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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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und abgezehrt; es ist eine wahre Schand für an
Prinzen von Geblüt. Und ich geh' auch z' Grund
nach und nach, als wie ein Jagdhund, der auf seine
letzten Füß lauft. Jch halt's nimmer aus und lauf
Jhnen doch nächstens einmal davon; nachher können's
allein herumvagiren; auf d' letzt kommen wir noch
mitenand auf'n Schub nach Haus, wenn uns ein
Gendarm in dem elenden Zustand antrifft.
Rosenroth.
Schweig einmal mit deinem Geschwätz. Jch
will dich nicht zurückhalten, wenn du mich verlassen
willst.
Casperl.
So, und wer putzt Jhnen dann die Stiefel in
der Fruh, wenn ich nimma bei Jhnen bin? und
wer macht den Caffe, wenn wir Ein' haben? und
wer flickt Jhnen die Panzerhosen?
Rosenroth.
Das sind Nebensachen. An derlei Kleinigkeiten
des Lebens denkt ein Held nicht, der nach seinem
Jdeale strebt.
Casperl.
Und alleweil das Lineal da! Wenn's nur Ein-
mal die Jdee'n aus'n Kopf brächten!
(Gähnt.) Au-
weh, jetzt werd' ich schon schläfrig. Nacht wird's
und abgezehrt; es iſt eine wahre Schand für an
Prinzen von Geblüt. Und ich geh’ auch z’ Grund
nach und nach, als wie ein Jagdhund, der auf ſeine
letzten Füß lauft. Jch halt’s nimmer aus und lauf
Jhnen doch nächſtens einmal davon; nachher können’s
allein herumvagiren; auf d’ letzt kommen wir noch
mitenand auf’n Schub nach Haus, wenn uns ein
Gendarm in dem elenden Zuſtand antrifft.
Roſenroth.
Schweig einmal mit deinem Geſchwätz. Jch
will dich nicht zurückhalten, wenn du mich verlaſſen
willſt.
Casperl.
So, und wer putzt Jhnen dann die Stiefel in
der Fruh, wenn ich nimma bei Jhnen bin? und
wer macht den Caffé, wenn wir Ein’ haben? und
wer flickt Jhnen die Panzerhoſen?
Roſenroth.
Das ſind Nebenſachen. An derlei Kleinigkeiten
des Lebens denkt ein Held nicht, der nach ſeinem
Jdeale ſtrebt.
Casperl.
Und alleweil das Lineal da! Wenn’s nur Ein-
mal die Jdee’n aus’n Kopf brächten!
(Gähnt.) Au-
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[5/0011] und abgezehrt; es iſt eine wahre Schand für an Prinzen von Geblüt. Und ich geh’ auch z’ Grund nach und nach, als wie ein Jagdhund, der auf ſeine letzten Füß lauft. Jch halt’s nimmer aus und lauf Jhnen doch nächſtens einmal davon; nachher können’s allein herumvagiren; auf d’ letzt kommen wir noch mitenand auf’n Schub nach Haus, wenn uns ein Gendarm in dem elenden Zuſtand antrifft. Roſenroth. Schweig einmal mit deinem Geſchwätz. Jch will dich nicht zurückhalten, wenn du mich verlaſſen willſt. Casperl. So, und wer putzt Jhnen dann die Stiefel in der Fruh, wenn ich nimma bei Jhnen bin? und wer macht den Caffé, wenn wir Ein’ haben? und wer flickt Jhnen die Panzerhoſen? Roſenroth. Das ſind Nebenſachen. An derlei Kleinigkeiten des Lebens denkt ein Held nicht, der nach ſeinem Jdeale ſtrebt. Casperl. Und alleweil das Lineal da! Wenn’s nur Ein- mal die Jdee’n aus’n Kopf brächten! (Gähnt.) Au- weh, jetzt werd’ ich ſchon ſchläfrig. Nacht wird’s

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/11>, abgerufen am 23.11.2024.