Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite

Brünettheit nur sehr gering veranschlagen dürfen, um so
mehr, als ja auch in Süddeutschland und Oesterreich, die
bei Weitem den grössten Theil dieser 34426 Fremden
ausmachen, beträchtliche Mengen blonder Elemente vor-
handen sind.

Von der anderen, der grossen Hauptmasse der Fremden,
901717, stammten 895750, also mit geringer Ausnahme alle
aus Norddeutschland. Von diesen 895750 Norddeutschen
kamen aus Landestheilen mit muthmasslich wenig germani-
schem Typus, d. h. aus Posen, Schlesien, Ost- und West-
preussen und der Rheinprovinz 343267. Sehen wir uns
nun diesen Theil Norddeutschlands auf die Zahl seiner rein
blonden Typen hier näher an, so finden wir, dass unter je
100 Kindern rein blond waren in

Ostpreussen 39,6--39,9
Westpreussen 39,7--39,8
Posen 36,2
Mittel- und Niederschlesien 30,1--31,3
Oberschlesien 27,3
Rheinprovinz (ohne Trier und Aachen) 30,7--32,3
Rg.-Bezirke Trier und Aachen 24--25,9
Stadtkreis Berlin 29,5.

Von allen norddeutschen Quellen der Berliner Be-
völkerung weisen also nur Oberschlesien und der Südwesten
der Rheinprovinz eine geringere Zahl rein blonder Elemente
auf als die Stadt Berlin. Die Einwanderung von diesen
kleinen Gebietstheilen fällt um so weniger in's Gewicht, als
die Hauptmasse der einwandernden Fremden, 477270, die
aus den 4 Provinzen Brandenburg, Pommern, Sachsen und
Hannover stammen, das Mittel Norddeutschlands in Bezug
auf Blondheit weit überragen.

Es waren nämlich blond in

Brandenburg 36,2--38,9 %
Pommern 42,6 "
12*

Brünettheit nur sehr gering veranschlagen dürfen, um so
mehr, als ja auch in Süddeutschland und Oesterreich, die
bei Weitem den grössten Theil dieser 34426 Fremden
ausmachen, beträchtliche Mengen blonder Elemente vor-
handen sind.

Von der anderen, der grossen Hauptmasse der Fremden,
901717, stammten 895750, also mit geringer Ausnahme alle
aus Norddeutschland. Von diesen 895750 Norddeutschen
kamen aus Landestheilen mit muthmasslich wenig germani-
schem Typus, d. h. aus Posen, Schlesien, Ost- und West-
preussen und der Rheinprovinz 343267. Sehen wir uns
nun diesen Theil Norddeutschlands auf die Zahl seiner rein
blonden Typen hier näher an, so finden wir, dass unter je
100 Kindern rein blond waren in

Ostpreussen 39,6—39,9
Westpreussen 39,7—39,8
Posen 36,2
Mittel- und Niederschlesien 30,1—31,3
Oberschlesien 27,3
Rheinprovinz (ohne Trier und Aachen) 30,7—32,3
Rg.-Bezirke Trier und Aachen 24—25,9
Stadtkreis Berlin 29,5.

Von allen norddeutschen Quellen der Berliner Be-
völkerung weisen also nur Oberschlesien und der Südwesten
der Rheinprovinz eine geringere Zahl rein blonder Elemente
auf als die Stadt Berlin. Die Einwanderung von diesen
kleinen Gebietstheilen fällt um so weniger in’s Gewicht, als
die Hauptmasse der einwandernden Fremden, 477270, die
aus den 4 Provinzen Brandenburg, Pommern, Sachsen und
Hannover stammen, das Mittel Norddeutschlands in Bezug
auf Blondheit weit überragen.

Es waren nämlich blond in

Brandenburg 36,2—38,9 %
Pommern 42,6 „
12*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0199" n="179"/>
Brünettheit nur sehr gering veranschlagen dürfen, um so<lb/>
mehr, als ja auch in Süddeutschland und Oesterreich, die<lb/>
bei Weitem den grössten Theil dieser 34426 Fremden<lb/>
ausmachen, beträchtliche Mengen blonder Elemente vor-<lb/>
handen sind.</p><lb/>
            <p>Von der anderen, der grossen Hauptmasse der Fremden,<lb/>
901717, stammten 895750, also mit geringer Ausnahme alle<lb/>
aus Norddeutschland. Von diesen 895750 Norddeutschen<lb/>
kamen aus Landestheilen mit muthmasslich wenig germani-<lb/>
schem Typus, d. h. aus Posen, Schlesien, Ost- und West-<lb/>
preussen und der Rheinprovinz 343267. Sehen wir uns<lb/>
nun diesen Theil Norddeutschlands auf die Zahl seiner rein<lb/>
blonden Typen hier näher an, so finden wir, dass unter je<lb/>
100 Kindern rein blond waren in</p><lb/>
            <list>
              <item>Ostpreussen 39,6&#x2014;39,9</item><lb/>
              <item>Westpreussen 39,7&#x2014;39,8</item><lb/>
              <item>Posen 36,2</item><lb/>
              <item>Mittel- und Niederschlesien 30,1&#x2014;31,3</item><lb/>
              <item>Oberschlesien 27,3</item><lb/>
              <item>Rheinprovinz (ohne Trier und Aachen) 30,7&#x2014;32,3</item><lb/>
              <item>Rg.-Bezirke Trier und Aachen 24&#x2014;25,9</item><lb/>
              <item>Stadtkreis Berlin 29,5.</item>
            </list><lb/>
            <p>Von allen norddeutschen Quellen der Berliner Be-<lb/>
völkerung weisen also nur Oberschlesien und der Südwesten<lb/>
der Rheinprovinz eine geringere Zahl rein blonder Elemente<lb/>
auf als die Stadt Berlin. Die Einwanderung von diesen<lb/>
kleinen Gebietstheilen fällt um so weniger in&#x2019;s Gewicht, als<lb/>
die Hauptmasse der einwandernden Fremden, 477270, die<lb/>
aus den 4 Provinzen Brandenburg, Pommern, Sachsen und<lb/>
Hannover stammen, das Mittel Norddeutschlands in Bezug<lb/>
auf Blondheit weit überragen.</p><lb/>
            <p>Es waren nämlich blond in</p><lb/>
            <list>
              <item>Brandenburg 36,2&#x2014;38,9 %</item><lb/>
              <item>Pommern 42,6 &#x201E;</item>
            </list><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">12*</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[179/0199] Brünettheit nur sehr gering veranschlagen dürfen, um so mehr, als ja auch in Süddeutschland und Oesterreich, die bei Weitem den grössten Theil dieser 34426 Fremden ausmachen, beträchtliche Mengen blonder Elemente vor- handen sind. Von der anderen, der grossen Hauptmasse der Fremden, 901717, stammten 895750, also mit geringer Ausnahme alle aus Norddeutschland. Von diesen 895750 Norddeutschen kamen aus Landestheilen mit muthmasslich wenig germani- schem Typus, d. h. aus Posen, Schlesien, Ost- und West- preussen und der Rheinprovinz 343267. Sehen wir uns nun diesen Theil Norddeutschlands auf die Zahl seiner rein blonden Typen hier näher an, so finden wir, dass unter je 100 Kindern rein blond waren in Ostpreussen 39,6—39,9 Westpreussen 39,7—39,8 Posen 36,2 Mittel- und Niederschlesien 30,1—31,3 Oberschlesien 27,3 Rheinprovinz (ohne Trier und Aachen) 30,7—32,3 Rg.-Bezirke Trier und Aachen 24—25,9 Stadtkreis Berlin 29,5. Von allen norddeutschen Quellen der Berliner Be- völkerung weisen also nur Oberschlesien und der Südwesten der Rheinprovinz eine geringere Zahl rein blonder Elemente auf als die Stadt Berlin. Die Einwanderung von diesen kleinen Gebietstheilen fällt um so weniger in’s Gewicht, als die Hauptmasse der einwandernden Fremden, 477270, die aus den 4 Provinzen Brandenburg, Pommern, Sachsen und Hannover stammen, das Mittel Norddeutschlands in Bezug auf Blondheit weit überragen. Es waren nämlich blond in Brandenburg 36,2—38,9 % Pommern 42,6 „ 12*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/199
Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/199>, abgerufen am 21.11.2024.