“ ein gewichtiger
Empfehlungsbrief. Besitzer widerwärtiger Gesichter werden
mir das sofort bestätigen. Selbst bei der Pflege der Kinder
spielt deren Aeusseres eine Rolle. Hübsche Kinder werden
nicht nur oft von den Eltern, sondern auch von den Lehrern
und anderen Menschen vorgezogen. Aus allen diesen
Gründen sind angenehme äussere Formen ganz direct eine
Waffe im Socialkampf.
Wesshalb wir Gefallen grade an einigen Gesichts- und
Körperformen finden und an anderen nicht, hat für manche
derselben eine sehr augenfällige Grundlage. Viele Form-
charaktere sind Correlationen der Fortpflanzungsorgane im
weitesten Sinne. Ein vollbusiges Weib gefällt den Männern,
weil der gut entwickelte Busen eine bessere Säugung der
Kinder garantirt, und weil diejenigen Männer, die flach-
brüstige Frauen geheirathet haben, in ihren schlechter ge-
nährten Kinder eher mitsammt ihrer Geschmacks-
richtung ausgejätet wurden. Dieselbe Beziehung der
schönen Form zur Güte der Fortpflanzungsorgane besteht
zwischen dem breiteren Becken und einer ungestörten
Geburt; den durch ein gewisses Fettquantum wohl ge-
rundeten äusseren Körperformen und der für die Schwanger-
schaft und die Säugungsperiode bedeutungsvollen Er-
nährungskraft; der grösseren Sanftheit und Anmuth der
Bewegungen und der liebevollen Kinderspflege, u. s. w.
Beim Manne ist’s ähnlich. Wenn die Frauen im Allgemeinen
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