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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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sich also in allen ihren feinsten Ausläufern als hygienische
Forderungen für das Individuum erweisen. Sie gehören
völlig zur Individual-Hygiene. Die Urformen der christ-
lichen Gesellschaft, der moderne christliche Socialismus,
der Staatssocialismus und die Socialdemokratie, alle tendiren
nach der Richtung dieser drei Elementar-Forderungen, die
eben die allgemeinen socialistischen Forderungen reprä-
sentiren.

Die Socialdemokratie speciell vertritt den Standpunkt,
dass die Entwicklung der wirthschaftlichen Verhältnisse
ganz nothwendig zu der Abschaffung des Capitalismus und
der Überführung der Productionsmittel in gesellschaftliches
Eigenthum führen werde, und dass ihre Forderungen conform
mit der gesetzmässigen Weiterentwickelung der mensch-
lichen Gesellschaft seien.

Der Malthusianismus beschränkt sich auf die Forderung
der angepassten Summen und will damit den auf der bis-
herigen Nicht-Anpassung der Summen beruhenden Kampf
um's Dasein aufheben.

Der Socialliberalismus Herztka's und die Boden-
reformer im Allgemeinen verlangen nur das für Jeden
gleiche Recht, den Grund und Boden zu benutzen. Sie
dehnen dagegen ihre Ansprüche nicht immer aus auf die
gleiche Benutzbarkeit der sonstigen Productionsmittel, ein
Punkt, der sie vom reinen Socialismus unterscheidet.
Hertzka allerdings hat das volle Recht auf Arbeit in sein
Programm aufgenommen. Auch die Bodenreformer hoffen,
dass die Durchführung ihres Systems allein zur Herbei-
führung materiell günstiger Verhältnisse für Alle genügen
würde, verlangen aber nicht direct die Aufhebung des
wirthschaftlichen Kampfes um's Dasein, so dass sie streng
principiell genommen nicht alle (z. B. Henry George
nicht) ein nonselectorisches System vertreten.

Gegen die nonselectorischen Systeme des Socialismus
und Malthusianismus nun erhebt die Rassenhygiene ihre

sich also in allen ihren feinsten Ausläufern als hygienische
Forderungen für das Individuum erweisen. Sie gehören
völlig zur Individual-Hygiene. Die Urformen der christ-
lichen Gesellschaft, der moderne christliche Socialismus,
der Staatssocialismus und die Socialdemokratie, alle tendiren
nach der Richtung dieser drei Elementar-Forderungen, die
eben die allgemeinen socialistischen Forderungen reprä-
sentiren.

Die Socialdemokratie speciell vertritt den Standpunkt,
dass die Entwicklung der wirthschaftlichen Verhältnisse
ganz nothwendig zu der Abschaffung des Capitalismus und
der Überführung der Productionsmittel in gesellschaftliches
Eigenthum führen werde, und dass ihre Forderungen conform
mit der gesetzmässigen Weiterentwickelung der mensch-
lichen Gesellschaft seien.

Der Malthusianismus beschränkt sich auf die Forderung
der angepassten Summen und will damit den auf der bis-
herigen Nicht-Anpassung der Summen beruhenden Kampf
um’s Dasein aufheben.

Der Socialliberalismus Herztka’s und die Boden-
reformer im Allgemeinen verlangen nur das für Jeden
gleiche Recht, den Grund und Boden zu benutzen. Sie
dehnen dagegen ihre Ansprüche nicht immer aus auf die
gleiche Benutzbarkeit der sonstigen Productionsmittel, ein
Punkt, der sie vom reinen Socialismus unterscheidet.
Hertzka allerdings hat das volle Recht auf Arbeit in sein
Programm aufgenommen. Auch die Bodenreformer hoffen,
dass die Durchführung ihres Systems allein zur Herbei-
führung materiell günstiger Verhältnisse für Alle genügen
würde, verlangen aber nicht direct die Aufhebung des
wirthschaftlichen Kampfes um’s Dasein, so dass sie streng
principiell genommen nicht alle (z. B. Henry George
nicht) ein nonselectorisches System vertreten.

Gegen die nonselectorischen Systeme des Socialismus
und Malthusianismus nun erhebt die Rassenhygiene ihre

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[201/0221] sich also in allen ihren feinsten Ausläufern als hygienische Forderungen für das Individuum erweisen. Sie gehören völlig zur Individual-Hygiene. Die Urformen der christ- lichen Gesellschaft, der moderne christliche Socialismus, der Staatssocialismus und die Socialdemokratie, alle tendiren nach der Richtung dieser drei Elementar-Forderungen, die eben die allgemeinen socialistischen Forderungen reprä- sentiren. Die Socialdemokratie speciell vertritt den Standpunkt, dass die Entwicklung der wirthschaftlichen Verhältnisse ganz nothwendig zu der Abschaffung des Capitalismus und der Überführung der Productionsmittel in gesellschaftliches Eigenthum führen werde, und dass ihre Forderungen conform mit der gesetzmässigen Weiterentwickelung der mensch- lichen Gesellschaft seien. Der Malthusianismus beschränkt sich auf die Forderung der angepassten Summen und will damit den auf der bis- herigen Nicht-Anpassung der Summen beruhenden Kampf um’s Dasein aufheben. Der Socialliberalismus Herztka’s und die Boden- reformer im Allgemeinen verlangen nur das für Jeden gleiche Recht, den Grund und Boden zu benutzen. Sie dehnen dagegen ihre Ansprüche nicht immer aus auf die gleiche Benutzbarkeit der sonstigen Productionsmittel, ein Punkt, der sie vom reinen Socialismus unterscheidet. Hertzka allerdings hat das volle Recht auf Arbeit in sein Programm aufgenommen. Auch die Bodenreformer hoffen, dass die Durchführung ihres Systems allein zur Herbei- führung materiell günstiger Verhältnisse für Alle genügen würde, verlangen aber nicht direct die Aufhebung des wirthschaftlichen Kampfes um’s Dasein, so dass sie streng principiell genommen nicht alle (z. B. Henry George nicht) ein nonselectorisches System vertreten. Gegen die nonselectorischen Systeme des Socialismus und Malthusianismus nun erhebt die Rassenhygiene ihre

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/221>, abgerufen am 21.11.2024.