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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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Juta.
Das gilt mir nicht; ich bin unschuldig!
Graf.
Mit gefangen, mitgehangen! du wärst mir die
rechte Unschuld mit deinen Katzenaugen. Gestehe
Alles oder ich laß dich in die Marterkammer werfen.
Juta.
Ach! gnädiger Herr! wir Zigeuner sind ein ver-
stoßen Volk; was bleibt uns übrig, als zu wan-
dern und in Wäldern zu schlafen, da uns kein
Mensch aufnimmt?
Graf.
Das ist eure Schuld! -- Fort mit dir auf die
Folter!
Juta (wirft sich auf die Knie.)
Ach, edler Ritter, laß mich nicht foltern, ich
bin ein armes, schwaches, altes Weib! Alles will
ich euch gestehen; ja ich will euch mehr sagen, als
ihr von mir zu vernehmen glaubtet! Nur laßt mich
nicht foltern!
Graf.
So sprich -- aber die Wahrheit!
Juta.
Beim maro dad, der uns heilig ist, ich spreche
Juta.
Das gilt mir nicht; ich bin unſchuldig!
Graf.
Mit gefangen, mitgehangen! du wärſt mir die
rechte Unſchuld mit deinen Katzenaugen. Geſtehe
Alles oder ich laß dich in die Marterkammer werfen.
Juta.
Ach! gnädiger Herr! wir Zigeuner ſind ein ver-
ſtoßen Volk; was bleibt uns übrig, als zu wan-
dern und in Wäldern zu ſchlafen, da uns kein
Menſch aufnimmt?
Graf.
Das iſt eure Schuld! — Fort mit dir auf die
Folter!
Juta (wirft ſich auf die Knie.)
Ach, edler Ritter, laß mich nicht foltern, ich
bin ein armes, ſchwaches, altes Weib! Alles will
ich euch geſtehen; ja ich will euch mehr ſagen, als
ihr von mir zu vernehmen glaubtet! Nur laßt mich
nicht foltern!
Graf.
So ſprich — aber die Wahrheit!
Juta.
Beim maro dad, der uns heilig iſt, ich ſpreche
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[111/0117] Juta. Das gilt mir nicht; ich bin unſchuldig! Graf. Mit gefangen, mitgehangen! du wärſt mir die rechte Unſchuld mit deinen Katzenaugen. Geſtehe Alles oder ich laß dich in die Marterkammer werfen. Juta. Ach! gnädiger Herr! wir Zigeuner ſind ein ver- ſtoßen Volk; was bleibt uns übrig, als zu wan- dern und in Wäldern zu ſchlafen, da uns kein Menſch aufnimmt? Graf. Das iſt eure Schuld! — Fort mit dir auf die Folter! Juta (wirft ſich auf die Knie.) Ach, edler Ritter, laß mich nicht foltern, ich bin ein armes, ſchwaches, altes Weib! Alles will ich euch geſtehen; ja ich will euch mehr ſagen, als ihr von mir zu vernehmen glaubtet! Nur laßt mich nicht foltern! Graf. So ſprich — aber die Wahrheit! Juta. Beim maro dad, der uns heilig iſt, ich ſpreche

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/117>, abgerufen am 24.11.2024.