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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Eindrücke, Erziehung, Uebung von Functionen können nur
gegebene Anlagen bis zu einem bestimmten Punkte ent-
falten, so dass sie für das betreffende Individuum besser
functioniren, aber die Steigerung der guten Anlagen bei
der Vererbung auf die nächste Generation, also die wirk-
liche Vermehrung des Kapitals menschlicher Glücksfähigkeit,
ist ein Problem des Gattungslebens und fällt daher voll-
kommen in die Sphäre der Rassenhygiene.

Die Vervollkommnung muss noch aus den Gründen
neben der blossen Erhaltung der Gattung Object der
Rassenhygiene bleiben, weil nicht nur die Wege zur blossen
Erhaltung unmerklich in die der Vervollkommnung übergehen,
sondern auch, weil bei allen rassenhygienischen Maass-
nahmen das Resultat der blossen Erhaltung bei der Un-
sicherheit unserer Methoden nur dann mit Sicherheit erreicht
werden würde, wenn wir die Vervollkommnung erstreben.

Die Steigerung unsrer Gehirnanlagen ist die nothwen-
digste Bedingung einer Verbesserung unserer Glücksbedin-
gungen, die wir kennen. Aller Fortschritt hierin heisst
besseres Erkennen und dadurch leichteres Beherrschen
unserer eigenen und der äusseren Natur. Werkzeug und
Waffe dafür ist unser Gehirn. Nur eine Steigerung seiner
Anlagen von Geschlecht zu Geschlecht kann der Mensch-
heit die nöthige Kraft geben, sich den umklammernden
Armen des Elends zu entringen.

Die Rassenhygiene, das Bestreben, die Gattung gesund
zu erhalten und ihre Anlagen zu vervollkommnen, muss also
das herrschende Princip bleiben, und die Individual-Hygiene
sammt ihren socialen und politischen Ausläufern muss sich
unterordnen, sobald sie dies Princip ernstlich gefährdet.

In den folgenden Blättern soll zuerst der allgemeine
Theil der Rassenhygiene abgehandelt werden, nämlich die
Praecisirung der genaueren Ziele sowohl für die Erhaltung,
als die Vervollkommnung der Rasse; die bisher in dieser
Richtung wirkenden Factoren; die Diskussion der Frage,

Eindrücke, Erziehung, Uebung von Functionen können nur
gegebene Anlagen bis zu einem bestimmten Punkte ent-
falten, so dass sie für das betreffende Individuum besser
functioniren, aber die Steigerung der guten Anlagen bei
der Vererbung auf die nächste Generation, also die wirk-
liche Vermehrung des Kapitals menschlicher Glücksfähigkeit,
ist ein Problem des Gattungslebens und fällt daher voll-
kommen in die Sphäre der Rassenhygiene.

Die Vervollkommnung muss noch aus den Gründen
neben der blossen Erhaltung der Gattung Object der
Rassenhygiene bleiben, weil nicht nur die Wege zur blossen
Erhaltung unmerklich in die der Vervollkommnung übergehen,
sondern auch, weil bei allen rassenhygienischen Maass-
nahmen das Resultat der blossen Erhaltung bei der Un-
sicherheit unserer Methoden nur dann mit Sicherheit erreicht
werden würde, wenn wir die Vervollkommnung erstreben.

Die Steigerung unsrer Gehirnanlagen ist die nothwen-
digste Bedingung einer Verbesserung unserer Glücksbedin-
gungen, die wir kennen. Aller Fortschritt hierin heisst
besseres Erkennen und dadurch leichteres Beherrschen
unserer eigenen und der äusseren Natur. Werkzeug und
Waffe dafür ist unser Gehirn. Nur eine Steigerung seiner
Anlagen von Geschlecht zu Geschlecht kann der Mensch-
heit die nöthige Kraft geben, sich den umklammernden
Armen des Elends zu entringen.

Die Rassenhygiene, das Bestreben, die Gattung gesund
zu erhalten und ihre Anlagen zu vervollkommnen, muss also
das herrschende Princip bleiben, und die Individual-Hygiene
sammt ihren socialen und politischen Ausläufern muss sich
unterordnen, sobald sie dies Princip ernstlich gefährdet.

In den folgenden Blättern soll zuerst der allgemeine
Theil der Rassenhygiene abgehandelt werden, nämlich die
Praecisirung der genaueren Ziele sowohl für die Erhaltung,
als die Vervollkommnung der Rasse; die bisher in dieser
Richtung wirkenden Factoren; die Diskussion der Frage,

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[13/0033] Eindrücke, Erziehung, Uebung von Functionen können nur gegebene Anlagen bis zu einem bestimmten Punkte ent- falten, so dass sie für das betreffende Individuum besser functioniren, aber die Steigerung der guten Anlagen bei der Vererbung auf die nächste Generation, also die wirk- liche Vermehrung des Kapitals menschlicher Glücksfähigkeit, ist ein Problem des Gattungslebens und fällt daher voll- kommen in die Sphäre der Rassenhygiene. Die Vervollkommnung muss noch aus den Gründen neben der blossen Erhaltung der Gattung Object der Rassenhygiene bleiben, weil nicht nur die Wege zur blossen Erhaltung unmerklich in die der Vervollkommnung übergehen, sondern auch, weil bei allen rassenhygienischen Maass- nahmen das Resultat der blossen Erhaltung bei der Un- sicherheit unserer Methoden nur dann mit Sicherheit erreicht werden würde, wenn wir die Vervollkommnung erstreben. Die Steigerung unsrer Gehirnanlagen ist die nothwen- digste Bedingung einer Verbesserung unserer Glücksbedin- gungen, die wir kennen. Aller Fortschritt hierin heisst besseres Erkennen und dadurch leichteres Beherrschen unserer eigenen und der äusseren Natur. Werkzeug und Waffe dafür ist unser Gehirn. Nur eine Steigerung seiner Anlagen von Geschlecht zu Geschlecht kann der Mensch- heit die nöthige Kraft geben, sich den umklammernden Armen des Elends zu entringen. Die Rassenhygiene, das Bestreben, die Gattung gesund zu erhalten und ihre Anlagen zu vervollkommnen, muss also das herrschende Princip bleiben, und die Individual-Hygiene sammt ihren socialen und politischen Ausläufern muss sich unterordnen, sobald sie dies Princip ernstlich gefährdet. In den folgenden Blättern soll zuerst der allgemeine Theil der Rassenhygiene abgehandelt werden, nämlich die Praecisirung der genaueren Ziele sowohl für die Erhaltung, als die Vervollkommnung der Rasse; die bisher in dieser Richtung wirkenden Factoren; die Diskussion der Frage,

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/33>, abgerufen am 21.11.2024.