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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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Fall sind das häufige Kleinbleiben bei den Kindern der Säufer
und Quecksilberarbeiter. Hierher gehören auch geänderte
Ernährungs- und allerlei Krankheits-Einflüsse, ebenso die
der Uebung und Nichtübung von Organen, wenn sich
dieselben nicht in der Weise der Vererbung geltend
machen. Veränderung speciell des Klimas und der son-
stigen directen Umgebung haben ebenfalls einen starken
Einfluss, was man aus der Thatsache schliessen kann, dass
sie manchmal die Keimstoffe sogar völlig unfähig zur Be-
fruchtung machen. Ein Beispiel hierfür bieten manche
wilden Thiere in unseren zoologischen Gärten, die sich
zwar häufig noch begatten, aber nicht mehr oder erst nach
längeren Zeiträumen wieder befruchten, und zwar wird dies
nicht bloss bei Säugethieren beobachtet, wie sehr oft bei
Elefanten, Bären und Affen, wo immer noch eine verän-
derte Gebärmutter eine Rolle spielen könnte, sondern auch
bei Vögeln, z. B. bei Raubvögeln, ebenso bei wilden
Pflanzen, die in Gartenzucht kommen.

Eine zweite Ursache von Variation liegt in dem Ein-
fluss der äusseren Umgebung von der Zeit der Ausstossung
der Keimstoffe aus dem elterlichen Körper an bis zum
Zusammentritt des Samenfadens und des Eies. Sehr leicht
sieht man diese Möglichkeit ein z. B. bei Pflanzen, wo
der Pollen von einer Blüthe zur andern durch die Luft
oder durch Insecten getragen wird, und bei vielen
Thieren, wo die Keimzellen zuerst in's Wasser entleert
werden, ehe sie sich treffen. Auch beim Menschen ist
eine Beeinflussung dieserart denkbar, selbst wenn der
Samen direct in die Gebärmutter aufgenommen wird, be-
sonders aber, wenn er in der Scheide eine Zeitlang ver-
harrt, oder wenn er gar nur an den Scheideneingang ent-
leert wird, ein Fall, in dem erwiesenermassen, wenn auch
sehr selten, doch noch eine Befruchtung stattfinden kann.

Die beiden besprochenen Quellen von Variationen
geben Anlass, ein paar Worte über Keimauslese einzufügen.

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Fall sind das häufige Kleinbleiben bei den Kindern der Säufer
und Quecksilberarbeiter. Hierher gehören auch geänderte
Ernährungs- und allerlei Krankheits-Einflüsse, ebenso die
der Uebung und Nichtübung von Organen, wenn sich
dieselben nicht in der Weise der Vererbung geltend
machen. Veränderung speciell des Klimas und der son-
stigen directen Umgebung haben ebenfalls einen starken
Einfluss, was man aus der Thatsache schliessen kann, dass
sie manchmal die Keimstoffe sogar völlig unfähig zur Be-
fruchtung machen. Ein Beispiel hierfür bieten manche
wilden Thiere in unseren zoologischen Gärten, die sich
zwar häufig noch begatten, aber nicht mehr oder erst nach
längeren Zeiträumen wieder befruchten, und zwar wird dies
nicht bloss bei Säugethieren beobachtet, wie sehr oft bei
Elefanten, Bären und Affen, wo immer noch eine verän-
derte Gebärmutter eine Rolle spielen könnte, sondern auch
bei Vögeln, z. B. bei Raubvögeln, ebenso bei wilden
Pflanzen, die in Gartenzucht kommen.

Eine zweite Ursache von Variation liegt in dem Ein-
fluss der äusseren Umgebung von der Zeit der Ausstossung
der Keimstoffe aus dem elterlichen Körper an bis zum
Zusammentritt des Samenfadens und des Eies. Sehr leicht
sieht man diese Möglichkeit ein z. B. bei Pflanzen, wo
der Pollen von einer Blüthe zur andern durch die Luft
oder durch Insecten getragen wird, und bei vielen
Thieren, wo die Keimzellen zuerst in’s Wasser entleert
werden, ehe sie sich treffen. Auch beim Menschen ist
eine Beeinflussung dieserart denkbar, selbst wenn der
Samen direct in die Gebärmutter aufgenommen wird, be-
sonders aber, wenn er in der Scheide eine Zeitlang ver-
harrt, oder wenn er gar nur an den Scheideneingang ent-
leert wird, ein Fall, in dem erwiesenermassen, wenn auch
sehr selten, doch noch eine Befruchtung stattfinden kann.

Die beiden besprochenen Quellen von Variationen
geben Anlass, ein paar Worte über Keimauslese einzufügen.

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[33/0053] Fall sind das häufige Kleinbleiben bei den Kindern der Säufer und Quecksilberarbeiter. Hierher gehören auch geänderte Ernährungs- und allerlei Krankheits-Einflüsse, ebenso die der Uebung und Nichtübung von Organen, wenn sich dieselben nicht in der Weise der Vererbung geltend machen. Veränderung speciell des Klimas und der son- stigen directen Umgebung haben ebenfalls einen starken Einfluss, was man aus der Thatsache schliessen kann, dass sie manchmal die Keimstoffe sogar völlig unfähig zur Be- fruchtung machen. Ein Beispiel hierfür bieten manche wilden Thiere in unseren zoologischen Gärten, die sich zwar häufig noch begatten, aber nicht mehr oder erst nach längeren Zeiträumen wieder befruchten, und zwar wird dies nicht bloss bei Säugethieren beobachtet, wie sehr oft bei Elefanten, Bären und Affen, wo immer noch eine verän- derte Gebärmutter eine Rolle spielen könnte, sondern auch bei Vögeln, z. B. bei Raubvögeln, ebenso bei wilden Pflanzen, die in Gartenzucht kommen. Eine zweite Ursache von Variation liegt in dem Ein- fluss der äusseren Umgebung von der Zeit der Ausstossung der Keimstoffe aus dem elterlichen Körper an bis zum Zusammentritt des Samenfadens und des Eies. Sehr leicht sieht man diese Möglichkeit ein z. B. bei Pflanzen, wo der Pollen von einer Blüthe zur andern durch die Luft oder durch Insecten getragen wird, und bei vielen Thieren, wo die Keimzellen zuerst in’s Wasser entleert werden, ehe sie sich treffen. Auch beim Menschen ist eine Beeinflussung dieserart denkbar, selbst wenn der Samen direct in die Gebärmutter aufgenommen wird, be- sonders aber, wenn er in der Scheide eine Zeitlang ver- harrt, oder wenn er gar nur an den Scheideneingang ent- leert wird, ein Fall, in dem erwiesenermassen, wenn auch sehr selten, doch noch eine Befruchtung stattfinden kann. Die beiden besprochenen Quellen von Variationen geben Anlass, ein paar Worte über Keimauslese einzufügen. 3

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/53>, abgerufen am 22.11.2024.